•Heal - Tom Odell•
27. Oktober 2015
[am Mittag]Ich hatte versucht auf der Couch zu schlafen.
Nach zehn Minuten hatte ich es aufgegeben und bin im Raum herumgelaufen, ohne einen Grund. Mein Magen knurrte, aber ich hatte mich nicht getraut das Brötchen zu essen, aus Angst später nichts mehr zu haben.
Irgendwann setzte ich mich verzweifelt wieder auf die Couch. Ich saß stumm da und beobachtete einfach nur die Wände. In dem Tisch war HFC eingeritzt und ich erinnerte mich an das erste mal, dass ich hier war.
Wie wir auf dem Dach tanzten und ich mir keinen Bier holen konnte, weil ich noch nicht sechzehn war.
Wie naiv ich war. Wie schnell ich angetrunken wurde und wie ich die dümmste Frage gestellt hatte, die ich hätte stellen können.
»Werdet ihr mich vermissen?« ,hatte ich sie gefragt.
Niemand hatte etwas gesagt, einige mit den Schultern gezuckt und ich hatte meine Antwort.Seufzend lehnte ich mich zurück und massierte mir meine Schläfen.
Plötzlich klingelte mein Handy. Ich bekam Panik, fing an zu schwitzen.
Scheiße ,hatte ich gedacht.
Ich hatte eine riesen Angst, dass jemand bemerkt haben könnte, was ich vor hatte. Dass meine Eltern anrufen würden, weil die Schule vielleicht angerufen und gesagt hatte, ich wäre nicht da.
Als ich zitternd mein Handy nahm, sah ich, dass mich Justin anrief.
Ich nahm erleichtert ab und drückte mein Handy an mein Ohr.»Penny?«
»Justin?«
Er seufzte. »Oh Gott sei dank, Penny wo bist du? Wie geht es dir?«
»Ich sitze im Saufhaus und naja, wie soll es mir gehen?«
»Geh bitte nach Hause Penny, ich fahre am Wochenende nach Halle.«
Ich schüttelte den Kopf und bemerkte dann, dass er mich nicht sehen konnte.
»Ich kann nicht.«
»Wie, du kannst nicht?« ,fragte er.
Meine Augen brannten und ich fing wieder an zu heulen. Mein Brustkorb bebte und ich schluchzte laut auf.
»Justin, ich kann nicht. Ich geh da nicht wieder hin.«Nach weiteren zwanzig Minuten, neigten wir dem Ende des Telefonates zu.
»Ich schreibe Ida. Ich kann jetzt nicht zu dir kommen, aber du triffst dich mit Ida, okay? Ich schicke dir eine SMS, wann du dich mit ihr treffen kannst.«
»Okay.« ,sagte ich leise mit zitternder Stimme.
»Ach Penny, was machst du nur für Sachen? Ich hab dich lieb, okay? Alles wird gut, du schaffst das.«
Ich schluchzte und wischte mir über meine Wangen. »Danke Justin, für alles.«Nachdem wir aufgelegt hatten, kam zehn Minuten später eine Nachricht von ihm.
Ida hat erst sechzehn Uhr Schluss, danach kann sie.
Ich überlegte, was ich so lange machen sollte. Es war erst gegen zwölf.
Dann kam mir eine Idee, bei der ich mich heute noch frage, wie sie mir in den Sinn kam.
Ich hätte mich selbst dafür schlagen können, dass ich meinen Rucksack schulterte und mich in Gedanken an die Vergangenheit, auf den Weg zu meiner alten Schule machte.
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Oktobertrauer
Short StoryIm Oktober 2015 kam die Welle der Trauer und ich rannte davon. - #134 in kurzgeschichten -30.juli 2017 #406 in depressionen - 1.oktober 2018 #574 in mobbing