"Nothing burns like the cold."
George R. R. MartinDie lautlos auf den Boden herabschwebenden Schneeflocken standen ganz im Gegensatz zum rasselnden Atem, des jungen Mannes, der sich seinen Weg durch den dichten Wald bahnte.
Ein erbarmungsloser Wind wehte aus dem Norden und riss an der zerfetzten Kleidung des Gejagten. Sein rasendes Herz, meinte er, musste wohl noch meilenweit zu hören sein. Angst packte ihn und umschloss seine Eingeweide mit eiserner Hand. Die Hufschläge seiner Verfolger klangen noch immer in seinen Ohren nach.
Ganz in Gedanken vertieft, bemerkte er den tiefhängenden Ast des knorrigen Baumes nicht, der seinen Weg kreuzte. Es gab ein hässliches Knacken und ein dumpfes Geräusch. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
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Eigentlich mochte er die Natur, an diesem Tag erinnerte sie ihn jedoch nur schmerzhaft an seinen Verlust. Die winzigen Schneeflocken verfingen sich in seinem rabenschwarzen Fell und begannen dort langsam zu schmelzen. Er hasste das struppige Fell, das seinen ganzen Körper bedeckte genauso wie seine Krallen und seine katzenartigen Augen.
Jedoch gab es etwas, das er noch mehr hasste, man könnte sogar sagen aus tiefstem Herzen verabscheute und das war er selbst. Wütend schlug er mit einer Pranke nach einer nahestehenden Eiche. Seine rasiermesserscharfen Krallen hinterließen tiefe Furchen im Holz.
Am liebsten hätte er sich auf den Boden gelegt, seine Arme um seinen Körper geschlungen und wäre einfach gestorben. Aber ihm blieb keine Zeit weiter in Selbstmitleid zu baden.
Ein Paar Schritte entfernt hatte er etwas entdeckt, dass mit großer Sicherheit kein Baum war. Unter dem dichten Unterholz lugte ein dunkler Haarschopf hervor.
Vorsichtig ließ sich Magnus, denn so hatte man ihn einst genannt, auf die Knie sinken.Der Haarschopf gehörte anscheinend zu einem Mann, der halb versteckt unter dem Gestrüpp lag.
So behutsam, wie es mit krallenbesetzten Tatzen möglich war, zog er den Fremden unter den schneebedeckten Zweigen hervor.
Magnus stellte fest, dass der Mann noch relativ jung war, nach seinem Äußerem zu urteilen mochte er wohl ungefähr 18 Jahre alt sein. Er war mit ebenmäßigen Gesichtszügen und erstaunlich hohen Wangenknochen gesegnet.
Jedoch lenke etwas ganz anderes, als das attraktive Äußere des Fremden Magnus Aufmerksamkeit auf sich. Quer über seine Stirn zog sich eine blutverkrustete, wenn auch nicht sonderlich tief aussehende Wunde.
Magnus hatte bereits reflexartig nach dem Arm, das Mannes gegriffen um festzustellen ob noch ein Puls vorhanden war. Zu seiner Enttäuschung musste er feststellen, dass seine Tazen viel zu plump und groß waren um irgendetwas auszurichten.
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The Beauty and the Beast (Malec)
FanfictionWATTYS WINNER 2020 Nach einer Auseinandersetzung mit den königlichen Soldaten, muss Alec Lightwood fliehen. Auf seinem Weg durch den Wald begegnet er Magnus Bane. Doch nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint. Das Schloss tief in den Wäldern b...