2. Kapitel

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'Doch wir kamen vom Weg ab und liefen, ohne dass wir es merkten, immer und immer tiefer in den Wald hinein.'

„Wie spät ist es?", fragte ich außer Atem von dem ganzen wandern

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„Wie spät ist es?", fragte ich außer Atem von dem ganzen wandern. „Gleich 21 Uhr", antwortete Rachel.
„Scheiße... sollten wir nicht schon um 16 Uhr wieder zurück sein?", fragte ich leicht besorgt.
Ich sah wie Harry etwas sagen wollte ,aber es dann doch nicht tat. Wieso? Die beiden ignorierten uns schon seitdem wir losgegangen waren. Entweder schauten sie uns an und zuckten mit den Schultern, oder sie beachteten uns nicht einmal.
„Ja", lachte Rachel. „Wir haben uns halt verlaufen, das ist nicht unsere Schuld." Wir schauten uns zunächst ernst an, doch dann lachten wir, weil wir das alles nicht wirklich ernst nahmen.
„Hey Leute", rief ich aufmunternd zu den Jungen. „Ist eigentlich alles ok? Ich hab das Gefühl, dass ihr uns ignoriert."
Keine Antwort. Keine Geste. Nichts. 
Jedes andere Mädchen wäre wahrscheinlich durchgedreht, wenn es von diesen beiden Jungen ignoriert werden würde.Rachel und ich waren aber nicht wie wahrscheinlich jedes Mädchen, das Shawn und Harry sah. Wir waren neutral zu ihnen, wir mochten sie einfach. Die mussten doch wohl merken, dass wir nicht auf sie standen. Ich meine, wir wollten zwar schon mit ihnen befreundet sein, einfach weil sie nett waren, aber sonst nichts.
Rachel warf mir einen Blick zu, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
Es wurde nun immer dunkler und wir fanden den Weg zurück einfach nicht. Zum Glück hatten wir uns nicht gegenseitig verloren, denn das wäre wirklich schlimmer gewesen.
Wir, also Rachel und ich, beschlossen uns, also auch den anderes beiden Jungen die uns weiterhin ignorierten, ein Feuer zu machen und eine Nacht dort zu verbringen. Die Sonne war nun komplett untergegangen und wir alle hatten es uns um das Feuer herum bequem gemacht. Der Ort ,an dem wir das Lagerfeuer gemacht hatten, war herrlich. Er war in der nähe eines Flusses und der Boden war mit hohem Gras bewachsen. In der Mitte des Feldes von hohem Gras war sozusagen ein Loch, also gar kein Gras und dort machten wir das Feuer. Eine kurze Zeit redeten nicht einmal Rachel und ich, da diese Windbriese sehr angenehm war.
Nachdem ungefähr 10 Minuten lang Totenstille herrschte ergriff ich das Wort:„
„Also ehrlich, wieso ignoriert ihr uns die ganze Zeit? Es macht uns schon aggressiv wenn wir ignoriert werden. Ihr müsst uns ja nicht unbedingt mögen, auch wenn wir euch nichts getan haben, aber antwortet uns doch bitte. Wir sind nicht die anderen Mädchen und wollen was von euch, nein, wir wollen uns einfach nur gut mit euch verstehen. Nicht mehr und nicht weniger."
Alle drei schauten mich an. Rachel, weil ich wahrscheinlich gerade eins zu eins ihre Gedanken ausgesprochen hatte und Shawn und Harry, weil es um sie ging.
Sie schauten mich nur an.
Dann sagte Harry mit beruhigender Stimme:„ Ok, ok. Tut uns leid. Es ist nichts, wirklich. Wir haben nur gewettet, und ich gebe zu es war meine Idee, wer euch am längsten ignorieren kann. Und ich hab verloren. Tut uns, beziehungsweise mir, wirklich leid."
Er lächelte uns an. Dann stieß er Shawn leicht mit seinem Ellenbogen an, sodass Shawn uns auch anlächelte. Wir lächelten ihnen kurz zurück.
„Äh Shawn, wieso hast du eigentlich immer deine Gitarre dabei?", fragte Rachel um das Thema zu wechseln. Er setzte ein charmantes lächeln auf. „Ich weiß ja nie, wann ein Mädchen wie du mir über den Weg kreuzt und ich sie unbedingt mit meiner Stimme verzaubern will", sagte er und zwinkerte ihr zu. Rachel verdrehte ihre Augen und schaute ihn leicht verstört aber verlegen an.
Es kam nicht oft vor, dass Shawn Mädchen Komplimente macht. Rachel konnte sich also glücklich schätzen.
Nachdem es wieder kurz leise war fragte Harry :„ Sollen wir euch etwas vorsingen?" Wir lächelten begeistert und nickten. Shawn packte seine Gitarre aus und klimperte zunächst etwas auf ihr. Dann fingen sie erst an sich kurz einzusingen bevor es dann richtig los ging.
Wow.
Sie waren also nicht nur ziemlich gutaussehend, nett und hatten Humor, sondern konnten auch noch himmlisch ,fast engelhaft singen.
Wir lauschten den 4-5 Liedern ,die sie uns vorspielten, bevor Harry schnell zum Fluss ging und seine Flasche mit Wasser füllte. Ich nahm ihm dann die Flasche vorsichtig aus seiner Hand und er schaute mich verblüff an.
„Danke", sagte ich , „... Ist für das Feuer".
„Achsoo.. ähh ,ja kein Ding", sagte er auf eine Art verlegen. Aber wieso?
Ich machte mir nichts weiter draus und löschte das Feuer mit Leichtigkeit. Erst jetzt bemerkte ich wie stockdunkel es war.
Ich versuchte einzuschlafen, als auch alle anderen, nahm ich an, geschlafen hatten. Doch ich konnte nicht.
Was viele nicht wussten, ist, dass ich eine ziemliche Angst vor Dunkelheit hatte. Es wissen wirklich nicht viele, meine Eltern, mein Ex aus der 8. Klasse und natürlich Rachel. Ich weiß, es war nichts Besonderes, aber mir war es trotzdem peinlich.
Ich beschloss, meine Augen nicht mehr zu öffnen.

Ich zuckte zusammen, nein, ich schrie schon fast, als ein Regentropfen auf meine Nase fiel.
Sofort weckte ich alle, wir packten unsere Regenschirme aus und wanderten weiter.

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