3. Kapitel

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'Sofort weckte ich alle, wir packten unsere Regenschirme aus und wanderten weiter.'
„Leute.. wohin sollen wir jetzt überhaupt?", fragte Harry verschlafen.
„Werden wir schon sehen." Shawn klopfte Harry einmal kräftig auf die Schulter. „Schau mal nach oben in den Regel, dann wirst du'n bisschen wacher", gab Rachel Harry den Tipp. Er befolgte ihn und spuckte dann auf den Boden.
„Keiner hat gesagt du sollst den Regen trinken", lachte ich und er grinste mich an.
Vier Jugendliche, durchnässt und keinen Schimmer wohin sie gerade laufen. Besser könnte es nicht laufen, dachte ich voller Ironie. Plötzlich standen um uns herum Baumstümpfe.
„Woher kommen die? Hier ist alles im Umkreis von 3 Kilometern unberührte Natur und dann das?", dachte ich laut.
Die anderen stimmten mir zu.
Plötzlich schaute Shawn schockiert, aber erleichtert nach oben, zu den Baumkronen.
Verwundert, wieso er so gebannt nach dort oben schaute, schauten wir alle nun auch nach dort.
Es verschlug uns die Sprache.
Ein Baumhaus.
„Es regnet ziemlich krass... Hoffen wir mal, dass es da drin trocken ist", sagte Harry.
Eine nicht gerade stabil aussehende Holztreppe führte zu dem kleinen Baumhaus. Es sah, fand ich, von außen ziemlich gemütlich aus.
Nacheinander stiegen wir nun vorsichtig die etwas steile, unstabile Treppe hoch. Wir versuchten so wenig Druck wie möglich auszuüben.
Als wir endlich oben angekommen waren klopfte Shawn an der Tür, in der Hoffnung, jemand würde ihm öffnen. Doch was würde diese Person von vier klitschnassen Jugendlichen denken?
Es öffnete niemand die Tür.
Harry, der am nächsten an dem kleinen Fenster stand, schaute hindurch. „Kein Licht", rief er, da der Regen zu laut war.
Nun griff Shawn nach der Klinke und versuchte sie zu öffnen, jedoch ohne Erfolg. Dann packte Rachel ihre Hand dazu. Da sie meine beste Freundin war, legte ich nun auch meine Hand hinzu, auch wenn ich nicht der Meinung war, das würde etwas bringen. Jetzt fehlte nur noch Shawn, der hinter mir stand und nun seine Hand auf meine legte.
Wie von Zauberhand öffnete sich quietschend die Tür.
Wir standen mit offenen Mündern wie angewurzelt da.
Das Baumhaus war von innen sehr gemütlich eingerichtet. Es waren vier Betten in dem Baumhaus, und noch weitere 2 Türen, von denen ich nicht wusste wohin sie führen. Aber wahrscheinlich sind sie das Badezimmer und die Küche.
Zwischen dem zweiten und den dritten Bett war ein kleiner Kamin.
Außerdem war auf der linken Seite des mittelgroßen Raumes ein Schreibtisch und auf der rechten Seite zwei etwas kleinere Schränke.
Es sah alles ziemlich unberührt aus.
Uns blieb keine andere Wahl als in das Baumhaus zu gehen, also taten wir das auch.
Ab und zu warfen wir uns erstaunte Blicke zu, da wir gerade alle an eines dachten.
Wieso öffnete sich die Tür einfach so? Ich meine... wie geht das??

„Also Leute", sagte Rachel nach einer weile und atmete tief ein und wieder aus, „Wie wäre es, wenn wir das jetzt erstmal vergessen und einfach schlafen gehen? Es ist schon sehr spät, wir können uns doch Morgen darüber Gedanken machen."
Wir nickten alle stumm und legten und ermüdet hin.
Ich nahm das Bett ganz nah am Fenster, sodass das Mondlicht meine Umgebung etwas erhellte. Neben mir im anderen Bett lag Harry, dann Shawn und dann Rachel.
Ich versuchte immer wieder einfach meine Augen zu schließen und zu schlafen, doch es ging nicht.
Schließlich entschied ich mich dazu, Harry zu wecken und ihn zu fragen, ob ich bei ihm schlafen könnte. Es war mir recht peinlich, und wenn er 'nein' sagen würde wäre es deutlich peinlicher.
Wieso empfand ich das so?

Ich stand auf und schlich den Meter zu ihm ans Bett.
„Harry..", flüsterte ich, „Schläfst du schon?"
Ja, das tat er.
Wieso flüsterte ich? Ich wollte ihn doch eigentlich wecken...
Ich wusste nicht was ich tun sollte, außerdem war ich todmüde, also rüttelte ich leicht an seinem Oberarm.
„Was ist los?", fragte er mich, so verschlafen, dass es schon so klang als ob er betrunken wäre.
„Ich kann nicht schlafen... und naja, deshalb wollte ich dich fragen ob ich vielleicht, also nur wenn du willst natürlich, bei dir schlafen kann", murmelte ich, so schnell, dass es mich echt wunderte, als er etwas zur Seite rutschte.
„Na dann...", sagte er und deutete mit seiner Hand neben ihn ins Bett.
Ich legte mich hin und er deckte mich zu. Ich flüsterte noch :„Danke", als mir sofort die Augen zufielen.
Doch ich hatte noch nicht ganz geschlafen, also merkte ich, wie er seinen Arm um mich machte.
Er war schon ziemlich süß.
Aber ich stand nicht auf ihn... oder?
Mit dieser Frage schlief ich nun endlich ein.

Am nächsten Tag wachte ich nicht neben Harry auf. Ich lag zwar noch in seinem Bett, doch als ich mich umschaute waren alle weg. Panisch setzte ich mich auf doch blieb kurz sitzen, denn ich hatte unerträgliche Kopfschmerzen. Ich fasste mir ein Herz und versuchte diese Kopfschmerzen zu überwinden.
Es war dieses unangenehme dröhnen.
Bevor ich 'sie' suchen ging, suchte ich mir ein 'Glas Wasser', vielleicht half das ja. Ich taumelte von der einen Tür, hinter der sich das Badezimmer befand, zu der anderen Tür, wo die Küche war. Ich schaute in hinter jeder Schranktür nach und hatte das Gefühl, jedes mal als ich sie wieder zumachte, dass mein Kopf explodieren würde. Schließlich fand ich schon fast an verzweifeln ein Glas und ging zu dem Kühlschrank.
Oh, hier gab es also Strom???
Ich öffnete die Tür des Kühlschrankes und tatsächlich. Das vertraute kleine Licht, dass erhellt, wenn man den Kühlschrank öffnete, blendete mich schon fast.
Ich schaute hinein und blieb im Staunen stehen. Jedoch bemerkte ich, dass meine Kopfschmerzen immer stärker wurden.
Es waren ungefähr 10 große Flaschen Wasser im Kühlschrank. Ich nahm mir eine und schlenderte mühevoll zu dem kleinen Esstisch, der sich auch in der Küche befand.
Dort füllte ich mir mein Glas mit Wasser und wollte mich, wegen meinen Kopfschmerzen, die in zwischen schon nicht mehr auszuhalten waren, hinlegen gehen. Gerade, als ich vor meinem Bett stand, wurde mir schwarz vor Augen und ich viel zu Boden. Ich hörte noch wie mein Glas zersplitterte. Dann lag ich nur noch regungslos da. Ich konnte zwar noch einigermaßen klar denken, mich aber keinen Zentimeter bewegen.

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