' „An was hast du gerade gedacht?", fragte er mich und lachte dabei'
Das konnte ich ihnen doch sehr schlecht erzählen.
Ich lachte verlegen und streifte mir durch die Haare.
„Ne, schon gut, ist nicht wichtig. Ich versuche das mit dem Feuer jetzt einfach nochmal ", sagte ich schnell und stellte mich wieder zum Tisch. Ich machte eine Handbewegung zu Harry, dass er auch kommen sollte.
Er schaute mich zunächst erst fragend an, doch dann kam er.
Alle schafften es ein zweites Mal, diesmal sogar ohne irgendwelche Schwierigkeiten. Und dann ich. Ich kriegte, im Gegensatz zu ihnen, gar nichts hin. Ich war so enttäuscht und sauer, weil ich nichts auf die Reihe brachte.
Plötzlich entfachten einige Flammen in meiner Hand. Mit der Zeit nahmen sie irgendeine Form an. Ich weiß nicht... ein Vogel? Oder ein fantasievolles Meermonster? Nein... es war ein- EIN DRACHE!
Ich hatte wohl genauso laut geschrien wie gedacht.
„Schrei doch nicht so", beschwerte sich Shawn und fasste sich mit beiden Händen an seine Ohren und massierte sie ein wenig.
„Tut mir leid", entschuldigte ich mich, konnte mir jedoch ein grinsen nicht verkneifen.
Wie hatte ich das gerade in meinen Händen gezaubert? Es war einfach überwältigend.
Nun hatten wir alle etwas 'Magisches' in unseren Händen.
„Okay, seid ihr bereit?", fragte Harry uns alle. Alle nickten, sagten aber nichts.
Langsam versuchten wir unser Element zu bewegen.
Alle sahen sehr konzentriert aus. Es kostete uns etwas mehr Kraft, das Element zu bewegen, als einfach nur zu zaubern. Ich musste sehr darauf aufpassen, dass ich nicht aus dem Gleichgewicht kam und irgendetwas Feuer fing. Nach und nach schafften es die anderen, ihr Element in die Schale zu bekommen. Dann, als letzte, schaffte ich es auch. Zwar mit einigen Schwierigkeiten, aber ich schaffte es. Und das zählte.
Es sah so aus als würde die Schale die Elemente 'schlucken'.
Wie zuvor leuchtete die Schale dann wieder auf. Diesmal wurden wir aber nicht von ihr angezogen. Sie leuchtetet nur auf. Mehr nicht.
„Ähmm", sagte ich, darauf wartend, dass jetzt noch etwas passierte. Jedoch vergeblich.
Es passierte nichts. Wir schauten uns an und fragten uns alle das gleiche: Was hatte das jetzt zu bedeuten?
„Okay, ähh... war's das jetzt?", fragte Harry.
„Ich... ich denke schon. Wollen wir vielleicht raus und unsere Elemente üben oder so?", schlug Ich vor.
Als alle damit einverstanden waren gingen wir raus.
Dabei bemerkte ich wie Shawn Rachel die ganze Zeit lächelnd anschaute. Sofort musste ich lächeln und dachte mir, dass ich gleich nach dem 'Training' zu Shawn gehen würde und ihn darauf ansprechen würde. Ja das würde ich machen.
Vielleicht hatte das ja auch nichts zu bedeuten... aber das war mir egal.
„Okay... wie machen wir das jetzt?", fragte Harry als wir alle in einem Kreis standen.
„Na ja, wie können ja alle einfach irgendwas ausprobieren. Ich weiß nicht, vielleicht versucht du mal zu fliegen oder so", sagte ich emotionslos. Er stimmte zu und begann es zu versuchen. Auch die anderen versuchten etwas, ich war mir nicht sicher was, aber es schien sehr anstrengend zu sein. Mir fiel nichts ein.
Dann drehte ich mich um und suchte mir einem kleinen Stock, um ihm gegebenenfalls anbrennen zu lassen. Als ich einen gefunden hatte stellte ich mich wieder zu den anderen und begann zu versuchen, den Stock Feuer fangen zu lassen. Zuerst zauberte ich eine Flamme aus meiner Hand, was nach all den Versuchen nun ohne Schwierigkeiten funktionierte, und bewegte sie in Richtung Stock, den ich auf dem Biden angelegt hatte. Der Boden war noch sehr feucht gewesen, also konnte nicht groß etwas passieren. Also schon, aber natürlich nicht wenn ich den Stock traf.
Ich musste mich wirklich konzentrieren. Je näher ich den Stock mit meiner Flamme kam, desto mehr kam ich ins Schwitzen.
Plötzlich rief Harry nach Hilfe, wahrscheinlich flog er in der Lift herum, und ich drehte mich sofort zu ihm. Ich vergaß das Feuer komplett und war nur noch auf Harry fokussiert. „Harry", fing ich an blinzelnd in den Himmel zu schreien, „du darfst keine Angst haben. Du musst es kontrollieren. Konzentrier' dich!"
Er schloss langsam seine Augen um sich besser konzentrieren zu können und ballte seine Handy zu Fäusten. Langsam aber sicher sank er zu Boden und stützte sich an meinen Schultern. Er bedankte sich und lachte beschämt.
Ein unangenehmer Geruch lenkte mich ab. Ich versuchte den Geruch zuzuordnen... und es war eindeutig Feuer. Ich drehte mich in Richtung Feuer und meine Augen weiteten sich. Es war nicht nur ein kleines Feuer, ein Baum begann zu brennen. Die Flammen verbreiteten sich viel zu schnell. Panisch wurschtelte ich irgendwie mit meinen Händen rum doch es tat sich nichts. Dann dachte ich an Wasser, das Element und an meine beste Freundin. Sie war das Wasserelement. Aber wo war sie? Waren nicht alle da?
Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl, Rachel hätte meine Gedanken gehört, denn sie eilte sofort zur Brandstelle und begann es zu löschen. Große und starke Wasserstrahlen trafen auf die Flammen, die immer weiter den Baum zerfraßen. Es dauerte einige Sekunden, als Rachel mit dem löschen fertig war. Erschöpft und verschwitzt fiel sie in meine Arme.
„R-Rachel, soll ich dich reinbringen?", frage ich sie besorgt. Sie nickt und versucht sich aufzurichten. Ich nahm ihren Arm und legten ihm um meinen Hals auf meine Schulter, sodass sie sich abstützen konnte.
Auf einmal, hatte ich das Gefühl, war Shawn wieder da und tat das selbe wie ich. Zusammen liefen wir vorsichtig zum Baumhaus.
Schritt für Schritt erreichten wir die offene Tür des Baumhauses. Von dort hob Shawn Rachel komplett hoch, trug sie zu ihrem Bett, legte sie hin und deckte sie zu. Ich ging in die Küche, nahm mir ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser. Noch in der Küche stehend sah ich, wie Shawn sich Rachel näherte. Ich wollte ihn nicht stören, und Rachel hatte anscheinend schon geschlafen, also stand ich einfach nur da uns beobachtete jede seine Bewegungen.
Er schaute sie verliebt an. Ich wusste es doch. Ich war noch nie so stolz auf mich gewesen. Langsam hebt er seine Hand und wischt ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein Mund näherte sich ihrer Stirn, woraufhin ein etwas längerer Kuss folgte. Ich vergaß, dass ich mich versteckte, legte das Glas mit Wasser ab und klatschte mitgerissen in meine Hände.
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Die Auserwählten
FantasyWas bei einem Klassenausflug eigentlich alles passieren könnte? Vielleicht trifft man auf eine Einhornherde ...oder findet vier außergewöhnliche Ringe? Ein Klassenausflug, der eigentlich ganz normal verlaufen sollte, bis plötzlich vier der Schüler...