Husky

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Ein Nießen weckte Anna auf, sie brummte: "Gesundheit", bevor sie sich nach einem Blick auf die Uhr umdrehte um weiter zu schlafen.

"Nichts da! Aufstehen, wir hatten heute was vor meine Liebe!"

"Du blöder Hundesohn. Ich. Bin. Müde. Was zum größten Teil die Schuld von dir, und deinen hirnverbrannten Kumpels ist! Also lass mich...hey...lass mich runter Du Wichser. Hörst du?! Du sollst mich runter...nein nicht unter die Dusche! Spinnst du?! Ahhrgg, scheiße ist das kalt. Ich hasse dich Michael. Ich hasse dich".
Nach dieser Schimpftirade ihrerseits, war es kurz still, dann schob er mit einer Hand vorsichtig ihr nasses Haar beiseite, murmelte:"Und ich liebe dich" und küsste sie.

Jetzt musste Anna lachen und boxte ihn leicht gegen den Arm. Sie wusste wieso sie diesen Deppen ihren Freund nennen durfte. Er konnte grauenhaft nervig sein und sie in den Wahnsinn treiben, mit dem was er tat, aber sie liebten sich.
Gestern war es wirklich lang geworden, ihr Freund hatte Ben und Timur mit gebracht, die drei hatten auf den Release ihrer Platte angestoßen und bis tief in die Nacht im Wohnzimmer gesessen.

Sie selbst wollte daran nicht teilhaben, dass war er so ein Ding der Jungs gewesen und klar verstand man sich und war locker befreundet. Aber nur weil man die Freundin eines Bandmitglieds war, hieß es nicht, dass man sich sofort mit jedem Problem, beim großem Casper ausweinte, oder mit Ganter und Konnrad die Stadt unsicher machte. Das war Fiction.

Nun machte sie sich doch parat und Frühstückte mit Michael, bevor sie die Wohnung verließen und zur U-Bahn Station Frankfurter Tor gingen.
Dann mit der U5 zum Alexanderplatz, dann weiter mit der S5 zur Friedrichstraße um von da mit der U6 nach Alt-Tegel zu fahren. Weiter ging es mit dem Bus und das letzte Stück zu Fuß, bis sie schließlich vor einem Haus am Stadtrand standen.

"Ich bin so aufgeregt, meinst du es wird einer für uns dabei sein?", fragte sie. Er nickte und grinste, als wüsste er mehr als sie. Bevor sie ihn darauf ansprechen konnte, öffnete eine taff aussehende Frau in Latzhose die Tür.
"Ach, sind Sie sie Polowiczs?", erkundigte sie sich.
Anna berichtigte sie:"Polmann und Zolkowicz, aber ja sind wir"

"Dann kommen sie, die K leinen sind hier hinten. Aber ich sag ihnen von vorne herein, sie sind nicht die einzigen Bewerber und ich bitte sie wenn sie sich für einen entschieden haben, noch folgende Formulare auszufüllen."

Michael atmete laut aus. Das konnte ja was werden..

Sie gingen hinter der Frau her und betraten das Wohnzimmer. Sofort entwich Anna ein entzücktes quitschen. Sechs kleine Huskywelpen tummelten sich vor ihnen auf dem Boden.

Einer von ihnen stolperte tappsig über seine Pfoten. Einer der anderen stupste ihn Vorsichtig an. Ein dritter schubste diesen auch um, der erschrocken fiepste.

Michael sah sie an und schon wussten sie, dass sie sich einig waren. Der Anstupser, welcher jetzt ebenfalls fiepsend auf dem Boden lag, sollte es werden. Der kleine war fast komplett schwarz, hatte aber un das eine Auge einen weißen Kreis, so das es aussah, als würde er eine Augenklappe tragen. Anna war sofort hin und weg und auch Michael hockte sich hin und probierte ihn zu sich locken.

Der Kleine war ganz begeistert von den neuen Spielkameraden und tollte zischen ihnen herum.

Nach einer guten Stunde meldete sich die Frau, das noch andere Interessenten sich die Hunde ansehen wollten und sie mussten gehen.
Trotzdem ging Anna ihr Liebling nicht aus dem Kopf und sie redete den ganzen Abend auf ihren Freund ein, wie knuffig der Welpe doch gewesen sei. Michael nickte und stimmte an den passenden Stellen zu, insgeheim betete er allerdings, dass möglichst bald die Zusage eintreffen möge und sie ihren neuen Begleiter abholen konnten.

Er hatte Glück, nur wenige Tage später lam die Nachricht und die ganze Nachbarschaft hatte Teil an Annas Freude.

Michael lachte, das war es doch, was seine Freundin ausmachte. Sie war ein unfassbar stures Wesen, welches gerne seinen Kopf durchsetzte und trotzdem auch sehr liebenswert war, aber im Momenten wie diesen konmte sie sich freuen wie ein kleines Kind und ihre Freude war ansteckend.
Schließlich war sie nicht die einzige Gewesen, die sich in den kleinen Kerl verliebt hatte.

Und aus diesem Grund, weil er voller Freude war und überhaupt alles perfekt schien, fragte er sie:
"Willst du mich heiraten?"
So schnell und laut hatte er noch nie jemanden "Ja" antworten hören und jetzt war wohl alles ziemlich perfekt.

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Ich werde kitschig, aber ich hoffe es gefällt trotzdem :)

Dings und Bums Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt