Im Zug

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Bitte Anmerkung am Ende lesen! ;*

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Mit leisen Zischen öffneten sich die Zugtüren vor mir. Effie gab mir und Peeta einen leichten Schubs von hinten und so traten wir beide ein. Sofort schlossen sich die Türen wieder. Effie scheuchte uns nach links in den nächsten Waggon. Und das, was ich jetzt sah, ähnelte mehr einem Raum einer Villa als einem einfachen Zugwaggon. Der ganze Raum war größer als unser Haus in 12, von der Decke hing ein Kronleuchter mit Diamanten, an den Wänden standen Kommoden aus Mahagoniholz, auf dem Boden lag ein feiner Teppich und in der Mitte standen vier mit Samt bezogene Sessel. Außerdem waren auf den kleinen Schränkchen Vasen und andere wertvolle Deko verteilt, und an kleinen Naschereien wie Kuchen oder Pralinen fehlte es auch nicht. Ich merkte, dass ich mit offenem Mund da stand und staunte. Schnell stellte ich mich aufrecht hin und schlug meine Zähne aufeinander. Ich linste zu Peeta hinüber, und als ich sah, dass auch er sich mit weit aufgerissenen Augen umschaute, musste ich kichern. Er hatte zuhause zwar zu den etwas reicheren Leuten gehört, aber so etwas hatte er auch noch nie gesehen.

Zuhause.

Bei diesem Gedanken bekam ich ein seltsames Gefühl im Bauch und meine Augen sammelten sich mit Tränen. Zuhause war dort, wo ich meine Kindheit verbracht hatte. Meine kurze, zu kurze Kindheit. Dort waren alle meine Erinnerungen, alle meine Freunde, Verwandten, meine Familie, mein ganzes Leben. Und jetzt? Jetzt würde ich nie mehr lebend dorthin zurückkehren. Nach meinem Tod würden sie mich nur noch in eine Holzkiste stecken und mich zurück nach Distrikt 12 schicken. Dort würde man über mich trauern, und dann würde man mich begraben und versuchen den Schmerz zu verdrängen. Ich hoffte, Katniss, Mum und Gale würde das gelingen, sie sollten nicht ihr Leben mit der Trauer über meinen Tod versäumen.

Effie holte mich mit ihrer hellen Stimme aus den Gedanken. „Setzt euch doch! Ich werde solang einmal Haymitch suchen...“ Bei dieser Tatsache klang sie nicht sonderlich erfreut. Dann stöckelte sie aus dem Raum. Zuerst standen Peeta und ich etwas unsicher im Raum, dann machte Peeta den ersten Schritt und ließ sich auf einen Sessel fallen. Ich tat es ihm gleich und setzte mich gegenüber von ihm. Dann starrten wir uns eine Weile nur schweigend an. Schließlich brach er das Schweigen. „Ich kannte Katniss, deine Schwester. Sie ist so alt wie ich, stimmt's? Sie hat sich schon immer rührend um dich gekümmert.“ Ich lächelte, obwohl mir eine Träne die Wange hinunter floss. „Ich habe euch beide oft beobachtet, wenn ihr an unserer Bäckerei vorbeigekommen seid. Du wolltest immer die hübsch verzierten Torten im Schaufenster ansehen. Und jedes Mal wolltest du unbedingt eine haben, doch Katniss hat gesagt, ihr hättet kein Geld dafür. Und dann hast du jedes Mal versprochen solange zu sparen, bis du eine kaufen kannst. Ich wollte so oft einfach eine Torten aus dem Schaufenster nehmen und sie dir geben, zumal mein Vater immer die Eichhörnchen, die Katniss geschossen hat, gekauft hat. Weißt du, ich wollte immer eine jüngere Schwester oder einen jüngeren Bruder. Und ich habe dich und Katniss so oft gesehen, ihr wart glücklich, obwohl ihr nur das nötigste hattet. Und jedes Mal, wenn du an der Bäckerei vorbeigekommen bist, wurde dein Blick auf einmal traurig und bittend. Du hast gesagt, wie viele Kinder aus deiner Klasse zum Geburtstag eine von unseren Torten bekämen, alle außer dir. Ich wollte zu dir herunter gehen und dir helfen, dir wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Aber habe ich mich getraut? Nein. Und jetzt fühl ich mich unendlich schlecht, weil ich es jetzt vielleicht nie mehr gut machen kann. Prim, ich werde alles dafür tun, dich...“, erzählte Peeta, doch er wurde dadurch unterbrochen, dass die Tür wieder aufging. Ich setzte mich wieder aufrecht hin und wischte mir mit dem Handrücken eine leise Träne von der Wange. Peeta warf mir noch einen traurigen Blick zu, dann stand er auf und drehte sich zur Tür.

Ein Mann kam zur Tür herein. Er trug eine schmuddelige Hose und ein dreckiges Hemd in beige, hatte längere, verfilzte und zottelige blonde Haare und einen ungepflegten Stoppelbart. Sein trüber Blick und das Glas in seiner Hand verrieten, dass ich mit meiner Vermutung, er würde Trinken, wahrscheinlich richtig lag. Das war also Haymitch, unser Mentor, der dafür sorgen sollte, dass wir wieder lebend aus dieser verfluchten Arena herauskommen. Im Moment waren meine Erwartungen noch nicht zu hoch. Er schaute von Peeta zu mir und nickte uns zu. „Meinen Glückwunsch.“, nuschelte er, dann taumelte er vorwärts auf eine Anrichte zu, auf der einige Flaschen standen. Ich schätze mal Alkohol. Haymitch stützte sich an der Ecke mit seiner freien Hand ab, während er sein Glas auf die Anrichte knallte und sich eine klare bräunlich orange Flüssigkeit einschoss. Dann hob er den Deckel von einem Behälter hoch, und schlug ihn im nächsten Moment wieder drauf. „Wo ist das Eis? Ich trink meinen Whisky doch nicht ohne Eis!“, meckerte er. Ich warf Peeta einen verwirrten Blick zu. Irgendwie hatte ich großen Respekt vor Haymitch und war der Meinung, dass er mich bei der kleinsten falschen Bemerkung zusammenfalten würde. Peeta verstand, dass ich nicht reden wollte. „Keine Ahnung.“, sagte er im Bezug auf das fehlende Eis. „Also, sie sind unser Mentor, sie haben dieses Ding mal gewonnen, dass heißt es ist ihre Aufgabe, uns Tipps zu geben, wie wir am besten aus der Arena wieder zurück kommen.“, fuhr Peeta fort. Haymitch lachte leise auf, dann kam er wackelig zu uns herüber. Er betrachtete erst Peeta von oben bis unten, dann begutachtete er mich. Er fasste mich am Kinn und drehte meinen Blick so, dass ich ihm genau in die Augen schauen musste. „Das ist also unsere 12 jährige Tributin, von der alle reden. Effie ist bestimmt außerordentlich stolz auf dich.“, meinte er. Ich verstand nicht. Das musste man anscheinend an meinem Blick sehen, denn Haymitch grinste. „Weil sie mit dir im Kapitol angeben kann.“, hauchte er mir mit seinem alkoholisierten Atem ins Gesicht. Dann wandte er sich von mir ab und ich musste ein paar Mal schlucken, um nicht zu würgen. Ich war verärgert. Wenn das stimmte, was Haymitch gesagt hatte, dann war Effie nur so nett zu mir, weil ich etwas „Besonderes“ war. Andererseits war Haymitch betrunken, wie konnte ich ihm da etwas glauben? Ich beschloss, mich fürs erste trotzdem nicht auf Effie einzulassen und auf keinen Fall versuchen, mich mit ihr zu verstehen. „Also, irgendwelche Tipps?“, fragte ich jetzt, wobei meine Stimme etwas wackelte. Haymitch hustete, dann ließ er sich gegenüber von mir in einen Sessel fallen. „Akzeptiert, dass ihr bald sterben werdet und denkt daran, dass ich rein gar nichts für euch tun kann.“, meinte er dann. Mein Kinn fiel nach unten. „Sie haben genug davon, sie sind doch sturzbetrunken...“, presste Peeta hervor, während er versuchte, Haymitch das Glas aus der Hand zu nehmen. Doch Haymitch ließ nicht los und im nächsten Moment flog das Glas in hohem Bogen über mich und landete in der anderen Ecke des Raumes. Und der ganze Inhalt ergoss sich über meinen Kopf. „Ihgitt!“, quietschte ich und sprang auf. Das einzige, was Haymitch sagte, war: „Ups.“ Wutentbrannt stürmte ich aus dem Zimmer.

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Heii meine Lieben.

Als erstes: Shame on me. Ich weiß, dass ich unglaublich lange nichts mehr hocheladen habe und allgemein wenig aktiv war. Und das tut mir auch unendlich leid! Ich will auch gar nicht behaupten, es hätte jetzt nur am Schulstress gelegen. Ich hatte nur irgendwie überhaupt keine Ermutigung mehr weiterzuschreiben! Ich glaube, das liegt auch daran, dass ich mich selbst viel zu sehr unter Druck setze, alles muss perfekt sein und so. Den das bin ich auf keinen Fall, perfekt. Aber ich habe einfach beschlossen, mal eine Pause von Wattpad zu machen, was ich ja auch getan habe.

Ich bin jetzt zwar immer noch nicht richtig ermutigt, aber wollte jetzt trotzdem etwas hochladen. Und zufrieden bin ich mit diese Kapitel ganz und gar nicht! Aber ich wollte euch jetzt nicht zu lange warten lassen.

Ach ja, nur noch eine Woche, dann sind Ferien!!! Ich verspreche, so viel wie möglich nachzuholen. :*

Stay cheeky, ~Elli :**

Safe&sound *on hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt