38

1.7K 90 3
                                    

"Cameron?"

Der Streit war erstummt.

Im nächsten Moment berührte vorsichtig eine Hand meine Schulter.

Hunter, der mich noch immer fest umklammert hielt, versteifte sich.

Ich hob vorsichtig den Kopf und sah die leicht verschwommene Gestalt aus verheulten Augen an.

Es war mein Vater.

"Hm?", machte ich und drängte mich trostsuchend ein Stück fester an Hunter.

Er griff sofort noch ein Stückchen fester zu.

"Das -", begann mein Vater.

"Was geht das schon Cameron an?!", unterbrach ihn meine Mutter sofort wieder. "Und, Cameron, um Himmels Willen, hör auf zu heulen!"

Hunter straffte sich, als habe meine Mutter ihn beleidigt.

"Das reicht." Seine Stimme klang eiskalt, aber weiter sagte er gar nichts mehr.

"Wir gehen jetzt." Diese Worten waren an niemanden wirklich gerichtet, aber Hunter fing an, mich aus dem Haus zu führen.

Ich konnte die Blicke meiner Eltern deutlich auf mir spüren. Die meines Vaters besorgt, die meiner Mutter verächtlich.

War ja mal wieder klar.

"Hunter?", murmelte ich leise, als er endlich bei seinem Auto stehen blieb.

Statt aber direkt zu fahren, lehnte er sich an das Auto und barg mich in seinen Armen.

"Hunter?", flüsterte ich noch einmal.

Über mir hörte ich ihn leise seufzen. "Mhm?"

"Was machst du da?"

"Dich beschützen." Er antwortete ganz schlicht.

Oooooooh ... Moment! Stopp! Cam, beherrsch dich!

Aber er ist soooo süß.

Seufzend versuchte ich, mein Gesicht tiefer an Hunters Hals zu vergraben.

Oh Dios mío, manchmal war ich wirklich erbärmlich.

Was tat ich hier bitte?

Konnte ich ihn nicht eigentlich nicht leiden?

"Können wir jetzt gehen?", fragte ich nach einer gewissen Zeit leise.

Hunter ließ mich zögerlich los und machte mir dann die Tür auf. "Klar."

Ich stieg ein und wartete, bis Hunter endlich auch eingestiegen und losgefahren war, dann fragte ich: "Was ist jetzt eigentlich mit Madilyn?"

Die Frage war mir schon eine ganze Zeit im Kopf herumgeschwirrt, aber ich hatte mich nicht getraut, sie zu stellen.

Was war, wenn er anders antwortete, als ich es hoffte?

"Was wohl?", wollte Hunter schulterzuckend wissen. "Das war's wohl erst mal mit unserer Freundschaft."

Oh, gracias a Dios.

"Hm", machte ich dann aber stattdessen. Wahrscheinlich würde es nicht so gut rüberkommen, wenn ich jetzt in Freudentränen ausbrach.

"Wohin fahren wir?", wollte ich dann nach kurzer Zeit wissen.

Hunter warf mir einen kurzen, sehr seltsamen Blick zu. "Zu mir nach Hause."

Oh.

Oh!

Moment, was?!

best wishes, CamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt