Moonlight (Harry Potter Rumtreiber FF)

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,,Du siehst nicht gut aus.", stellte ich fest und sah Remus besorgt an. ,,Soll ich dich vielleicht in den Krankenflügel begleiten?"
,,Nein, mir geht es gut." Remus schüttelte den Kopf. ,,Ich bin nur ein wenig erkältet..."
,,Es sieht nicht so aus, als wäre das der Grund..."
,,Lara, hör auf.",  zischte mir Fenia leise zu. ,,Er wird dir keine andere Erklärung geben. Ich hab es schon öfters probiert... Er wird sich noch ein Paar Tage lang quälen und dann doch einsehen, dass er kränker ist, als er zugeben möchte. Er geht in den Krankenflügel und zwei Tage später kommt er von Pomfray gesund gepflegt zurück."
,,So etwas passiert also regelmäßig?", fragte ich und zog die Brauen hoch.
Sie nickte.
,,Na gut.", gab ich mich geschlagen.

______

Ein paar Abende später lief ich mit Jason durch das Schloss. Es war kurz vor Ausgangssperre und somit schon dunkel.
Jason brach das Schweigen, aus dem Fenster schauend. ,,Heute ist Vollmond."
,,Ich weiß.", antwortete ich knapp.
,,Willst du darüber reden?"
,,Nein."
,,Vielleicht solltest du zu McGonagall gehen und mit ihr darüber reden..."
,,Nein."
,,Ach komm Lara! Bitte!", flehte Jason mich an. ,,Ich möchte doch nur dein Bestes!"
,,Das Beste wäre, wenn du endlich aufhören würdest darüber zu reden.", sagte ich. ,,Ich will nicht darüber nachdenken, geschweige denn reden!"
,,Aber-"
,,Nein!"
,,Na gut!" Er gab sich geschlagen und legte seinen Arm um meine Schulter. ,,Clark ist nicht sehr glücklich über deine Wahl deiner Freunde..."
Genervt stöhnte ich auf. ,,Ist das dein ernst?! Du gehst von einem scheiß Thema zu einem Anderen?!" Ich riss mich von ihm los. ,,Und überhaupt! Warum hast du Clark was von meinen Freunden erzählt?!"
,,Er hat sich sorgen gemacht und deine Briefe waren wohl nicht sehr informativ...", meinte er und lächelte mich ungezwungen an. ,,Also musste ich das erledigen."
,,Und was passt ihm an meinen Freunden nicht?", fragte ich und warf genervt meine Arme in die Luft. ,,Oder liegt es viel mehr an dir? SO ist es, oder? Du hast was gegen meine Freunde?!"
,,Nein... Naja vielleicht..." Er zuckte mit den Schultern. ,,Von allen an dieser Schule musstest du dir unbedingt die Freunde aussuchen, die am chaotischsten sind?! Ihre Streiche sind meist lustig, ja, aber sie können auch sehr gefährlich sein! Ich will nicht, dass du verletzt wirst!"
Wir waren im Gryffindor Turm angelangt, als ein lautes Heulen die nächtliche Stille durchbrach. Ich zuckte zusammen, aber ignorierte es ansonsten. Stattdessen sah ich meinen Bruder traurig und wütend zugleich an. ,,Ich werde mit ihnen befreundet bleiben, ob es euch passt oder nicht. Außerdem habe ich die Schnauze voll davon fast täglich mit dir über das gleiche zu reden! Hör doch bitte einfach auf. Ich wiederhole es jetzt zum Tausendsten Mal: Ich will ein normales Leben leben, ich entscheide selbst über meine Freunde, ich passe schon auf mich selbst auf, ich will nicht an die Zukunft denken und werde wirklich pissig, wenn du noch einmal davon anfängst." Ich drehte mich um ,,Gute Nacht." und lief die Treppen rauf zu meinem Zimmer.

,,Ist alles in Ordnung?", fragte Lily mich sofort, als ich die Tür hinter mir schloss.
Ich nickte, aber sie glaubte mir nicht.
,,Es alles okay, Lily. Wirklich." Lily hob ihre Brauen. ,,Ich hab mich nur mit meinem Bruder gestritten."
,,Wie geht es ihm denn?", schaltete sich plötzlich Marlene in das Gespräch ein.
,,Ihm geht es großartig." Ich war genervt von Marlenes offener Schwärmerei zu meinem Bruder.
Lily warf mir ein vielsagenden Blick zu. Ihr ging es da genauso wie mir oder zumindest fast.
,,Willst du darüber reden?", fragte sie lächelnd.
Diese Frage war schon ironisch.  Genau das war ja das Problem. Das jeder über alles reden wollte. ,,Nein, schon in Ordnung..."
,,Okay... Wenn du doch mal das Bedürfnis hast zu reden, dann sag Becheid."
,,Ja, mach ich." Ich täuschte ein Lächeln vor.

____

Es war seltsam... Es vergingen drei Monate und Remus war tatsächlich regelmäßig krank. Jedes Mal wenn Vollmond war, sagte Jason mir genau das und noch etwas passierte jedes Mal während der Vollmondnacht: Etwas heulte und Remus lag im Krankenflügel.
Ich wusste es nicht mit Sicherheit, aber ich glaubte, dass er derjenige war, der an Vollmond heulte. Ich glaubte, dass er ein Werwolf war, aber ich konnte mit niemanden darüber reden.
Früher wäre ich zu Jason gegangen, aber mittlerweile...
Ich könnte zu den Rumtreibern gehen oder zu den Mädchen, aber die würden wissen wollen, wie ich darauf kam und meine Erklärung wäre nicht ausreichend. Vermutlich hätte ich es auch nicht erkannt, wenn ich normal wäre. Daran lag es wohl auch, dass es bisher keiner mitbekommen hatte... aber ich kannte es ja nicht anders. Mein gesamtes Leben hatte ich so verbracht und ich würde es auch noch einige Jahre so weiter machen.

Es vergingen weitere drei Monate. Ich hatte immer noch nicht darüber geredet, aber mein Verdacht wurde immer stärker. Ich hatte mir vorgenommen mit Remus zu reden, aber hatte es noch nicht getan.
Die Weihnachtsferien waren insgesamt etwas kühl... Clark und Jason waren einfach zu überfürsorglich und versuchten ständig mit mir über die Zukunft zu reden...

Es vergingen weitere fünf Monate. Das neue Schuljahr würde heute anfangen und ich hatte mir fest vorgenommen heute über meinen Verdacht zu reden. Ich würde sie zur Rede stellen.