Am nächsten Morgen würde ich durch das laute Gebrüll meiner kleinen Geschwister aufgeweckt. Müde streckte ich mich und sprang dann aus meinem gemütlichen Nest. >HEY!! LEISE! Darco lass deine Schwester los! Lotus hör auf du brennst noch das... Nest an..< rief ich. Leider zu spät, denn Lotus der älteste der Dreien hatte gemeint zündeln zu müssen. Mal wieder. Jetzt brannte das Nest und ich durfte sehen, wie ich es gelöscht bekomme. Mit schnellen Schritten lief ich auf das Meer zu. >Ihr helft mit!< brüllte ich den Nestlingen zu. Nur wiederwillig machten sie das was ich Ihnen sagte. Mit Mühe schafften wir es das Feuer zu löschen. >Mann kann euch keine Sekunde aus den Augen lassen ohne, dass ihr wieder irgendwas anzettelt! < meinte Feuerherz streng. Die drei Übeltäter schauten sie mit großen Augen an. >Aber es ist gut das Euch nichts passiert ist. Na kommt her! < rief die mehrfache Drachenmutter und der Ärger war vergessen. Sie "umarmte" ihre Drachenkinder. >Heute dürft ihr euch austoben. Ihr lernt nämlich das Fliegen< verkündet die Mutter stolz. Nun hielt die Kleinen nichts mehr. Sie brabbelten durcheinander und waren, wie ausgewechselt. Naja eher, wie immer. Alle folgten Feuerherz brav zu einem Klippe, besser gesagt, meinem Vorsprung auf dem ich meist abends lag. Genau wie gestern. Ich wusste, wieso die Drachin diesen Vorsprung wählte. Aus dem Grund, weil dort ein perfekter Aufwind herrschte. So mussten die Kleinen nicht gleich so viel mit den Flügeln schlagen. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, ebenfalls zu fliegen. Zwar nicht alleine, aber mit Feuerherz. Geschwind war ich auf den Rücken des Winddrachens geklettert, bevor sie sich mit schnell, kräftigen Flügelschlägen in die Luft erhob. Während Sie den Kleinen erklärte, wie sie die Winde richtig nutzen sollen, waren meine Gedanken bei allem Anderen nur nicht beim Fliegen. In der letzten Zeit zog es mich immer mehr nach Draußen. Auf das Meer hinaus. Neue Länder entdecken. Flugmanöver entwickeln. Und einfach Frei sein. Frei von den Menschen. Frei von den anderen Drachen. Frei von allem. Herr meines eigenen Lebens sein. Nur leider konnte nicht alles so sein, wie man es sich wünschte. Mir blieben also nur die Träume vom Frei sein. Jeder Tag war eigentlich fast gleich. Die Rabauken ließen es sich nicht nehme mich dauernd herum zu scheuchen.
Nun waren vier Monde vergangen und die Drei waren super Flieger geworden. Oder eher Überflieger. Heute war der Tag andem wir aufbrechen mussten, um rechtzeitig zu dem Fest der Magie zu kommen. Denn einmal in Zehn Jahren, wenn die Sonne am höchsten Punkt steht, öffnete sich ein Energie-Feld. Die Einzigen, die auf diese Energie zugreifen konnten waren die Urdrachen. Dies erlaubt Ihnen ihre Kraft zu maximieren und einem Drachen seinen sehnlichesten Wunsch zu erfüllen. Wie ich mir doch nur wünschte, dass sie mir Flügel gaben. Dann wäre ich ein echter Drache. Nichts sehnlicher wünschte ich mir. Das war mein einziger Wunsch. Am Morgen, der Abreise, nahm ich mir meinen Bogen und den Pfeilköcher mit. Nur für alle Fälle. Man konnte ja nie Wissen. Feuerherz ließ mich wieder auf ihren Rücken klettern und erhob sich dann in die Luft. Es war noch recht früh und auch das Dorf schien, mit unserer Abreise langsam zu erwachen. Ein leichter Betrieb herrschte nun auf den Wegen des Dorfes. Aber mehr konnte ich dann auch nicht mehr erkennen. Für den Weg zum Fest benötigten wir immer 2 Monde. Das lag daran, dass wir häufig pausieren müssen wegen den Jungtieren. Sie konnten noch nicht so lange Strecken ohne Pause bewältigen. Und wie immer ließen es sich die Drei nicht nehmen, verrückte und waghalsigen Kunststücke, zu fliegen. Wir machten abends immer Pause, damit wir schlafen konnten. Am Morgen des 2ten Mondes sah ich die Insel schon am Horizont. Mit einem Schiff war es fast unmöglich diese Insel zu erobern. Durch die Magie des Urwasserdrachens waren die Wellen immer heftig. Und die Magie des Windes war auch enorm. Keiner, außer uns Drachen, war in der Lage hier her zu gelangen. Sanft setzte Feuerherz, auf den steinigen Strand, an der Küste der Insel. Langsam ließ ich mich von ihrem Rücken gleiten. Wie jedes Mal waren Hunderte von Drachen hier. Wundervoll. >Heart! Da seid ihr ja!< rief eine mir sehr vertraute Stimmt. >Fire! Schön dich zu sehen< quietschte ich meinem Bruder entgegen. Sofort rannte ich auf ihn zu und sprang ihn, mit meiner ganzen Kraft, um. Freudig leckte ich meinem Bruder über seine beschuppte Backe. Er lachte nur und drückte mich von sich. >Iiih Heart. Lass das! Das ist voll ekelig.< meckerte er. So pingelig, wie immer. Fire war der einzige Drache, der so pingelig war, er wusch sich alle 2 Monde und tötete seine Beute nur im Wasser. Mein Bruder war schon immer... Anderes. Darum verstanden wir uns wahrscheinlich auch so gut. >Wie geht es deiner kleiner Familie?< fragte ich neugierig. Der Winddrache hatte ein Weibchen gefunden und zusammen hatten sie eine kleine Familie gegründet. Es war selten, dass das Männchen nach der Paarung noch blieb, aber Fire wollte unbedingt eine kleine Familie, weshalb er blieb. >Der geht es wunderbar. In ein paar Monden wird unser Drachenbaby wohl schlüpfen. Zumindest laut Leticia.< teilte Fire mir mit. Anscheinend hieß seine Freundin so. Er hat bisher nie viel von ihr erzählt, schon garnicht ihren Namen. >Ich schau mich hier mal um < meldete ich mich bei meiner Mutter ab. An dem Stein Strand grenzte ein großer Wald. Es erschien mir, als würde er mich zu sich locken wollen. Auch wenn ich wusste, dass ich mich darin auf jeden Fall verirren würde, tat ich es. Mit selbstsicheren Schritten betrat ich den Wald. Der Waldboden war schlammig und mit vielen Baumwurzeln versehen. Als ich irgendwann nicht mehr, zu Fuß, weiter kam, sprang ich auf den nächstbesten Baum. Nun mussten die Bäume herhalten. Von Baum zu Baum sprang ich weiter ins innere des Waldes. Warum ich überhaupt so tief hineinging wusste ich nicht. Es war ein Gefühl, welches mich dazu verleitete. Nach, einer mir, unbekannten Zeit gelang ich an einen riesigen, wenn nicht sogar gigantischen, Baum. Aber nicht nur irgendein normaler Baum. Nein! Ein Baum dessen Rinde so dunkel waren, dass es auf den ersten Blick aussah, als wäre er schwarz. Seine Blätter waren genauso merkwürdig, wie die Rinde. Die eine Seite an Blättern war richtig hell, schon fast weiß, die andere Seite war so dunkel, wie die Rinde, fast schwarz. Mit einem großen Satz landete ich auf einem der dicken Äste. Um den Baum schwebten Schmetterlinge und andere Tiere. So als würden die kleinen Tiere dieses Gewächs verehren. Eigentlich ein lächerlicher Gedanke, aber ich konnte es irgendwie verstehen. Jeder andere Drache würde sich vor diesem magischen Baum verneigen, ich jedoch nicht. Zwar konnte ich diese Aura, des Baumes, auch spüren, allerdings hatte ich nicht das Bedürfnis mich zu verneigen. >Was haben wir denn hier? Wer bist du? Und was bist du?< ertönte eine tiefe und mächtige Stimme, die mich erschaudern ließ. Erschrocken zuckte ich zusammen. Mein Blick schweifte durch meine Gegend. Da entdeckte ich einen schwarzen Drachen, den ich sofort als ein Schatten-Magie Drachen identifizierte. Das musste wohl Magical sein. Er war der einzige, mir bekannte, Schatten-Drache und zudem im Urelement-Drachenrat. >Mein Name ist Dragonheart und ich bin ein Winddrache.< antwortete ich dem Drachen. Belustigt schnaubte mein Gegenüber. >Du siehst nicht aus, wie ein Winddrache. Ehrlich gesagt siehst du nicht einmal aus, wie ein Drache.< erwiderte der Drache vor mir. >Das liegt daran, dass meine Mutter meinte, dass ich ohne Flügel geboren sei.< wendete ich ein. >Soso. Du wurdest also ohne Flügel geboren< fragte er misstrauisch. >Na dann Dragonheart wünscht du dir denn ein normaler Drache zu sein und fliegen zu können?< erkundigter er sich. >Jjjaa. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als fliegen zu können. Oder Feuer oder irgendwas anderes zu speien. Oder mich mit richtigen Klauen verteidigen zu können.< schwärmte ich. >So sei es!< sprach Magical. Er erhob sich kurz und landete dann ebenfalls auf meinem Ast. Etwas erschrocken starrte ich ihn an. >Na komm. Steig schon auf. Oder weist du, wie es hier rausgeht?< belustigt lachte er auf. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und stieg dann ohne ein weiteres Wort zu verlieren auf seinen Rücken. Er drückte sich ab und flog Richtung Strand, wo sich schon alle Drachen versammelt hatten. Eigentlich hatte ich Glück Magical getroffen zu haben, denn ohne Ihn wäre ich vermutlich nicht wieder rausgekommen aus dem dichten Wald.
Nachdem er gelandet war starrten uns alle anderen Drachen merkwürdig an. Rasch kletterte ich von seinem Rücken. Alle Blicke der Drachen lagen auf mir. >Das hier ist Dragonheart. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als ein richtiger Drache zu sein. Also werden wir diesen Traum erfüllen, oder was meint ihr dazu Drachenrat?< rief er, damit auch jeder Drache ihn gehört hatte. Ein Stimmengemurmel ging durch die Drachenmenge. >Also ich glaube wir sollten ihren Traum auch erfüllen.< erwiderte der Urdrache mit dem Element Feuer, Aviur. Die anderen des Rates stimmten zu. Sie bildeten einen Kreis um mich. Jeder berührte sowohl mich, als auch seinen Nebenmann. Die Drachen murmelten merkwürdige Sachen, die ich nicht verstand und hatten alle ihre Augen geschlossen. Eine Hitzewelle durchflutete meinen kompletten Körper, sodass ich ebenfalls meine Augen schloss. Im nächsten Moment zuckten starke Schmerzen durch meinen Körper. Mein Körper schien zu wachsen, Knochen knackten und veränderten sich. Aus meinem Rücken stießen ebenfalls lange Knochen, über die sich Haut spannte. Ein letzter starker Schmerz rollte über mich hinweg, dann wurde alles schwarz...
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Hoffe es hat euch gefallen.
Soll ich immer einen Spruch dazu am Ende schreiben? Ich finde es eigentlich ziemlich schön. Und bitte wenn ihr einen Fehler findet macht mich drauf aufmerksam.Bei Ideen, wie es weiter geht gerne in die Kommentare.
Fantasy ist Wichtiger, als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
~ Spruch Albert EinsteinWörter in der Geschichte: 1.563
(Ohne Schrift des Autors)Gezeichnet: Beyla
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Das Leben unter Drachen
FantasyHier geht es um Dragonheart. Eigentlich leben Sie und Ihre Familie in Harmonie und wollten niemanden verletzten. Eigentlich. Doch die Menschen, welche ebenfalls auf dieser Insel lebten, machte Ihnen das Leben nicht gerade leichter. Zu ihrem Zwanzigs...