Lesenacht Kapitel 1:
Am nächsten Morgen wurde ich von Akira geweckt. Allerdings waren ich nicht im Essbereich, indem ich im Vortag eingeschlafen war, aufgewacht, sondern im altbekannte Speicher. 'Wie bin ich hier her gekommen?', Dachte ich mir und schaute mich, verwirrt, um. "Nachdem du dich zurück Verwandelte hast, hat Artemis dich hier her getragen. Soweit ich weiß, hat er Besuch von einer Schiffscrew. Vermutlich wegen Eure Reise.", erklärte die Frau, nachdem sie meine verwirrten Blicke sah. "Zieh' das Hier an.", fuhr sie fort und reichte mir eine Fell Bekleidung. 'Was ist denn an meiner Bekleidung falsch?', fragte ich mich. Mein Blick schweifte über meine Kleidung. Sie war... ausreichend. Vermutlich, für die menschlichen Verhältnisse, zu kurz. Ein Stoffteil für meinen unteren Bereich meines Körpers und einen für meinen Oberen. Es war ziemlich zerrissen. Oder verbrannt. Mit großen Augen musterte ich einige Zeichen auf meinen Körper. 'Die waren vorher, aber noch nicht da!', dachte ich mir. Schlecht sah es, jedoch, nicht aus. Ganz im Gegenteil. Es war echt schön. Verschlungene schwarze Ranken, die sich über meine Taille, Bauch und Rücken schlängelte, zumindest den linken Teil meines Körpers, wie eine Schlange. 'Das war wohl das Zeichen der Urdrachen.', rätselte ich gedankenverloren. Weiterhin in Gedanken, half mir Akira mit dem Anziehen des Felles. Mit dem ungewohnten Stoff, auf der Haut, ging ich die Leitern nach unten. Immer wieder musste ich mich irgendwo reiben, da das Fell juckte und ich nicht an die Stelle gelangte. "Verhalte dich da drinn' , wie ein Mensch. Oder Versuche es zumindes'", riet mir die Frau. Nickend begab ich mich in den Raum, indem diese besagte Schiffscrew sitzen sollte. Als ich das Zimmer betrat, hatte ich die ungeteilte Aufmerksamkeit.
Es waren drei Männer, die unterschiedlicher nicht seien könnten. Der ganz linke Mann war ein kräftiger, breiter, mit einem kleinen, grauen, Haarkranz. Er besaß grüne Augen, außerdem zierte einige Narben sein Gesicht. Der Zweibeiner in der Mitte, war ein dünner, mit wenigen Muskel. Er besaß kurze Haare in grau und ebenso graue Augen. Dieser wirkte alt, aber ebenso weise. Sein jetziger Spitzname, den ich ihm gab lautete nun: Captain Graubart. Der letzte Mann war, vermutlich der am höchsten Rangierte, der Dreien, muskulös und vermutlich am jüngsten. Er besaß einen schwarzen Lederumhang, ich konnte riechen, dass das Material aus Drachenschuppen bestanden, zudem ein Schwert in einer Schwertscheide. Der Zweibeiner hatte schwarze Haare und ebenso dunkle Augen. Sie hatten einen dunkelblau Farbe. Wäre da nicht die Tatsache, dass er, vermutlich, Drachen tötet, würde ich ihn vielleicht mögen. Aber auch nur vielleicht. Artemis und Akira waren die Einzigen, welchen ich einigermaßen Vertraute. Allerdings würde ich für keinen der Beiden mein Leben riskieren. Nennt es Egoismus, aber ich vertraue den Zweibeinern nun einmal, nicht so, wie den Drachen. Ich würde vermutlich mein Leben eher für einen Drachen riskieren, als für einen Menschen. "Wer ist den dieses Schätzchen?", fragte der linke Mann. "Darf ich vorstellen: Meine Frau Heart.", meinte Artemis und nahm mich in den Arm. Verwirrt über die Situation, wollte ich, den Zweibeiner, dafür schlagen, doch er flüsterte mir ins Ohr "Ich erkläre dir später alles. Spiel mit!" Zustimmend nickte ich. "Heart, das hier sind die Crew, die uns zu unseren Flitterwochen fährt. Der Linke heißt: Nikolas oder auch Niko. Er ist der oberste Mann der Matrose an Bord. Sein Aufgabe ist es oben im Mast zu sitzen und nach Feinden Ausschau zu halten. Der Mann in der Mitte heißt: Ifran. Dieser wird unser Kartograph, er wird die Routen berechnen. Und der Letzte heißt: Raden, unser Steuermann. Außerdem zweiter Captian.", stellte er mir alle vor. Der zweite Captian stand ruckartig auf, sodass ich mich leicht erschreckte. Bei diesem Mann mussten meine Gefährten und ich uns in Acht nehmen. Wieso? Ich wusste es nicht, aber ich hatte da so ein Gefühl und ich bin ja bei den Drachen aufgewachsen, da spürt man wenn etwas nicht in Ordnung war. Bei dem war alles andere als Gut. "Deine Frau scheint ziemlich schreckhaft zu sein?", es war keine Frage es war eher eine Anmerkung. Aufmerksamer Mann. "Nun ja sie hat nicht so gute Erfahrungen mit anderen Männern gemacht.", erwiderte Artemis auf diese Anmerkung. 'Na vielen Dank aus', dachte ich mir. 'Wie konnte man nur so weit sinken? Nun musste ich eine unterwürfige Frau spielen' fuhr ich meine Gedankengänge fort. Bei Drachen war es anders. Meistens waren die Weiblichen stärker, als die Männchen. Anscheinend war es bei den Zweibeiner anders.
Länger wollte ich nicht in diesen Raum bleiben, weshalb ich fluchtartig das Zimmer verließ. Draußen wartete die ältere Frau schon auf mich. "Ich glaub' es bedarf einen Aufklärungskurs im Thema: Menschenkunde?", meinte Akira und lächelte. "Wie sollte ich mich denn auch mit euer Spezies auskennen, wenn ich mit Drachen aufgewachsen bin?", rhetorische Frage. Brummend lief ich auf und ab und wartete drauf, dass mein "Mann" wieder raus kam. Es dauert eine ganze Weile, bis die Männer, endlich, aus den Räumlichkeiten heraustraten. "Also vergiss nicht morgen Früh, eine Stunde nach Sonnenaufgang, treffen wir uns am Strand. Den Rest besprechen wir am Morgen.", erinnerte Ifran und verschwand dann mit dem Rest nach Draußen. Endlich kehrte wieder Ruhe in die kleine Stube ein. "Also ich Schulde dir noch eine Erklärung.", begann der Zweibeiner. "... Ich brauchte ja einen Grund, wieso wir so weit weg segeln wollen. Da hab ich mir Gedacht 'Wir könnten vorgeben geheiratet zuhaben.' Deshalb hab ich behauptet du seist meine Frau, außerdem ist es besser wenn wir so tuen als wären wir verheiratet, denn die Männer stellen nur unnötige Fragen, weshalb 'eine so schöne Frau noch keinen Gemahlen besitzt'. Die meisten Mädchen, beziehungsweise Frauen, werden ungefähr mit 13 oder 14 Jahren verheiratet. Ich persönlich finde es unnötig festzusetzten, dass eine Frau mir 13 oder 14 verheiratet werden MUSS.", beendete er seinen Redeschwall. "Alles klar. Kommt es dann nicht auch komisch, wenn wir erst 'So spät geheiratet haben' ist doch dasselbe. Oder?", fragte ich. "So ganz kannst du das nicht sehen. Aber egal sehe es, wie du willst. Dein Namen hab ich deshalb geändert, da er schon ziemlich nach einem Drachen klang. Ich meine 'Dragonheart'. Klingt schon nach einem Drachen gib' es zu.", erwähnte er. Langsam hatte ich keine Lust mit ihm darüber zu diskutieren, weshalb ich aus der Behausung floh.
Wie am Vortag marschierte ich zu dem kleinen See. 'Mal wieder schwimmen wird mir gut tuen', dachte ich. Das Fell zog ich aus und ließ mich am Steg in das Nass gleiten. Sofort begann ich etwas umher zu paddeln. Einige Male versuchte ich eine der vielen Fische zu fangen. Gelingen wollte es mir nicht wirklich. 'Ich bin ja aus der Übung. Früher hab ich das besser gekonnt.', ließ ich meine Gedanken schweifen. Wieso musste ausgerechnet MIR so etwas passieren. Resigniert seufzte ich. "Dragonheart!?", rief eine Stimme. "Komm' raus mein Kind." Die Stimme von Akira beruhigte mich irgendwie ungemein. Schnell schwamm ich ans Ufer und machte die Frau auf mich aufmerksam. "Da bist du ja. Ich muss mit dir Reden...."
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Willkommen zur Angekündigten Lesenacht. Es werden zu folgenden Uhrzeiten Kapitel kommen:
22 Uhr
23 Uhr
0 Uhr
(1 Uhr kommt drauf an wie wach ich bin :) )In diesem Kapitel kommt kein Spruch. Erst am Ende des letzten Kapitels.
Kritik wie immer in die Kommentare. Sowie alles andere.
Wörter in der Geschichte: 1.149
(Ohne Schrift des Autors)Gezeichnet: Beyla
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Das Leben unter Drachen
FantasíaHier geht es um Dragonheart. Eigentlich leben Sie und Ihre Familie in Harmonie und wollten niemanden verletzten. Eigentlich. Doch die Menschen, welche ebenfalls auf dieser Insel lebten, machte Ihnen das Leben nicht gerade leichter. Zu ihrem Zwanzigs...