Kapitel 3

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Als ich langsam wieder zu mir kam lag ich auf einem hölzernen Bett. Über meinen Körper war ein Fell. Dem Geruch her, das von einem Bären. Mein Körper schmerzte. Wieder. Da ich, allerdings ein starkes Mädchen war, setzte ich mich dennoch auf. Mein Blick schweifte durch den kleinen Raum. Neben meinem Bett stand noch ein Anderes und darin lag ein... Mensch! Erschrocken wich ich zurück. Wo sind mein Bogen und meine Pfeile? >Hey. Ganz ruhig.< ertönte eine Stimme. Ruckartig zuckte mein Kopf zu der Stimme. Der Zweibeiner, der vorhin neben mir gelegen war, saß nun auf den Bettrand meines Bettes. >Ich tu dir nichts. Ich hab dich gerettet. Du lagst da am Strand. Was ist passiert? < redete er auf mich ein. Mit großen und ängstlichen Augen sah ich ihn an. >Ich hab gehört, dass ein Drache ein Schiff, in der Nähe, angegriffen hat. Warst du auf dem Schiff?< fragte er. >Hör auf so viel zu reden. < knurrte ich ihn an. In der letzten Zeit wurde genug auf mich eingeredet. Jetzt hatte ich keine Lust darauf. >Bist du bei Drachen aufgewachsen?< erkundigte er sich mit großen Augen. Er hatte keine Angst oder war verärgert. Eher sah er erleichtert aus. Verwirrt darüber, dass er mir nichts tat, ließ ich meine innere Anspannung etwas fallen. Aber nur etwas. Falls es nur ein kleines Anzeichen dafür gab, dass er mir Gewalt zufügen wollte, würde ich reagieren. Angreifen. So, wie immer. Der Mensch vor mir sah mich geduldig an. >Ja naund?< antwortete ich dem Wesen vor mir. >Warte ich weiß... < meinte er schnell. Mit flinken Händen zog er ein Schwert aus seiner Hülle am Gürtel. Ein Knurren entwich meiner Kehle. >Schon gut.< murmelte der Zweibeiner und warf sein Schwert weg. Nun war ich komplett verwirrt. Neugierig musterte ich den Mensch. Er hatte braune kurze Haare. An der Seite von seinem Kopf waren Musterungen hineingeschnitten. Von seiner Brust ab, bis zu seinen Schläfen, waren verschlungene Ranken, in bunter Farbe, abgebildet. Bewundert starrte ich auf dieses Kunstwerk. Ob diese Zweibeiner mir, solche Bilder, auch machen konnten? Immer wieder folgte ich den Ranken hinauf und herab, bis ich an den Augen des Zweibeiners sah. Sie hatten eine beruhigende Farbe. Dunkelblau. Die Farbe des Meeres. Für mich war das Meer schon immer etwas beruhigendes. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich mich von seinen Augen. Der Zweibeiner war mit einigen Muskeln versehen, die bei den meisten, von meiner alten Insel, gefehlt haben. Dies verlieh dem Wesen, eine gewisse einschüchternde Erscheinung. >Rettest du unsere Insel? < fragte der Zweibeiner. >Moment. Erst verrätst du mir, erstens: Wie du heißt. Zweitens: Wo ich hier bin und drittens: Wie ich zur Insel Kalia komme.< erwiderte ich. >Ich heiße Artemis , bin 21 Jahre alt und du bist hier auf der Insel Zurick. Ich hab diesen Inselnamen noch nie gehört. Wo soll diese Insel sich befinden?< fragte er neugierig. >Irgendwo im Norden.< erklärte ich ihm. >Zurück zu meiner Frage. Wirst du meinem Dorf helfen?< fragte er, mit einem Funken Hoffnungen, in den Augen. >Von was wird dein Dorf befallen?< erkundigte ich mich. >Drachen! Drachenangriffe. Jeden Abend.< erzählte Artemis. >Du hilfst mir die Insel zu finden und ich helfe dir, die Drachen zu verjagen.< meinte ich. Artemis nickte. Der Junge stand auf und streckte mir seine Hand entgegen. Verwirrt starrte ich seine Hand an. >Ich kann alleine stehen und laufen. < murmelte ich. >Dann halt nicht <brummte er. Zusammen liefen wir nach draußen. Das Dorf war, wie soll ich es jetzt beschreiben, überschaubar. Aber nicht zu klein. Und nicht zu groß. Einfach perfekt. Wäre ich ein richtiger Mensch würde ich alles geben, um hier zu wohnen. Mit neugierigen Blicken wurde ich beobachtet. Gemurmel, wie 'ist sie das' oder 'kann sie uns helfen', vernahm ich von der Menge. >Meine Sachen! < rief ich, als ich meinen Bogen und Pfeile auf einer Theke liegen sah. >Ich hab sie etwas verstärkt und dir eine neue Rüstung anfertigen lassen.< meinte Artemis. Sprachlos starrte ich auf eine schimmernde Rüstung, die auf einer Halterung hing. Sie war wunderschön. Mit vielen Verzierungen. Hauptsächlich waren, die Zeichen, der Fünf Element, eingraviert. Mein Körper zuckte. Erschrocken schweifte mein Blick Richtung Horizont. Zu meiner Befürchtung musste ich feststellen, dass es langsam dunkel wurde. >Artemis?< stotterte ich. >Was los? < erkundigte er sich. >Ich muss was erledigen. Wir sehen uns später. Also am besten Morgen. Ich... Wir sehen uns. Wieder.< meinte ich. Verdutzt sah er mich an. Schnell rannte ich, auf allen Vieren, los. Mit einen großen Satz sprang ich auf das nächste Haus. Als ich wieder von dem Dach des letzten Hauses sprang, war ich ein Drache. Um herauszufinden wo die Drachen angriffen, musste ich mir die Sache von oben anschauen. Etwas holprig erhob ich mich in die Luft. Hysterisch schlug ich mit den Flügeln, als eine starke Böe mich erwischte. Meine guten Ohren nahmen, unter mir, reges Treiben war. Mein Kampfdurst kam wieder hoch. Meine menschliches Ich, stellte sich gegen mein Drachen Ich. Fauchend und knurrend schüttelte ich meinen Kopf. Ein Knall ertönte. Erschrocken brüllte ich. Zum Ausweichen war es schon zu spät. Ein Drachenfangnetz wickelte sich, um meinen Körper. Mit einem harten Aufprall, am Boden, blieb ich liegen. >Auf Ihn!< riefen einige Menschen durcheinander. Mein Kopf wurde festgehalten und einem Mann wurde sein Schwert gereicht. Der Zweibeiner stand neben mir und schaute auf mich herab. >Grüß die Todes - Götter von mir! < knurrte der Mensch in mein Ohr. Moment. Diese Stimme. Artemis? Meine komplette Kraft nahm ich zusammen und schüttelte die Männer von mir. Mit meinen scharfen Klauen zerriss ich die Netze. Artemis hatte keine Angst und hielt sein Schwert auf mich gerichtet. Ob ich in meiner Drachengestalt auch reden konnte? Also mit den Menschen. Ich senkte meinen Kopf vor das Gesicht, des Zweibeiners. >Du wirst aufhören uns anzugreifen! < brüllte der Mensch. Holte aus und... >Mädchen?< verwirrte sah er mich an. Mit einem Satz warf ich ihn um. >Artemis! <schrien einige Leute und richteten ihre Waffen auf mich. Mit meine klebrige Zunge fuhr ich über sein Gesicht. >Iiiihhhh Mädchen aus! < lachte der Zweibeiner unter mir. Ich ließ ihn frei. >Leute das ist das Mädchen, welches ich gerettet habe. Sie ist anscheinend verflucht. Aber sie wird uns retten. Nicht war Mädchen. < versicherte er sich bei mir. Mit einem lauten Brüllen stimmte ich zu. Ein Feuerstrahl schoss in den Himmel.

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So das wars wieder mit dem Kapitel. Hoffe es hat euch gefallen.

Die schönsten Erinnerungen, sammelt man immer zu Zweit.
~ Luise Rinser

Wörter in der Geschichte: 1.038
(Ohne Schrift des Autors)

Gezeichnet: Beyla

Das Leben unter Drachen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt