Kapitel 10

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Ich laufe den Gang hinunter in die Richtung in der mein 'Zimmer oder anders ausgedrückt, meine Zelle liegt. Vor der Tür bleibe ich stehen und überlege. Ich könnte da jetzt hineingehen und mir weiterhin diese Stille von Zsófia antun oder ich verschwinde. Wer würde mich aufhalten? Allerdings hätte ich dann niemanden mehr, der mir hilft mich zu erinnern. Ich bin mir jedoch nicht mehr sicher, ob ich wirklich noch etwas über meine Vergangenheit herausfinden will. Wer weiß, wen ich außer meinen Eltern noch so umgebracht habe. Ich bin innerlich gespalten. Ich habe Angst vor dem was mir an Erinnerungen fehlt und doch bin ich neugierig und würde es nur zu gerne erfahren.

Innerhalb von Sekunden habe ich einen Entschluss gefasst. Ich gehe den Gang hinunter, stets auf der Hut. Der Gang scheint, als würde er kein Ende nehmen, doch irgendwann erblicke ich eine große Tür. Das erste Mal seit Wochen sehe ich Licht am Ende des Tunnels, einen Funken Hoffnung. Ich berühre die Klinke der Tür und halte inne. Doch es plagen mich keine Zweifel, also setze ich mein Vorhaben in die Tat um. Plötzlich höre ich eine Stimme. "Na, Lust auf einen kleinen Spaziergang?" Zsófia ist auf einmal neben mir und hakt sich bei mir ein.

Nachdem ich realisiert habe, was sie vorhat, entreiße ich meinen Arm ihrem und nehme etwas Abstand. Sie wirkt ganz schön entspannt, dafür, dass sie mich gerade beim Abhauen erwischt hat. Ich gehe ein paar Schritte, um weiter von ihr wegzugehen, als ich ein Piepen höre. Und dieses Piepen.. kommt von mir? Ich schaue an mir herunter, doch kann nichts entdecken. Ich stolpere einen weiteren Schritt nach vorne. "Warnung. Sie bewegen sich außerhalb der zugelassenen Zone. Bitte kehren Sie auf der Stelle um." Weiterhin suche ich nach der roboterartigen Stimme. "An deinem Rücken", kommt es von Zsófia.

Fluchend taste ich meinen Rücken ab. "Ich würde dir raten, die Finger davon zu lassen. Hat Tony entwickelt." Wütend starre ich sie an. Ich höre Schritte und wende mich. In einiger Entfernung stolziert Blechbüchse mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. Ich gehe auf ihn zu und hebe meinen Zeigefinger. "Du!" Ich tippe ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust. "Stark, du bist der erste auf meiner Liste. Ich werde euch umbringen, sobald ich hier raus bin." Schließlich gehe ich an ihm vorbei in Richtung meines Zimmer bzw. meiner Zelle. Auf dem Weg stapfe ich an Steve vorbei.

"Was hast du getan, Tony?", fragt er, Misstrauen dominiert seinen Ton. "Ich habe das getan, was getan werden musste", antwort dieser stumpf und das sind die letzten Worte, die ich höre, bevor ich die Tür hinter mir schließe. Ich gehe schnurstracks ins Badezimmer, wo ich mich verschanze, um eine heiße Dusche zu nehmen. Das Wasser rinnt über meine Haut und ich schalte einen Moment lang ab. Ich ziehe meine Unterwäsche an und gehe wieder durch die Tür in mein Zimmer um mir Schlafsachen anzuziehen. Plötzlich sehe ich jemanden auf meinem Bett. Als ich den Raum betrete, schaut Steve erschrocken auf. 

Er starrt mich entsetzt an und öffnet seinen Mund, doch er schließt ihn wieder. Schließlich guckt er verlegen zu Boden. "Oh Gott, Entschuldigung, i-ich wollte nicht, ich meine, ich wusste nicht-" Als ich mich beruhigt habe, unterbreche ich ihn. "Schon gut, aber du hättest auch einfach was sagen können, dass du mich so sehen willst, ich hätte sicher nicht nein gesagt", scherze ich und zwinkere. Er schaut mich mit weit aufgerissenen Augen an und auf seinen Wagen liegt ein seichtes Rot. "I-ich sollte gehen", murmelt er und steht auf. Ich habe mir inzwischen etwas übergezogen. "Dir brauch das nicht unangenehm sein", entgegne ich, "weshalb bist du hier?"

Er stoppt und zuckt mit den Schultern. "Ich wollte nach dir sehen, gucken wie es dir geht."-"Wieso sollte dich das interessieren", erwidere ich schnippisch, "du bist doch genauso wie die anderen."-"Ob du es glaubst, oder nicht, aber ich wusste nichts von diesem Überwachungssender." Irgendetwas sagt mir, dass er mich nicht anlügt. "Das glaubst du doch selber nicht." Ich lache wie eine Geisteskranke auf. "Irgendwann solltest du anfangen, jemandem zu vertrauen."-"Die letzte Person, der ich vertraut habe, hat versucht mich umzubringen, nur so als kleine Erinnerung. Du bist ja auch schon ziemlich alt." Mit zwei Schritten stehe ich vor ihm und um den letzten Teil meiner durchaus anschaulichen Erläuterung zu verdeutlichen, kneife ich ihm einmal in die Wange.

So wie meine Oma das früher immer bei mir gemacht hat. Halt! Habe ich mich da gerade an etwas erinnert? Ich denke schon. Für einen kurzen Moment halte ich inne und starre nur auf den Boden. "Hey." Er legt eine Hand auf meinen Arm. Ich zucke bei seiner Bewegung zusammen und schüttle seine Hand ab. "Fass mich nicht an", zische ich. Seufzend reibt er sich mit seiner Hand über sein Gesicht. Beide von uns schauen auf, als die Tür sich mit einem kleinen Knarren öffnet.

Stark steckt seinen Kopf herein. "Steve, was tust du da? Trägst du irgendetwas Sinnvolles zum Lösen der Situation bei? Sie ist immer noch gefährlich."-"Sie ist ein Mensch, Tony."-"Sie war ein Mensch." Kopfschüttelnd wendet Steve sich ab. "Sieh dir an, was sie aus ihr gemacht haben! Sie ist nichts weiter als eine Killermaschine!", erwidert Iron Man, während er wild mit den Händen gestikuliert. "Wir können sie retten", erwidert Steve eisern und wirft Tony einen mahnenden Blick zu. "Wir können nicht jeden retten", entgegnet der Avenger und senkt seine Stimme zum Ende hin.

Der Blondschopf stürmt aus dem Raum und der andere folgt ihm, und ich bleibe alleine zurück. Ich schlucke und setze mich auf ein Bett. Warum beschäftigt mich das mehr als es sollte? Seufzend lasse ich mich auf die Matratze fallen und starre an die kahle Decke. Als ich die Augen schließe, falle ich sofort in einen tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen werde ich früh morgens wach. Das glaube ich zumindest. Ich gehe ins Badezimmer und drehe mich mit dem Rücken zum Spiegel. Als ich mein Shirt hochhebe, entdecke ich den Sender an meiner Haut. Ich versuche, ihn von meinem Rücken zu lösen, doch es bleibt bei dem Versuch, denn meinen Körper durchfährt einen Stromschlag.

Fluchend schüttle ich meine Hand. Einige Minuten später öffnet sich die Tür und Mr. Blechfresse kommt herein. "Schon mal was von anklopfen gehört?!", zische ich und werfe ihm einen bösen Blick zu. "Versuche erst gar nicht, den Sender zu lösen, ich kriege das jedes Mal mit." Ich lache auf. "Glaub mir, bevor du davon weißt, bin ich schon hier raus", fauche ich. Skeptisch zieht mein Gegenüber eine Augenbraue hoch. "Warum bist du dir deiner so sicher? Wer soll dich hier rausholen, hm? Hydra wollte dich umbringen lassen, Winter Soldier ist in Gewahrsam. Was denkst du, wer dich jetzt noch rettet?"

Fiery Challenge - Captain America Fanfiction *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt