Harry's P.o.V.
Ich bestelle mir ein Glas Wasser, Tomlinson bekommt Baylies on Ice. Ich beäuge ihn skeptisch, während er einen kleinen Schluck nimmt und die Eiswürfel tanzen lässt. Sein Schmunzeln wird breiter, als er das Glas wieder hinstellt. "Sie sehen jünger aus, als Sie sind, Mr. Styles." Ich atme tief durch und straffe meine Schultern. "Bisher hat man mir nur das Gegenteil gesagt." Tomlinson lehnt sich zurück und verschränkt die Arme. "Die Menschen sind blind. In jeder Hinsicht." Ich nicke zustimmend und nehme einen Schluck Wasser. "Sie wollten reden?", frage ich gelassen und tippe mit meinen Fingerspitzen auf die Tischdecke.
"Sie kommen gerne direkt zur Sache, hm?"
"Ich habe einen straffen Zeitplan." "Meinen Sie Ihre Beziehung?"
"Zum Beispiel."
In seinen Augen blitzt etwas auf, ich kann nicht deuten, was es ist.
"Erzählen Sie mir von ihm." Mein Herz stolpert, ich versuche mir die Überraschung nicht anmerken zu lassen.
"Warum denken Sie ..."
"Weil Sie auf mich reagiert haben.", unterbricht er mich und hebt selbstgefällig eine Augenbraue.
"Ach ja?"
"Außerdem würden Sie jede Frau in den Schatten stellen. Jedes weibliche Wesen wirkt neben Ihnen wie ein Mann." Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, also presse ich nur meine Lippen aufeinander. "Es gibt Männer, die lassen ihre Haare aus reinem Selbstinteresse wachsen. Aber Sie ..." Er holt tief Luft und lehnt sich vor. "Sie versuchen sich zu unterwerfen. Sie wollen genauso feminin wirken, wie sie sich fühlen." Ich versuche ruhig und gleichmäßig zu atmen, aber dieser Mann raubt mir die Luft. "Soll ich fortfahren?", fragt er leise und faltet seine Hände auf dem Tisch. Ich kneife die Augen leicht zusammen.
"Warum wollten Sie mich sehen?"
"Was denken Sie denn?"
"Was denken Sie denn, was ich denke?"
Tomlinson zieht einen Mundwinkel nach oben und legt den Kopf schräg, während sein Blick auf mir ruht. "Ich denke nicht, dass Sie wissen wollen, was ich denke, Mr. Styles." Allmählich sammelt sich das Blut in meinem Körper an einer bestimmten Stelle. Seine saphirblauen Augen entblößen mich regelrecht. "Haben Sie Informationen, die mir weiterhelfen könnten?", frage ich leise, in der Hoffnung, dass er auf den Themenwechsel anspringt. "Allerdings." "Ich höre?" Von der einen auf die andere Sekunde wird er todernst und ich spüre, wie sich zwischen uns eine Mauer aufbaut.
"Ich habe rein gar nichts mit all dem zu tun."
"Das würde ich sehr gerne glauben."
"Das weiß ich."
Ich presse meinen Kiefer zusammen und sehe auf mein Wasser. "Wissen Sie wie das ist, wenn man sein ganzes Leben spioniert wird? Ich bekomme wöchentlich Morddrohung von irgendwelchen Menschen, die mich nicht mal kennen. Und das nur, weil ganz England denkt, ich sei ein eiskalter Mörder."
"Es gibt zu viele Beweise, die dafür sprechen."
"Sie haben meine Akte also gelesen?", fragt er überrascht.
"Natürlich, warum überrascht Sie das?"
"Weil Sie sich mit mir getroffen haben."
Ich halte kurz inne und denke darüber nach.
"Sie haben recht. Ich finde jeder hat es verdient zu beweisen, wer er wirklich ist. So wie Sie ein freies Leben verdient haben. Aber dafür müssen Sie mir helfen die Polizei zu überzeugen, dass Sie eine weiße Weste tragen."
Tomlinson leert sein alkoholisches Getränk und lehnt sich wieder zurück. "Warum tun Sie das? Warum sollten Sie Interesse daran haben, einem Fremden aus der Patsche zu helfen?" "Das habe ich doch gerade erklärt." Unerwarteter Weise fängt er an zu lachen und schüttelt den Kopf. "Sie sind ein unglaublicher Mann, Harry." Als er meinen Namen sagt, muss ich ungewollt Lächeln und sehe auf meinen Schoß. "Möchten Sie noch ein Wasser?", fragt die blonde Kellnerin und lächelt mich freundlichen an. Ich sehe zu Tomlinson. Möchte ich noch etwas trinken?
"Nein, vielen Dank. Ich würde gerne zahlen", kommt es von ihm. Die Kellnerin nimmt das Geld an und bedankt sich, bevor sie geht. Sein beachtliches Trinkgeld verwundert mich nicht. Ich stehe auf und folge ihm raus. Es regnet, wie so oft hier in London. Ich stelle den Kragen meines Mantels auf und sehe mich um. "Also, hier ist mein Wagen.", sagt Tomlinson mit einem schiefen Grinsen unter dem Prasseln des Regens. "Ich werde ein Taxi nehmen." Er nickt und verschwindet dann in dem großen, schwarzen Wagen.
"Wie war das Treffen?", will Niall wissen, als ich aus der Dusche komme und mich zum Abendessen geselle. "Sehr aufschlussreich." Er nickt kurz. "Falls es Sie interessiert, ich war heute auf der Hochzeit meiner Schwester. Und es war schön." Ich hebe eine Braue und nehme mir etwas Suppe, die Mrs. Lockwood extra für uns gekocht hat. "Es hat doch geregnet?" "Trotzdem war es schön.", antwortet er mit zusamengebissenen Zähnen. Ich lache und nicke. "Schon gut. Das freut mich." "Harry, du bist im Abendmagazin erwähnt worden.", ruft Mrs. Lockwood aus ihrem Wohnzimmer. Ich runzle die Stirn.
"Warum das denn?"
"Es wurden Fotos von dir und diesem Tomlinson gemacht. Es gibt haufenweise Spekulationen."
Ich stehe auf und komme ins Wohnzimmer.
"Man sagt, du würdest dich mit ihm zusammentun."
Ich kneife die Augen zusammen.
"Sander. Diese kleine ..."
"Harry! Nicht in meiner Wohnung!"
Ich seufze.
"Verzeihen Sie mir."
Olivia Sander, die 'Rasende Reporterin', wie sie in London genannt wird. Sie hatte schon immer Spaß daran mich in ein schlechtes Licht zu stellen.
Niall kommt auch zu uns und lehnt sich über das Sofa.
"Das ist bitter. Tja, Harry. Jetzt werden Sie für Ihre Bemühungen auch noch bestraft."
"Klappe."
Mrs. Lockwood dreht sich zu mir und bedenkt mich mit einem bösen Blick. Ich nicke kurz.
"Na komm, Niall. Lassen wir unsere Lieblingsvermieterin mal alleine. Vielen Dank für die Suppe."
Harry Styles
Vielen Dank für das Wasser. Ich werde mich revanchieren. H
Louis Tomlinson
Deshalb habe ich es Ihnen ja auch ausgegeben. Was machen Sie morgen Abend?
L. T.
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The Cold Case ➳ L.S.
FanfictionMr. Harry Styles und Dr. Niall Horan. Die beiden Consulting Detectives haben einen neuen Fall, der all ihre Fähigkeiten in Frage stellt. Louis Tomlinson, der gefährlichste Psychopath, den Groß Britannien kennt, ist der Hauptverdächtige. Als Harry un...