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Louis P.o.V.

Verhalten beiße ich mir auf die Unterlippe und sehe zu, wie er den Raum verlässt. Ich bin drauf und dran ihm zu folgen und ihn wenigstens zu verabschieden. Aber meine Füße sind wir angewurzelt. Dann höre ich wie die Tür ins Schloss fällt und atme hörbar aus. Und wieder bin ich alleine. Es ärgert mich selbst, dass es mir soviel ausmacht. Ich sollte nicht so viel darüber nachdenken. Morgen ist ein wichtiger Tag und ich darf das nicht versauen. Sonst ist alles umsonst gewesen.

Seufzend fülle ich erneut mein Glas mit dem flüssigen Gold und genieße jeden einzelnen Schluck, der brennend meine Kehle hinab läuft. Schon bald fühle ich mich benebelt und stolpere zum Kamin, um Holz nachzulegen. Ich hocke mich hin und starre in die Flammen, die gierig das trockene Stück Holz annehmen. Was ist nur los mit mir? Ich vermisse Harry und hätte niemals zugelassen, dass er geht. Ich hätte die Tür verschließen sollen. Oder ihn schneller abfüllen, oder gar ganz betäuben sollen. Im Nachhinein ärgere ich mich nur noch mehr über mich selber. Ich habe schon vielen Menschen weh getan. Warum kann ich mir nicht vorstellen, das Gleiche bei ihm durchzuziehen? Ich nehme mir immer, was ich will. Und im Moment will ich Harry.

Ich erhebe mich, bin aber so betrunken, dass ich nach vorne Kippe und auf allen Vieren aufkomme. Amüsiert über meine eigene Tollpatschigkeit setze ich mich vor das Sofa und lehne mich an. Hier riecht es immer noch nach ihm. Ich schließe die Augen und hole mein Handy aus der Hosentasche.

Louis Tomlinson
Harry

Ich lege es weg und ziehe die Knie an, um meine Arme darum zu schlingen. Dann vibriert mein Smartphone.

Er
Louis

Louis Tomlinson
Komm zurück

Er
Es ist spät, geh einfach schlafen. Du musst morgen ausgeruht sein.

Ich grinse. Immer so fürsorglich.

Louis Tomlinson
Komm her, dann mache ich das.

Er
Louis

Louis Tomlinson
Harry

Und dann kommt nichts mehr. Frustriert schleppe ich mich in die Küche und öffne eine neue Flasche von dem guten Whisky.

Harry's P.o.V

Kopfschüttelnd ziehe ich mich um und gehe ins Wohnzimmer. Was denkt er denn bitte, wer er ist? Er ist sich viel zu selbstsicher was mich betrifft. Aber jetzt, da ich sicher weiß, dass er an einigen von den Verbrechen Schuld ist, fühle ich mich unwohl bei dem Gedanken, etwas mit ihm anzufangen.

Das Problem ist nur, dass ich es trotzdem will.

Es ist spät, ich warte seit einer Stunde auf Niall's Anruf. Er sagte mir, er würde anrufen, sobald er angekommen ist. Und normalerweise ist er ein sehr zuverlässiger Mensch. Doch in der nächsten Sekunde klingelt dann mein Handy. Schnell krame ich es aus meiner Hosentasche.
Es ist nicht Niall. Es ist Louis. Zögernd nehme ich an..

"Louis, ich habe dir doch schon gesagt, dass ..."

"Halt die Klappe."

Ich stutze.

"Sag mal, bist du betrunken?"

"Ich wollte das alles nicht. Die Morde, ich bereue es. Aber mit dem Verschwinden der Männer habe ich nichts zu tun. Bitte, glaub mir das.", lallt er.

Ich hole tief Luft und lasse mich in meinem Sessel nieder.

"Warum sollte ich dir glauben? Du hast selber gesagt, dass man dir nicht trauen kann. Und das habe ich auch nicht vor."

The Cold Case ➳ L.S. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt