Kapitel 5

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Ich stellte mir mich ohne meine Flügel vor und kurz darauf spürte ich wieder ein Ziehen im Rücken. Ich öffnete meine Augen und sah, dass meine Flügel verschwunden waren. "Gut gemacht." sagte Gabriel und lächelte mir zu. Ich sah zu Flora hinüber und merkte, dass es ihr schwerer fiel, aber sie schaffte es nach einigen Versuchen auch und wir setzten uns hin, ich neben Gabriel und Flora neben mir. "Also." fing Michael an zu reden. "Ihr werdet Mentoren brauchen, die euch erklären, wie ihr mit euren Fähigkeiten umgehen müsst und könnt. Ihr werdet auch so lange bei ihnen wohnen, bis ihr eigene Villen habt und alle eure Fähigkeiten beherrscht. In Ordnung?" Ich nickte und sah mich um. Die anderen Erzengel hatten ebenfalls zugestimmt, was mich ehrlich gesagt nicht erstaunte. "Wer würde freiwillig eines der Mädchen aufnehmen und trainieren?" Es meldeten sich alle außer Uriel und Barachiel. "Es ist euch bewusst, dass diese Aufgabe viel Zeit erfordern wird, Ja?" hakte er nach und Jehudiel ließ zögernd den Arm sinken. Blieben also noch Gabriel, Raphael und Sealtiel. "In Ordnung. Gabriel, du übernimmst Stella und Raphael übernimmt Flora. Sealtiel, ich weiß dass du bei deinem neuen Job viel zu tun hast. Ich denke, es wäre keine gute Idee, dir eines der Mädchen anzuvertrauen. Tut mir leid." sagte er und gab uns ein Zeichen, dass wir aufstehen durften und entlassen waren. "Ich schätze, ich wohne dann bei dir?" fragte ich Gabriel, als wir wieder auf dem grünen Hügel standen. "Sieht so aus." sagte er grinsend und sah mich an. "Dann lass uns losfliegen." fügte er hinzu. "Aber ich kann nicht..." stammelte ich und sah ihn verwirrt an. "Versuch, deine Flügel wachsen zu lassen. Schau her." Er schloss seine Augen und schon wuchsen ihm die weißen Flügel mit blauem Rand aus dem Rücken. Ich tat es ihm gleich, schloss meine Augen und stellte mir mich mit meinen Flügeln vor. Erneut spürte ich das Ziehen, aber es tat nicht mehr weh. Ich sah nach hinten und dann triumphierend in Gabriels Augen, die leuchtend hellblau blitzten. "Sehr gut!" lobte er mich und ich sah strahlend in sein Gesicht. "Als ich angefangen habe, habe ich es nicht so gut hin bekommen." fügte er hinzu und sah mich herausfordernd an. "Aber ich kann trotzdem nicht fliegen." sagte ich kleinlaut und blickte ihn mit großen Augen an, woraufhin er schmunzeln musste. "Streck deine Flügel aus." sagte er bestimmt. Ich sah ihn zweifelnden an. "Vertrau mir." sagte er mit beruhigend tiefer Stimme. Ich streckte meine Flügel aus, wobei sie unsicher hin und her wackelten. "Gut!" sagte Gabriel und fügte aber noch hinzu "Aber fliegen kannst du noch nicht, da hast du Recht. Lass sie wieder verschwinden." grinsend sah er mich an. Ich ließ meine Flügel wieder verschwinden und fragte "Und jetzt? Wozu war das gut?" - "Ich wollte dich testen." sagte er. "Und wir müssen jetzt los." fügte er hinzu und ehe ich mich versah, hatte er mich hochgehoben, seine Flügel ausgebreitet und flog los. Ich quiekte auf, was ihn zum lachen brachte.

Kurze Zeit später landeten wir auf einem Hügel, der so ähnlich aussah, wie der erste, nur dass auf ihm eine moderne Villa stand, statt einem Schloss. "Und hier wohnst du?" fragte ich erstaunt und drehte mich zu Gabriel um. Er nickte und deutete auf das Haus. "Lass uns rein gehen, dann kann ich dir alles zeigen." er ging in Richtung des Hauses und ich folgte ihm. Er führte mich durchs Haus, zeigte mir die Küche, das Wohnzimmer, das Badezimmer und viele andere Räume, außer seinen Privaträumen, was ich aber auch nicht erwartet hatte. Am Schluss zeigte er mir mein Zimmer, was eigentlich eher ein ganzes Appartement war. Ich hatte ein eigenes großes Bad, eine winzige Küche, die direkt an ein gemütliches Wohnzimmer anschloss. Von dort aus führte eine Tür ins Schlafzimmer, in dem ein großer Kleiderschrank stand. Alle Wände in dieser kleinen Wohnung waren weiß, der Boden war hellbraun und aus Holz. Die Einrichtung und die Möbel waren ebenfalls in weiß und hellbraun gehalten, das einzige Farbige waren der Bettbezug und die Lampe, die in der Küche von der Decke hing, die Pink waren wie die Ränder meiner Flügel. Außerdem hatte ich im Wohnzimmer eine große Fenster Seite mit einem Balkon. "Wow... Das ist wunderschön!" stieß ich hervor und strahlte Gabriel an. Er lächelte zufrieden. "Ich wusste, dass dir die Wohnung gefallen würde." sagte er und wandte sich zum gehen. "Ich lasse dich jetzt mal allein. Wir sehen uns morgen." - "Bis morgen. Und danke." sagte ich und lächelte ihn an. Er verschwand aus der Tür und schloss sie hinter sich. Ich sah mich noch einmal in der Wohnung um. In den Küchenschränken lagen alle möglichen Lebensmittel herum, im Wohnzimmer standen Bücher über die Geschichte der Engel und auch einige über die Menschen. Ich nahm mir das Buch über den 'Gefallenen Engel Luzifer' und klemmte es unter meinen Arm. Dann ging ich ins Bad. Dort standen Zahnbürste, Zahnpasta und Duschzeug schon neben dem Waschbecken, Handtücher lagen im Regal. Als nächstes ging ich ins Schlafzimmer, legte das Buch auf mein Bett und öffnete den Kleiderschrank. In ihm lagen die Sachen, die ich eingepackt hatte und einige Sachen, die ich nicht kannte. In dem Teil, wo man Sachen aufhängen konnte, hingen Tuniken in verschiedenen Farben und ein Nachthemd, das auch so ähnlich aussah wie eine Tunika. Dieses nahm ich und zog es an. Es passte perfekt. Es war hell rosa und war somit passend zu meinen Flügeln. Ich nahm das Buch in meine Hand, ging in die Küche und machte mir einen heißen Kakao. Dann ging ich auf den Balkon, legte das Buch erneut zur Seite und ging bis zur Reling vor. Dann ließ ich meine Flügel wachsen. Ich hatte Recht gehabt: die Flügel passten perfekt zu meiner Tunika. Ich ließ die Flügel wieder verschwinden und setzte mich auf den Korbstuhl, der auf dem Balkon stand. Dann nahm ich das Buch zur Hand und Blätterte zum Inhaltsverzeichnis:

- Abschnitt Eins: Der Engel Luzifer
- Abschnitt Zwei: Der Engel Luzifer vor und während seiner Verbannung
- Abschnitt Drei: Sein Leben als 'Der gefallene Engel'

Ich begann ganz vorne, zu Lesen...

Das nächste Kapitel ist fertig! Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat... Schreibt mir mal bitte Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge.❤

LG woonicorn17597

LoveKissa2002

LoveSchoki2002


sᴛᴇʟʟᴀ [Part 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt