Kapitel 7

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Sein Blick blieb auf dem Tisch hängen und ich sah wie er mit seiner Antwort zögerte.

,,Nein. Alles gut. Ich war nur neugierig", meinte er dann und sah mir in die Augen.

,,Okay? Aber Manu", fing ich an und kratzte mich kurz am Hinterkopf ehe ich verlegen zu grinsen begann. ,,Könntest du mir erzählen wie wir uns begegnet sind und wie der Tag gestern generell abgelaufen ist? Ich hab' nämlich überhaupt keine Erinnerungen mehr."

Belustigt schnaubend nickte er und fing an zu erzählen:
,,Im großen und ganzen kann ich dir nich erzählen was bei dir den ganzen Tag so ablief. Wir ham uns nämlich erst Abends getroffen. Und... Ah, wie war das denn...
AH JA! Stimmt!
Ich war zufällig in Köln weil meine Mutter mit mir und meinen Brüdern umbedingt auf dieses Straßenfest wollte. Wie das heißt weiß ich gar nich mehr, aber is ja jetzt auch egal.
Jedenfalls waren wir dort und wir hatten uns dann aus unerklärlichen Gründen aufgeteilt bis ich dann irgendwann mit meiner Mama alleine an 'nem kleinen Tisch neben 'ner Bierbude stand.
Wir hatten dann noch so 1 bis 2 Bier getrunken, bis ich irgendwann Stimmen gehört hab. Und ich dachte mir so: ,He, Manuel. Die Stimmen, die Stimmen die kennst du doch'.
Dann hab' ich mich kurz -angemerkt SEHR UNAUFFÄLLIG- umgeguckt und euch entdeckt.
Eigentlich wollte ich nicht auf mich aufmerksam machen aber als meine Mutter gemerkt hatte wie ich zu euch geschaut hab, hat sie angefangen rumzuschreien und euch zu uns rüber zu winken.
Ja. Dann wart ihr da und ein sehr unangenehmes Gespräch hat angefangen.
Maudado und Zombey dachten sich 'n bisschen mit meiner Mama zu quatschen und wir beide waren dann noch über.
Erst war das so 'n komischer Smalltalk und dann hatten wir 'ne richtig lange Gesprächspause bis du dann angefangen hast mich zu fragen wieso ich vor 2 Jahren überhaupt gegangen bin. Dann ham wir 'n bisschen rumdiskutiert, zwischendurch ein zwei Bierchen getrunken bis du schließlich voll warst und dich mir in die Arme geschmissen hast. U-und... Dann... also...
Äh. Ja. Dann.. Dann.. Dann hatten wir noch kurz geredet und du hast mich gefragt, nein. Förmlich angefleht, dass ich die nächsten Tage zu dir kommen soll.
Und da wir eine Woche in 'nem Hotel sind, dachte sich Mänjul: ,Hey. I Besuch ma die Paledde'. Und jetzt bin ich hier und will was trinken weil ich so viel geredet hab."

Nach seiner Predigt stand er auf und holte sich aus dem Kühlschrank die Cola, bevor er sich wieder zu mir setzte und mich gespannt ansah.
Warscheinlich wartete er jetzt auf eine Antwort.

Doch mein Kopf ratterte immer noch.
Das konnte doch alles nicht sein.
Ich kannte Manu gut genug um zu wissen, dass nur ein Tag allein nicht reicht um wieder Best Buddies mit ihm zu sein.
Irgendwas musste noch gewesen sein.

,,Bist du.. Bist du dir sicher dass du bei der Story nichts Wichtiges vergessen hast oder so?", fragte ich schließlich nach und hoffte insgeheim auf ein Ja und eine erklärende Antwort.

Doch wie als hätte ich es gewusst, wurde ich leider enttäuscht.
Er blickte abermals nachdenklich auf den Tisch und schien das Szenario von Gestern im schnell durchlauf nochmal durch zugehen.
Doch dann schüttelte er mit dem Kopf.

,,Nicht das ich wüsste, nein. Wieso fragst du?", wollte er wissen.

Ein Schulter zucken meiner Seits.
,,Keine Ahnung. Ich war nur neugierig."

Nun schwiegen wir beide.
Trotz den vielen Fragen die mir auf der Zunge lagen, trotz den unausgesprochenen Worten die die ganzen 2 Jahre nicht fallen konnten...
Trotz allem, öffnete sich keiner unserer Münder.
Trotz allem wollte keiner diese unangenehme Stille brechen.

Bis auf zwei Chaoten.

Ein lachen, welches man unter 1000 weiteren hundertprozentig wieder erkennen würde hallte durch die Stille Wohnung.
Unsere Blicke trafen sich und wir fingen plötzlich ebenfalls in ein schallendes Gelächter.

,,Das war so.. PAHAHAHA richtig random!", lachte Manu und hielt sich mittlerweile den Bauch weil er fast keine Luft mehr bekam.

Meine Wenigkeit hielt sich mittlerweile an einem Stuhl fest und bekam vor lauter lachen keinen Ton mehr raus.

Als wir uns die letzten Lachtränen aus den Augen wischten und der Lachanfall sich dem Ende neigte, kamen ein Maudado und ein Zombey aus dem Aufnahmezimmer gewatschelt.

,,Manuu! Du bist ja doch gekommen!",sagte Zimbel und klatschte glücklich in die Hände.

Maudado winkte uns stumm zu und lächelte zu meiner Verwunderung etwas schüchtern.
Zu mir war er doch auch sofort so wie er sonst immer war?
Komisch.

Sie setzten sich zu uns an den Tisch und wir quatschten noch eine Weile bis Manu sich schließlich auf den Heimweg machte.

,,Wieso schläfst du nich einfach hier? Im Aufnahmezimmer wär' bestimmt noch ein Platz frei", meinte Maudado und grinste worauf Manu auflachte.

,,Ja, es wäre schon cool aber meine Muddi wartet im Hotel auf den Mänjul. Ich kann die ja nich einfach alleine da hocken lassen."

,,Sind deine Brüder nich auch da?"

,,Ne, die waren nur gestern mit auf dem Straßenfest."

Leise seufzend lief er zur Tür, schnappte sich seine Jacke und schlüpfte in seine bereits ausgelatschten Sneakers.
,,Ich versuch einfach mal morgen nochmal vorbei zu schauen bevor wir wieder nach Essen fahren", meinte er und drehte sich an der Tür nochmals um, um uns in die Gesichter sehen zu können.

,,Du fährst morgen schon?", fragte ich und versuchte nicht allzu enttäuscht zu klingen.
Doch wirklich gebracht hatte es nichts, ich hörte mich an, als würde ich gleich in Tränen ausbrechen.

Ein stummes Nicken seinerseits.

,,Aber wieso? Gestern meintest du doch noch du bleibst 'ne Woche in Köln?", sagte Zimbel und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

Wieder ein Nicken.
,,Der Plan hat sich seit Gestern auch ziemlich geändert. Wir hatten von dem Vorfall mit den Fischen gehört die letztens im Park gefunden wurden. Meiner Mutter war das ziemlich unheimlich und deswegen will sie schnellstmöglich wieder nach Hause", erklärte Manu und lehnte sich derweil gegen die Haustür.

,,Verstehe.. Sie hat Angst angesteckt zu werden. Wundert mich aber nicht. So lange man nicht weiß was es damit auf sich hat sollte man vorsichtig sein", meldete sich jetzt Maudado zu Wort.

Der Satz brachte uns kurz in ein Nachdenkliches Schweigen.
Doch die Stille wurde schnell gebrochen, da sich Manu entschieden abschied zu nehmen.

,,So Leute, wir sehen uns eventuell Morgen nochmal. Wenn wir uns nicht mehr sehen, dürft ihr mich zusammen schlagen", scherzte er und öffnete die Tür.

,,Ich merks mir!", meinte ich und grinste Frech, was die drei erwiderten.

,,Bis Morgen, Jungs!"

,,Schüüüüß"
,,Tschüß!"
,,Bis denne!"

Der Kürbis mit der Maske #KürbisTumor !PAUSIERT!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt