level 12: heavy

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"Officer!", sprang Mike auf von der Bank, die vor dem Polizeirevier in Stockholm stand und riss Chester mit seinem Geschrei aus dem Schlaf. Wie ein Irrer hüpfte Shinoda auf den Anzugträger zu, der mit dem Gähnen symbolisierte, dass es wohl auch ihm noch zu früh war.

"Was kann ich für Sie tun, Mister Shinoda?", versuchte er höflich zu sein und ging einfach weiter, während Mike, sowie auch Chester und Chris folgten. Sie durch die Polizeiwache hasteten und erst vor dem Schreibtisch des Polizisten stehenblieben, der erst einmal langsam seinen Computer einschaltete.

Auf der Wache herrschte schon reges Treiben und der Geruch von Kaffee schwebte in der Luft. Sie sind noch nie hier gewesen, da zwei Polizei Officers ins Hotel zu den Jungs gekommen waren, nachdem Joe in der aufgebrachten Hektik die Polizei angerufen hat. An Mike es gelegen, es sanft Elisa beizubringen, was er immer noch den anderen fünf ein wenig übernahm, wie man aus den Blicken Shinodas manchmal erkennen konnte.

"Ich weiß wo Brad ist", platzte es aus Mike heraus und hielt dem Officer seine selbst geschriebenen Notizen unter die Nase, welche der blonde vor Shinoda nun in die Hand nahm. Ein Lachen brach von ihm los und schüttelte unterstreichend für seine Gedanken noch den Kopf. Chester und Mike sahen sich nur etwas verwundert an.

"Niemals", fasste er sich wieder und versuchte diplomatisch zu klingen, was für Mike aber nur die Tatsache beinhaltete, dass er nicht willig war, es zu versuchen, "dieses Haus kenne ich. Ist das Haus einer Großmutter von einem der Kollegen, der in eine andere Dienststelle versetzt worden war. Wo haben sie die denn überhaupt her?", lehnte er sich nach vorne und musterte Mike eindringlich, dem dies alles ein wenig zu blöd war, "vom CSI?"

"Aus meinen Träumen", hauchte Shinoda hervor und wurde erneut nur von Lachen empfangen. Sein Kopfschütteln war nicht ohne Grund, als er aus der Wache stürmte und sich vor der Tür seine Haare raufte. Einen Schrie in den Himmel losließ, der sogar die Fenster des Gebäudes zittern ließ und ein leichtes Lächeln Chester auf die Lippen brachte, vielleicht einmal doch ein Erfolgserlebnis im Thema Gesangsunterricht und Mike zu haben. Dieses Gedanken aber beiseite schob. Es gab wichtigere Dinge.

"Sehr diplomatisch", knurrte Chester mit einem Lächeln, welches Messerstiche setzten konnte, vor überwiegenden Freude und folgte nun Shinoda in das Freie. Dieser rannte dort vor dem Haus auf und ab und fluchte immer wieder vor sich hin. Chris und Chester ließen sich auf die Bank nieder und versuchten Mike gut zuzureden. Um ihn damit zu besänftigen.

"Jetzt bitte beruhige dich", flehte Chester schon fast und konnte das darauffolgende Gähnen kaum unterdrücken, während er ein War Doch Klar in diese Geste nuschelte. Darauf bedacht es so leise über seine Lippen zu bringen, dass Mike in seiner blinden Wut es nicht mitbekam.

"Warum sollte ich", warf Mike seine Hände in die Luft und schenkte Chester, weder noch Chris einen Blick, "die machen nichts und wir sitzen nur blöd rum."

"Die machen nicht nichts, die", versuchte Bennington die Polizisten ein wenig zu verteidigen, doch ihm fiel beim besten Willen kein driftiger Grund ein, der die Aussage von Mike nicht bestätigte. Aber Chris hatte etwas zu sagen, sein einziger Satz in der ganzen ausartenden Konversation.

"Sie sitzen auch blöd rum", murmelte er in die Luft und bekam ein dankendes Nicken von Shinoda, der knapp davor stand, auszurasten. Immer noch über den Asphalt, wenige Meter von Chester und Chris entfernt, darüber schlenderte und sich rekordverdächtig oft in kurzer Zeit die Haare raufte.

"Die machen doch nicht einmal was."

"Die haben keine Standpunkte", rieb sich nun Chester über das Gesicht und brachte Mike damit endlich zum stehenbleiben, "die Ermittlungen laufen doch schon. Mehr können sie nicht machen." Bennington wurde nun bewusst, dass er viel zu viele Polizistenserie in letzter Zeit sah. Das hat ein wenig zu weise für seinen Charakter geklungen, was auch den berechtig verwirrten Blick von Shinoda beschrieb, der langsam auf die beiden zukam.

"Warum kann ich nicht mehr tun", ließ Mike sich seufzend neben Chester nieder und senkte den Blick. Er fühlte sich ein wenig alleingelassen von der Polizei. Hat sein Vertrauen etwas in sie verloren, da seit guten vier Tagen keine neuen Fakten auf dem Tisch waren, was vielleicht einen Ansatzpunkt beinhaltete, wo Brad und Lucy waren. Wenn es nicht zu spät war.

Eine Tatsache, die Mike immer wieder erschaudern ließ. Einfach der Gedanke daran, längst zu spät zu sein. Denn es waren verdammte vier Tage, in denen so viel passieren konnte, was er sich nicht einmal in seinem Kopf ausmalen wollte, aber geträumt hatte.

"Und warum glaubst du, dass deine Adresse stimmt"?", sprach Chester seine Gedanken nun laut aus, da ihm das Vertrauen von Mike in seinen Traum doch etwas wunderte. Shinoda war zwar ein irrer Fan von Fantasy und Science-Fiction, aber abergläubisch keinesfalls.

"Es hat sich so real angefühlt", rieb Mike sich seine Hände und erinnerte sich an seinen Traum zurück, der wie aufgenommen in seinem Kopf nun eins zu eins Revue passierte, "es war alles so nah und ich weiß es nicht, warum ich dem allen glaube."

Mike und Chester schenkte sich nun einem teuflischen Blick, der sogar für Chris Sinn ergab und ihn an viele Momente zurückdenken ließ. Shinoda und Bennington hatten wieder einmal den gleichen Gedanken.

"Nein nein", hob der Bodyguard der beiden seinen Finger und sah die großen, wenn nicht enttäuschten Augen, die ihn wie ertappt ansahen, "wir suchen Brad und Lucy nicht. Sonst kommen wir wieder in unnötige Schwierigkeiten."

"Denkst du auch an den Poolblödsinn", kicherte Chester und fuhr sich über die kurzen Haare, bis seine Hand im Nacken ihre Ruhe fand.

"Wo Dave uns die Polizei auf den Hals gehetzt hat", lachte Mike nun, sichtlich fröhlicher als noch vor fünf Minuten und scheint langsam der Tatsache ins Augen zu sehen, dass es wohl seine Zeit brauchte, Brad zu finden, "wir wollten ihm eigentlich nur Angst einjagen."

"Das war lustiger für euch, als für uns", bemerkte Chris knapp und rollte mit den Augen, während Chester nun endgültig in Lachen losbrach und sich vor Schmerzen die Händen auf den Bauch legte. Sich nur knapp das Klingeln des Smartphones von Mike von dem lauten Gelächter des Sängers hervorhob.

Mike stand auf und entfernte sich von der Bank, bevor er abhob. Weg von den schrillen Geräuschen, die Chester als Lachen bezeichnete immer noch mit enormer Lautstärke von sichh gab. Hielt das Smartphone an sein Ohr.

"Hallo?", fragte er fröhlich, obwohl ihm die Nummer unbekannt war und strich sich nachdenklich über die Stirn. Wer dies wohl sein könnte. Ihm kam niemand in den Sinn, zu dieser frühen Stunde, weswegen er auf die ersten Worte des Gegenübers wartete.

"Mike, ich weiß nicht wo ich bin. Du musst mir helfen."

keep running like the sky is falling × LINKIN PARK × b.delsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt