Kapitel 4

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Schwarzpfote erwachte als die ersten Sonnenstrahlen in den Bau der Schüler fielen. Er richtete sich auf und streckte sich vorsichtig um Hummelpfote der noch neben ihm schlief nicht zu wecken. Als er aus dem Bau trat, stieß er beinahe mit Minzpfote zusammen die gerade in den Bau gerannt kam. „Uiiiiikk" schrie Minzpfote leise auf und sprang mit gesträubten Fell zurück. Fast sofort trat ein peinlich berührter Ausdruck in ihre Auge und ihr Fell legte sich langsam wieder an. „Du hast mich erschreckt." erklärte sie sich und schaute ihn an. Ihre Augen leuchteten schon wieder belustigt als sie weiter sprach, „Lichtteich hat mich geschickt um dich zu hohlen, wir beide sollen heute zusammen trainieren." Schwarzpfoten schnurrte „Naja, mit einer schreckhaften Maus zu kämpfen wird mich nicht unbedingt auf die Zukunft vorbereiten!" erwiderte er und sprang an ihr vorbei zu Lichtteich die mit Dachsbart auf die beiden wartete. Minzpfote schaute ihm verdutzt hinterher und sprang dann zusammen mit ihm und den beiden Kriegern aus dem Lager, und schlug dabei belustigt mit dem Schwanz. Zusammen liefen die beiden Schüler hinter ihren Mentoren zum Steinplatz. Als sie ankamen, stellten sie sich gegenüber und ihre Mentoren zeigten ihnen verschiedene Kampfzügen und die beiden wiederholten diese, wirbelten um einander herum, sprangen sich an, drehte sich, duckten sich untereinander weg und stießen sich gegenseitig an. Obwohl Minzpfote einen Mond älter war als er fiel ihm auf, dass der Unterschied in Stärke Ausdauer und Wendigkeit nicht so extrem war wie er zuerst befürchtet hatte. Minzpfote war sogar ein kleines Stück kleiner als er, aber die beiden waren sich trotzdem ebenbürtig.

Ihre Mentoren ließen sie den ganzen Vormittag trainieren und den beiden Schülern blieb kaum ein Moment zum verschnaufen. Sie kämpften immer eine gewisse Zeit, danach erhielten sie ein paar kurze Ratschläge von ihren Mentoren und wurden sofort wieder in die nächste Einheit geschickt. Die Sonne stieg immer höher, und Schwarzpfote fiel auf, dass nicht nur seine sondern auch Minzpfotes Bewegungen langsamer wurden.

Als er glaubte, dass er kaum noch eine Kralle heben konnte trat Dachsbart vor. „So genug." miaute er, „Ihr habt beide gute gekämpft" Lichtteich trat dazu „Das stimmt, ihr könnt euch nun beide ausruhen und seid den restlichen Tag freigestellt." Dachsbart nickte und machte sich zusammen mit Lichtteich auf den Weg in die Richtung des Lagers. Die beiden Schüler ließen sich nebeneinander fallen und schnauften erschöpft. „Du bist echt gut" keuchte Schwarzpfote. Die Kätzin die neben ihm lag, zuckte mit dem Schwanz, „Also bin ich die beste schreckhafte Maus, die du je gesehen hast?" fragte sie und in ihrer Stimme, lag ein spöttischer Ton. „Ja das bist du." antwortete er und leckte ihr über die Schulter, nachdem er wieder etwas zu Atem gekommen war. Sie erwiderte seine Geste indem sie ihm mit dem Schwanz an der Flanke entlang streifte. Nachdem sie noch ein paar Momente Fell an Fell liegen blieben, sprang Minzpfote auf und stupste Schwarzpfote mit der Schnauze an, „Komm, wir erkunden unser Territorium." miaute sie und ihre Stimme klang aufgeregt und freudig."ich habe keine Lust den ganzen Tag nur im Lager zu sitzen, und nur zu jagen ist auch nicht so spannend." Schwarzpfote rappelte sich auf, der Gedanke, mit der freundlichen Schülerin ihr Territorium zu erkunden, gefiel ihm. Und er machte sich auf den Weg in Richtung Nebelclan-Grenze.

Als er mit seiner Kameradin zusammen durch den Wald lief der durch die Sonne erhellt, wurde aber trotzdem noch angenehm kühl war, spürte er kaum noch etwas von seiner Ermüdung und die Schüler verringerten das Tempo um ihrem Clan etwas zu essen zu fangen.

Die beiden kamen jeder mit einem Stück Beute im Mund ins Lager getrabt. Sie hatten fast den ganzen restlichen Tag ihr eigenes Territorium erkundet, und hatten auch noch die Zeit gefunden etwas zu jagen. Nun wo der Tag schon zu neige ging waren die beide erschöpft und machten sich nachdem sie ihre Beute auf den Haufen gemeinsam auf den Weg zu ihrem Bau und legten sich davor zusammen hin und gaben sich gegenseitig die Zungen. Flammenblütes Geruch ließ Schwarzpfote aufblicken und er sah, das seine Mutter nicht weit entfernt von ihnen stand, „Hallo Schwarzpfote" miaute sie freundlich, dann fiel ihr blick auf Minzpfote, „Na, hast du nicht was vergessen." die Kätzin sah die Schülerin mit vielsagendem Blick an. Minzpfote blinzelte zwei mal, dann stellten sich ihre Nackenhaare auf und sie blickte mit großen Augen zu Flammenblüte, „A-Abendpatrouille" stotterte sie und sprang auf. „Richtig, Abendpatrouille" miaute die Kätzin, „Also los, bevor es noch Nacht wird." Flammenblüte drehte sich um und machte sich auf den weg zu Honigtatze und Mamorbeere, die bereits auf sie warteten. Minzpfote schaute entschuldigend zu Schwarzpfote und sprang schnell hinter Flammenblüte her. Schwarzpfote schnaubte, stand auf und schaute sich im Lager um. Seine Muskeln taten noch von dem morgendlichen Training weh, daher beschloss er Ampferblatt um ein Kraut zu bitten.

Als er in den Bau trat, blickte ihn der Heiler fragend an. „Was gibt es?" Schwarzpfote zuckte mit den Ohren, was wenn er denkt das ich zu weich bin, weil ich Schmerzen vom Training habe?. Doch er vertrieb den Gedanken mit einem energischem Zucken der Ohren. „Nun?" fragte Ampferblatt „Was gibt es Schwarzpfote".Schwarzpfote schaut auf, „Ich wollte dich nur fragen, ob du ein Kraut hast, was gegen schmerzende Muskeln hilft." miaute er zaghaft. Der Heiler schlug belustigt mit dem Schwanz, „Ach so, dass ist es." er kroch in den hinteren Teil der Höhle. „Dachsbart hat erzählt das er dich und Minzpfote heute ganz schon gescheut hatte, und das ihr beiden dann noch durch das Territorium gerannt seid." Er kroch wieder hervor und hatte ein paar Blätter im Mund. „Da ist es kein Wunder, dass dir die Muskeln schmerzen." Er legte die Blätter vor ihm hin und bedeutete Schwarzpfote sie zu essen.

Während er die Blätter herunter schluckte, schaute der Heiler an ihm vorbei, „Aber Minzpfote hat es anscheinend noch schwerer, die Arme hat vergessen das sie auf Patrouille musste, würde mich nicht wunder, wenn ich sie gleich auch noch begrüßen darf." Schwarzpfote stimmte, ihm zu. „Jetzt geh zu deinem Bau und schlaf, ich bin mir sicher das du Müde bist und ich kann mir auch denken das deine Leistung Lichtteich überzeugt hast das du morgen mindestens genauso hart arbeiten kannst." Mit einem freundlichem aber bestimmten Stupser schickte Ampferblatt ihn in seinen Bau. Schwarzpfote brummte noch etwas zum Abschied, und machte sich auf den Weg. Er freute sich wie immer auf den nächsten Tag, aber er war tatsächlich ziemlich müde, und es hatte wahrscheinlich keinen Sinn auf einen seiner Kameraden zu warten nur um dann zusammen schlafen zu gehen. Er schlurfte in den Bau und rollte sich in seinem Nest zusammen. Fast sofort schlossen sich seine Augen und er glitt in einen ruhigen Schlaf.

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Schwarzpfote schlug die Augen auf, um ihn herum lag eine glatte Fläche. Er sprang auf die Pfoten. Er war nicht mehr in seinem Bau, und auch sonst an keinem Ort an dem er schon mal gewesen war.

Unschlüssig was er tun sollte, blieb er stehen und lauschte in die Stille.

Die Schwarze Katze erhebt sich, sie trägt die Wiege der Macht. Ihr Ebenbild, wird das Symbol der Hoffnung sein." Die Worte pulsierten in ihrem Kopf.

Nach Luft schnappend schreckte Schwarzpfote auf. Er fand sich im Bau der Schüler wieder und die Sonne leuchtete durch den Eingang.

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Ein Zeichen? Für mich? Vom Sternenclan?

Er konnte es nicht glauben und begann sich sein gesträubtes Fell zu lecken. In seinen Gedanken schwangen immer noch die Worte aus seinem Traum nach.

Er versuchte sie zu verdrängen als er sich zusammen mit seiner Mentorin der Morgenpatrouille anschloss. Dies war seine erste Patrouille und er wollte sich darauf konzentrieren. 

Warrior Cats -Schwarze Spuren - Band 1 = Spuren des SchülersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt