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6:07 Uhr, Mittwoch

Gestern Abend lief nichts mehr im Tv außer paar Nachrichten über diesen Besuch, aber der interessiert mich sowieso nicht. Deswegen bin ich nach dem Abendbrot ins Bett gegangen und eingeschlafen. Der Nachteil ist, dass ich zu FRÜH wach bin. Ich könnte noch eine Stunde schlafen!

Ein wenig überfordert, was ich jetzt machen soll, ziehe ich mich schon mal an, gehe ins Bad und mache mich fertig. Danach gucke ich nochmal meine Social Media Seiten durch, ob ich was verpasst habe.

Überall was von diesem Besuch. Aber ich lese immer nur "Autor" und keinen direkten Namen.

Durch's frühstücken, Fernsehen und Instagram ist auch schon eine Stunde vergangen und ich mache mich so langsam fertig, damit meine Mom mich fährt. Aber wo ist meine Mom?

Ich gehe die Treppen hoch und klopfe an ihrer Tür.

,,Mom?"
„Ja?", sagt sie müde
,,Wir müssen los!"
„Heute geht es nicht, Liebes. Ich glaube ich bin krank und gehe gleich zum Arzt. Fahr bitte mit dem Bus oder lauf durch die Abkürzung."

Na super! Da wird mich ja kaum jemand sehen! Etwas wütend laufe ich die Abkürzung entlang. Heute ist ein schöner und sonniger Tag, was für mich nicht gut ist, denn ich könnte ja Menschen treffen. Aber alles ist besser als Bus fahren.

Nun laufe ich auf dem Gehweg etwas zügig und mit meiner Kaputze auf dem Kopf zur Schule, bis mich jemand aufhält, indem er meinen Namen schreit. Scheiße.

,,Clara! Hey Clara!" schreit Mara von der anderen Seite der Straße zu mir rüber. Warum habe ich keine Kopfhörer mit? Dann könnte ich sagen, dass ich sie nicht gehört habe.

Aber nachdem alle Autos weg sind kommt sie zu mir rüber gerannt und tippt mich wieder an. Ich hasse das.

,,Du hast ja ein Tempo drauf."
„Hey, sorry."
„Kein Ding. Ich glaube wir gehen auf dieselbe Schule, oder?"
( Bitte nicht.)
„MKS?"
„Ja! Klasse 10 d!"

Shit! Was habe ich dir getan, dass du mir das antust, Karma?

,,Cool, in der Klasse bin ich auch.", lüge ich sie an.
„ECHT? WIE COOL IST DAS DENN?" sagte sie erfreut und umarmte mich schon wieder.
Warum umarmt sie alles und jeden?

,,Übrigens habe ich morgen Geburtstag und feiere am Samstag. Möchtest du kommen?"

Und schon wieder war ich überfordert, was ich sagen soll. Ich will sie ja nicht verletzen, indem ich nicht komme, aber ich will nicht hingehen. Ich hasse Partys.

,,Ich muss mal gucken, ob ich Zeit habe."
„Ok, dann schreib mir einfach. Hier ist meine Nummer."

Sie drückte mir einen Zettel in die Hand und ich zwang mir ein Lächeln auf, damit ich freundlich rüber komme. Warum ist sie so nett? Und warum hat sie einen Zettel mit ihrer Nummer mit? Sie ist echt komisch.

An der Schule angekommen gehen wir zusammen in den Klassenraum rein. Endlich etwas bekanntere und vertraute Gesichter. Ich muss zugeben, ich mag meine Klasse, bis auf einige Jungs. Die meisten lassen mich in Ruhe, reden nicht mit mir und lassen mich mein Ding machen. Die Jungs beleidigen und schubsen mich manchmal, aber da stehe ich drüber.

Endlich sitze ich alleine. Letztes Jahr saß eine Melanie neben mir, aber sie hat die Schule gewechselt.

Gott sei Dank setzt sich Mara noch nicht mal neben mich. Sie setzt sich lieber zu Julia, ich glaube die zwei kennen sich. Höflich wie ich bin, lächel ich Mara zustimmend zu, damit sie kein schlechtes Gewissen bekommt.

Nach 7 ätzenden Stunden kann ich endlich nach Hause gehen. Da es sowieso erst der 3. Tag nach den Ferien ist, haben wir noch keine Hausaufgaben auf.

Daher, dass ich heute morgen aus einem unerklärlichem Grund ausgeschlafen hatte, bin ich auch nicht müde. In der Stadt angekommen, wollte ich in die Bahn einsteigen, aber ich sah diesen einen Laden.

Ich erinnerte mich Maras Gespräch im Supermarkt. Sie hat gesagt, dass sie gerne zeichnet und malt. Danach habe ich abgeschaltet.

Ich ging auf den Laden zu und stöberte ein wenig. Mara hat doch sowieso morgen Geburtstag und es wäre unhöflich ohne Geschenk am Samstag aufzutauchen. Also beschließe ich einen kleinen Acryl - Farbkasten zu kaufen mit einer kleinen Leinwand. Und ja, ich werde hingehen. Langeweile ist zu doof.

Stolz, dass ich ein passendes Geschenk gefunden habe, steige ich in die nächste Bahn ein und fahre nach Hause. Ich denke ein wenig nach, während ich den Farbkasten betrachte. Bisher habe ich noch nie jemanden ein Geschenk gekauft, außer meiner ehemaligen besten Freundin im Kindergarten und meiner Mom.

Ich war ja auch nie zu irgendwelchen Feiern eingeladen. Aber jetzt bin ich es und ich sitze mit einem Geschenk in der Hand für eine 'Freundin'... ich werde komisch.

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So diesmal ist es ein Stückchen länger als vorher. Ich hoffe es gefällt dir. Wie findest du das Buch bis jetzt? Vielen Dank, dass du bis hierher gelesen hast und viel Spaß beim nächstem Kapitel.

- Alissa

CLARA - das unauffällige MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt