Castiel x Leonie

1.4K 56 7
                                    

{ itssuperlock }

-----------------------------------------------------

Da ich im Moment Urlaub hatte, fuhr ich gerade um ca. 23 Uhr die Straßen lang. Das machte ich oft, da ich das Autofahren liebte und so immer mehr von der Gegend erkunden kann.
Aber an diesem Tag erlebte ich etwas ganz besonderes.

Im Radio lief gerade 'Temple of love' von Sisters Of Mercy und ich sah gedankenverloren aus dem Fenster, als ich etwas in der Ferne am Straßenrand sah. Ich nahm langsam den Fuß vom Gas und hielt neben einer Person an. Es regnete, deswegen fragte ich mich, warum jemand bei diesem Wetter nachts hier draußen war.

Langsam stieg ich aus dem Wagen aus, spannte den Regenschirm auf und ging zu der Person, die mich etwas ängstlich ansah.

"Ähm... Hi. W-Wieso sind Sie denn hier draußen bei dem Wetter? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", fragte ich ihn vorsichtig.
Er stand langsam auf und sah mich wortlos an.
"Können Sie reden?", fragte ich ihn unsicher.
"Wissen Sie denn wenigstens, wie Sie heißen?"
Je länger ich dort stand, desto mehr dachte ich, dass er ein verwirrter Obdachloser war, der sich jeden Tag betrinkt.
Aber dann antwortete er.
"Mein Name ist Castiel." Seinen Blick änderte er jedoch nicht.

"Ca-Castiel... Kann ich Sie irgendwo hinfahren oder..."
"Ich habe Hunger.", unterbrach er mich und schaute dabei so, als wäre es ungewöhnlich, Hunger zu haben.

"Ich glaube, ich habe noch etwas Nudelauflauf hinten im Kofferraum. Ich kann Ihnen gerne etwas davon geben, wenn Sie wollen."
Aus seinem Blick konnte ich schließen, dass er es wollte.

Ich ging also zum Kofferraum und holte den noch warmen Nudelauflauf heraus.

"Ich habe nur leider keine Gabel hier. Aber-"
Bevor ich den Satz zu Ende sagen konnte, griff er in die Schüssel und stopfte das Essen in sich hinein.

Wow. Dass man so einen großen Hunger haben kann...

"Wie lange sind Sie denn hier draußen? Und wie sind Sie überhaupt hier hin gekommen?", versuchte Ich, eine Unterhaltung anzufangen.

"Das weiß ich nicht.", sagte er und sah ganz kurz von dem Essen auf.
"Wieso habe ich das vorher noch nie gegessen? Das schmeckt so lecker!"

Ich musste schmunzeln.

"Wie lange haben Sie nichts mehr gegessen?"

"Noch nie.", antwortete er knapp.

Ich lachte kurz. "Nein, ich meine es ernst. 3 Tage? 4?"

Doch er sah mich ernst an.
"Ich habe noch nie etwas gegessen."

Mein Lachen zog sich zurück und ich sah ihn unglaubwürdig an.
"Dann könnten Sie gar nicht leben."

"Ich bin ein Engel des Herrn. Engel essen nicht. Aber jetzt wurde mir meine Gnade genommen und ich bin sozusagen ein Mensch."

Ich musste erst einmal verdauen, was er da erzählte.

"Sie müssen wohl für lange Zeit hier gewesen sein. Ich bringe Sie in ein Krankenhaus. Steigen Sie ein."

Ohne ein weiteres Wort stieg ich in meinen Wagen und wartete darauf, dass Castiel einstieg.

*

Wir fuhren also gemeinsam in das naheliegendste Krankenhaus.
Ich half ihm aus dem Auto, obwohl das gar nicht nötig gewesen war.

Er sah sich kurz um und sagte dann, dass er keine ärztliche Hilfe benötigte.

"Das sehe ich aber anders", entgegnete ich und verschränkte die Arme.

"Ich denke, wir können uns dutzen, oder?"

Er nickte.

"Gut, Castiel... Hast du ein Zuhause?"

Er überlegte kurz.
"Nein. Nicht wirklich."

"Nicht, okay...", sagte ich vor mich hin.
"Du könntest bei mir bleiben, bis wir etwas für dich gefunden haben.", lächelte ich ihn an, "aber erst lassen wir dich durchchecken."

Ich hatte Mitleid mit ihm.

Ich wusste nicht, ob er Familie oder Freunde hatte. Es sah zumindest nicht so aus.

*

Ich wäre fast ausgerastet, als er sich vor der Untersuchung gedrückt hat. Okay, ich BIN ausgerastet. Aber das ist doch auch verständlich. Ich versuche ihm zu helfen und er will es nicht annehmen.

*

"Also gut. Wärst du damit einverstanden, wenn wir einfach bei mir noch ein bisschen essen und ich dich dann untersuche?"
Mir fiel erst danach auf, dass dieser Satz total zweideutig klang. Aber er bemerkte es anscheinend nicht.

Er nickte.

"Also gut. Steig ein.", sagte ich und setzte mich in mein Auto.

*

Zu Hause angekommen, sagte ich ihm, er soll sich auf das Sofa legen und sich zudecken. Ich suchte ein paar alte Sachen aus meinen Kleiderschrank und gab sie Castiel, damit er sich mit seinen nassen Klamotten nicht erkältet.

Er bedankte sich und zog sich um.

"Engel also, hm?", fragte ich und sah auf seinen Körper.
Er drehte sich zu mir um.
"Wo sind denn dann deine Flügel?"

"Die kannst du nicht sehen. Außerdem wurde mir meine Gnade genommen, ich kann also sowieso nicht fliegen oder meine Kräfte benutzen.", antwortete er trocken.

Ich lachte und ging in die Küche.

"Ich habe noch mehr Nudelauflauf. Wenn du möchtest,-"
Plötzlich stand er direkt neben mir.
"Das wäre nett."

*

Der Abend verlief recht gemütlich. Wir aßen noch etwas Nudelauflauf und sahen uns zusammen einen Film an.
Ich musste mich erstmal daran gewöhnen, dass er alles hinterfragte, was in dem Film passiert.

Wir wurden beide nach einer Zeit müde und ich beschloss, mit ihm auf dem Sofa zu schlafen. Ich weiß, er war ein Fremder, aber irgendwie vertraute ich ihm. Auch, wenn er erzählte, dass er ein Engel wär'.

*

Aber irgendwann in der Nacht wurde ich wach. Es gewitterte draußen und es war viel zu laut, um schlafen zu können. Castiel saß neben mir und konnte ebenfalls nicht schlafen.

"Du bist ja auch wach.", sagte ihn zu ihm.
Er sah mich an und schaute dann aus dem Fenster, ohne ein Wort zu sagen.

"Ist es dir warm genug?", fragte ich und wollte, dass er mich ansieht.

"Ja, es ist angenehm hier." Jetzt sah er mich auch endlich an.

Und dann passierte das Ungewollte. Ich verlor mich in seinen Augen. Konnte man sich innerhalb von einem Tag in jemanden verlieben? Liebe auf den ersten Blick? Die Antwort lautet ja.

Ich bekam sogar dieses unbeschreibliche Kribbeln im Bauch.

Unsere Gesichter näherten sich, bzw meins näherte sich seins, wobei er mich etwas verwirrt ansah, und ich schloss die Augen.

Das Kribbeln im Bauch wurde so heftig wie das Gewitter draußen.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so schnell verlieben würde.

Dann passierte es. Unsere Lippen trafen sich und es war das schönste Gefühl, das ich jemals hatte.

Supernatural Oneshots [deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt