„Wo zum Teufel sind meine Trainingssachen hin?" Ich schrie durch die ganze Wohnung, sodass mich bestimmt das ganze Haus gehört hat.
Mal wieder war ich auf der Suche nach meiner Sporttasche. Ich Tollpatsch hatte sie wahrscheinlich wieder bei irgendjemandem liegen gelassen.Nachdem ich bereits jedes Zimmer auf den Kopf gestellt hatte, fand ich die Tasche schließlich im Badezimmer. Unter einem Haufen von Handtüchern kam sie zum Vorschein. „Zum Glück!", dachte ich mir.
Meine Freude wurde aber schnell wieder zunichte gemacht, als ich nach dem Öffnen der Tasche bemerkt hatte, dass mein T-Shirt nicht drinnen war. Meine anderen waren allesamt in der Wäsche. Ein rascher Blick auf die Uhr sagte mir, ich müsse mich beeilen, wenn ich es noch pünktlich zum Training schaffen wollte. Ohne T-Shirt machte ich mich also wenig später auf den Weg.
Gerade noch rechtzeitig kam ich am Trainingsgelände an. Die anderen waren schon in der Kabine. Hektisch begrüßte ich meine Kollegen und begann damit, mich umzuziehen.
„Wieso bist du denn so gestresst?", fragte mich Milli mit einem zarten Lächeln. Dies machte mich nervös, da ich seit einiger Zeit heimlich auf ihn stehe. Ich erzählte ihm kurz meine Geschichte, woraufhin er mir eines seiner T-Shirts gab. „Damit du nicht halb nackt auf den Rasen musst!", ergänzte er. „Danke!" entgegnete ich und lächelte ihn an.
Milli und ich verstanden uns echt gut. Wir hatten eine richtige Freundschaft entwickelt, seit er in Dortmund ist. Doch irgendwann entwickelten sich meine Gefühle weiter. Aus Freundschaft wurde Liebe. Zumindest von meiner Seite.
Während des Trainings hatten Milli und ich sehr viel Spaß. Wir blödelten des Öfteren herum, weswegen uns der Trainer ein paar mal einen strengen Blick zuwarf. Doch wir ließen uns nicht weiter stören.
Nach der Trainingseinheit waren Milli und ich die letzten in der Kabine.
„Haben wir jetzt wirklich so getrödelt?", fragte ich meinen Freund verwundert. „Sieht fast so aus."
Er schmunzelte.„Du Julian?"
„Ja, was gibt's?"
„Eigentlich hätte ich die Vorstellung, dich halb nackt trainieren zu sehen, sehr schön gefunden."
„W-Was?", fragte ich mit zitternder Stimme. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Er war doch sonst nicht so offen!?„Wie meinst du das, Milli?"
„Naja.." Er grübelte.
„Julian, ich mag dich.", setzte er fort.
„Ich mag dich mehr als nur als guten Freund. Ich bin in dich verliebt!"Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich stand einfach nur wie angewurzelt da. Das musste doch ein Traum sein?!
Aber es war keiner. Nach einigen Minuten des Schweigens, wir blickten uns in dieser Zeit nur starr in die Augen, fand ich ein paar Worte:
„Wow, Milli, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet! Aber... mir geht es genauso!"
Er strahlte mich an. Ich tat es ihm gleich. Wir standen uns gegenüber und lächelten einander an. Nach einigen Momenten, kamen wir uns näher. Ein sanfter Kuss folgte. Und dieser sollte nicht der letzte sein!