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Romy und ich holten Jacqueline ab und verbanden ihr die Augen. Sie wollte wissen, was wir vorhatten, doch diese wenigen Minuten würde sie jetzt auch noch überleben.

"Komm einfach mit und halt den Mund", befahl Romy streng und zog sie weiter. Ich rannte schon mal vor, um das Signal zu geben. Alle versteckten sich und die Lichter wurden ausgeschaltet. Dann kehrte ich zu meinen zwei Freundinnen, die noch immer auf dem Weg hier her waren, zurück. Ich nickte Romy heimlich zu. Schließlich kamen wir im Turnsaal an. Alles war totenstill.

"Wo sind wir hier?", wollte Jacqueline wissen. Ich befreite sie von dem Tuch, das ihre Sicht verdeckte. Plötzlich sprangen alle aus ihren Verstecken und die Lampen gingen an. Die ganze Turnhalle war bunt erleuchtet. Wir hatten grüne, rote, gelbe, blaue und pinke Scheinwerfer plaziert. Alle riefen gleichzeitig: "Happy Birthday, Jacqueline!", und jubelten. Unser Geburtstagskind hatte die Augen aufgerissen vor Überraschung. Allmählich schien ihr zu dämmern, was hier ablief, denn sie fing an zu grinsen, bis sie schließlich in lautes Gelächter ausbrach, und mich und Romy gleich einmal so fest umarmte, dass wir beinahe erstickt wären.

Dann fing die Party richtig an. Die Musik wurde auf die höchste Stufe gestellt. Wir fühlten uns wie in einer richtigen Disko. Jacqueline hatte den ganzen Abend und die ganze Nacht über ein strahlend glückliches Lachen auf den Lippen. So fröhlich hatte ich meine Freundin noch nie gesehen. Anscheinend hatte sie wirklich überhaupt nicht damit gerechnet.

Ich setzte mich an einen Tisch und sah den Leuten beim Tanzen zu. Shery kam zu mir und wir quatschten ein bisschen.

"Freust du dich schon auf den Ball nächste Woche?", fragte meine Freundin. Ach, herrje ... Den hatte ich ganz vergessen.

"Mhh ... Ich hab noch gar nicht drüber nachgedacht. Ich denke aber, dass ich nicht hingehe. Ich habe sowieso keinen Partner, also ...", erwiderte ich.

"Ach komm schon! Das wird lustig. Ich hab auch keinen Freund!"

"Aber du bist verliebt. Das ist schon ein Schritt weiter vorne."

"Das heißt aber noch lange nicht, dass er mich mag. Wahrscheinlich bemerkt er mich nicht einmal."

"Ach was. Du bist echt hübsch mit deinen blonden Haaren!"

Shery zog eine Augenbraue hoch. "Warum weißt du das? Ich hab gedacht, du kennst dich mit Liebe und dem Drum und Dran nicht aus?"

"Na ja, aber ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass du hübsch bist. Außerdem hattest du schon einige Beziehungen. Ich noch überhaupt keine."

"Du wirst sicher noch den Richtigen finden. Hast du echt noch immer nicht auf irgendwen ein Auge geworfen?"

Ich musste lachen, weil Shery den Satz so komisch formuliert hatte. "Was soll das heißen?", fragte sie und schüttelte verwirrt ihren Kopf.

"Nichts, dein Satz war nur etwas seltsam." Meine Freundin dachte kurz nach, dann kapierte sie es auch. Sie musste ebenfalls kichern.

"Upps, sorry. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass du bis nächste Woche Hals über Kopf in jemanden verknallt bist." Damit war das Thema abgeschlossen.

Wir beobachteten die Schüler und begaben uns schließlich in die Menge, um noch einmal 'die Bühne zu rocken'.

Dann war die Geschenkeöffnung. Jacqueline bekam viele schöne Sachen. Unser Geschenk gefiel ich sehr gut. Jeder, der ihr was geschenkt hatte, bekam eine Umarmung. Sie hatte noch immer ihr breites Lächeln aufgesetzt. Nachher schnitt das Geburtstagskind noch die große Erdbeertorte an und überreichte jedem ein Stück davon. Erst eine Weile danach schaute ich wieder einmal auf eine Uhr und sah, dass es schon halb eins war. Die Zeit verging ziemlich schnell.

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