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Es stellte sich heraus, dass meine Mum doch krank war. Sie hatte sehr starke Kopfschmerzen und lag im Krankenhaus. Ich fuhr mit dem Bus zu ihr und brachte ihr Blumen, die ich in eine Glasvase steckte. Die Ärzte wollten Mama nicht nach Hause lassen.  Also wurde sie mit Schmerz- und Heilmittel vollgepumpt. Doch leider konnte ich sie nicht sehr oft besuchen, weil es in der magischen Welt weiterhin gefährlich war. Wir mussten alle aufpassen, wenn wir in die Stadt wollten. Heute war ich alleine unterwegs. Nein, das stimmt nicht genau. Nike war bei mir. Ich war mir sicher, dass ich mit meinem Schwert jeden Kampf gewinnen könnte. Gesund kam ich in der Schule an und schlüpfte sofort durch das Tor. Ich atmete erleichtert auf. Danach betrat ich mein Zimmer und erledigte die wenigen Hausaufgaben. Heute Abend stand in meinem Terminkalender "Kampftraining". Es würde nicht mehr lange dauern und jeder hatte alles gelernt, was am Wichtigsten in einem Kampf ist.

Vor der Turnhalle traf ich meine Freundinnen und zu fünft meisterten wir das Kampftraining. Wir hatten einiges gelernt in den letzten paar Tagen. Jede Stunde stieg die Spannung.

Die meisten lenkten sich damit ab, an das bald stattfindende Frühlingskonzert zu denken. Auch wenn das vielleicht nicht wirklich dazu passt; es findet jedes Jahr um diese Zeit statt. Dagegen können die Dämonen nichts unternehmen. In vier Tagen würde es stattfinden und alle freuten sich schon darauf. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren und so vergaßen die Schüler ziemlich schnell die Gefahr, die eigentlich herrschte. Die Band probte fleißig, die Bühne wurde vorbereitet und das Catering organisiert. Die Lehrer meinten, dass wir auf Mythos sicherer waren, als irgendwo in einer Konzerthalle oder so. Hoffentlich!

Als die vier Tage vorrüber waren, waren wir auch mit den Vorbereitungen fertig. In der Turnhalle hingen überall Lampions, Laternen, Lichterketten und andere bunte Sachen, die die Schüler aufgehängt hatten. Mrs. Lorence eilte da hin und dort hin und kontrollierte nun schon zum dritten Mal, ob alles passte. Unsere Lehrer hofften, dass uns wenigstens heute die Dämonen in Ruhe lassen würden. Einfach jeder liebte das Frühlingskonzert! Manchmal findet es auch draußen im Amphitheater statt, aber heute regnete es. Alle waren zufrieden mit dem Turnsaal und verließen allmählich den Platz, um in ihre Zimmer zu gehen. In zweieinhalb Stunden würde das Konzert beginnen; bis dort hin hatten wir Zeit, uns schön zu machen. Oder was auch immer man halt vorhatte ...

"Giny, warte!" Ich blieb auf dem weg zu meinem Wohnheim stehen und nur wenige Augenblicke später hielt Jill neben mir an. "Hast du etwas dagegen, wenn ich dir noch ein bisschen Gesellschaft leiste?"

"Nein, komm ruhig mit." Zu zweit betraten wir mein Zimmer. Jill ließ sich sofort auf mein Bett fallen und seufzte behaglich.

Ich schmunzelte und schaltete das Display meines Handys ein und wieder aus. Nach einer Minute wieder ein, doch ich wurde enttäuscht.

"Was ist los? Warum bist du so nervös?", wollte Jill wissen und richtete sich auf. Jetzt war ich diejenige die seufzte.

"Meine Mum macht mir Sorgen." Ich hatte bis jetzt keinem davon erzählt.

"Was ist mit Evelyn?"

"Sie ... Sie hat Kopfschmerzen und liegt derzeit im Krankenhaus..."

"Oh." Jill stand auf und kam zu mir, dann nahm sie meine Hände und schaute mir in die Augen. "Deine Mutter wird sicher wieder gesund werden. Das verspreche ich dir! Die Ärzte wissen, was zu tun ist." Ich nickte und lächelte meine Freundin an, doch irgendwie klappte es nicht so richtig. Stattdessen stiegen mir Tränen in die Augen, die ich aber gerade noch zurückhalten konnte. Schnell wendete ich mich von Jill ab und rief: "Lass uns nicht die Zeit verplempern! Es wartet ein Konzert auf uns!"

Pünktlich um sieben standen Jill und ich vor dem Eingang zur Turnhalle, oder eher Konzerthalle? In dem Moment erblickte ich auch schon Jacqueline mit Jack und Harry, der sich von ein paar Freunden verabschiedete, damit er zu uns kommen konnte. Zur Begrüßung küssten sich Jill und er, dann gab er uns allen ein High-Five. Shery kam allein, weil ja ihr Freund Will heute seinen Auftritt hatte. Romy und Luke sahen wir nirgends, wahrscheinlich würden sie erst später kommen. Etwas ungeduldig hielt ich Ausschau nach Mike.

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