4. Kapitel

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Grace PoV

"Aufstehen! Komm Grace, ich will nicht gleich am ersten Tag zu spät kommen", rief Hermine. Verschlafen schlug ich die Augen auf. "Ich mache ja schon", antworte ich während ich mich langsam aufrichtete. "Ich hab dir deine Uniform schon rausgelegt und deine Bücher in die Tasche gepackt", sagte sie. Etwas überrumpelt murmelte ich ein Danke und zog mich dann an.

Beim Frühstück bekamen wir dann unsere Stundenpläne. Heute hatten wir erst Verwandlung, dann Kräuterkunde und zuletzt Zaubertränke. Nach einem kurzem Frühstück verließen Hermine und ich die Großehalle wieder und suchten den Verwandlungsklassenraum. Da sie heute morgen Percy nach dem Weg gefragt hatte, fanden wir ihn auch recht schnell und sicherten uns Plätze in der ersten Reihe. Pünktlich zum Klingeln betrat Prof. McGonagall den Raum und begann mit dem Unterricht. Zuerst ging sie die Namensliste durch und führte uns dann in die Kunst der Verwandlung ein. In Kräuterkunde war es ähnlich, auch dort wurde zuerst die Anwesenheit überprüft und dann allgemeine Informationen über das Fach gegeben.

Danach hatten wir Mittagspause,  in der ich mit Fred und George die ersten Ereignisse austauschte. Sie hatten bisher Verteidigung gegen die Dunklen Künste (VgdDK) und Zaubertränke gehabt. "Quirrel ist echt ein Reinfall! Da war selbst die Hexe vom letzten Jahr besser!", meinte George. "Warum denn das?", fragte Hermine. "Der hat Angst vor seinem eigenen Fach! Er zittert schon vor Angst, wenn man nur das Wort Vampier ausspricht!", erzählte Fred. "Bei Merlins Bart, warum stellt Dumbledore denn so einen Vollpfosten ein?", wollte ich wissen. "Wahrscheinlich, weil es keine anderen Bewerber gab." "Wieso denn das?", hakte Hermine nach. "Man sagt die Stelle ist verhext. Kein Lehrer hält länger als ein Jahr", erklärte George. Gerade in diesem Moment klingelte es und wir mussten uns auf den Weg in die Kerker machen.

Ich setzte mich, wie in den anderen Fächern auch, neben Hermine. Kurz nachdem wir uns gesetzt hatten, kam auch schon Dracos Patenonkel Prof. Snape rein. Auch er ging zuerst die Namensliste durch, blieb allerdings bei Harry Potter stehen. "Ah Mr. Potter, unsere neue Berühmtheit."  Mein Bruder und seine Freunde kicherten über diese Bemerkung, beruhigten sich aber wieder, als Snape weiter machte. Als er mit der Namensliste fertig war, schaute er mit seinen kalten Augen in den Raum und sprach dann sehr leise: "Ihr seid hier, um die noble und schwierige Kunst des Zaubertränkebrauens zuerlernen. Da es hier kein albernes Zauberstabgefuchtle geben wird, werden die meisten von ihnen nicht glauben, dass es sich um Zauberei handelt. Ich erwarte nicht, dass ihr die Schöhnheit eines leicht siedenen Kessels mit schimmernden Rauch, die erlesene Kraft der Flüssigkeit, die durch menschliche Adern fließt und die Sinne verzaubert versteht. Ich kann euch lehren, wie man Ruhm braut und in Flaschen füllt und sogar den Tod verkorken kann - solange ihr nicht solche Schwachköpfe seid, die ich sonst unterrichten muss!"

Auf diese Ansage folgte Stille, die Snape jedoch kurz darauf unterbrach, indem er sich an Harry Potter wandte: "Potter, was bekomme ich, wenn ich einem Wermutsaufguss geriebene Aphrodilwurzel hinzufüge?"  Er sah ziemlich ratlos aus, doch Hermine schien es zu wissen, da sie ihre Hand in die Luft reckte. Harry antwortete wie erwartet mit: "Ich weiß es nicht, Sir."  Snapes Lippen verzogen sich zu einem fiesen grinsen, während er sagte: "Na na, Ruhm ist offensichtlich nicht alles. Versuchen wir es erneut Potter. Wo würest du suchen, wenn du mir einen Bezoar beschaffen müsstest?" Wieder hatte Harry keine Ahnung, während Hermine fast ihren Arm verrenkte, damit Snape sie bemerken würde, doch er ignorierte sie geflissentlich. Mit gesenktem Kopf antwortete Harry: "Ich weiß es nicht, Sir." "Dachtest wohl, es wäre nicht nötig ein Buch aufzuschlagen, bevor du herkommst, was Potter?", spottete Snape, "Nun gut, versuchen wir es mit deiner Blutsverräterin Klassenkameradin. Malfoy! Was ist der Unterschied zwischen Eisenhut und Wolfswurz?" Völlig geschockt schaute ich auf, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er es auch auf mich abgesehen hatte. Fieberhaft überlegte ich, wo ich diese Wörter schon mal gehört hatte. Wage konnte ich mich erinnern, dass es eine Fangfrage war, also versuchte ich einfach mein Glück und sagte: "Es gibt keinen Unterschied, Sir." "Das ist zwar korrekt, aber nicht die ganze Antwort, also Malfoy!" "Was soll ich denn noch sagen, hm? Eisenhut und Wolfswurz bezeichnen die gleiche Pflanze, was willst du mehr?", schrie ich ihn genervt an. "Nicht in diesem Ton Ms. Malfoy! Und die Professoren werden gesiezt! Nachsitzen! 6 Uhr, mein Büro! Und 10 Punkteabzug für Gryffindor!", erwiederte Snape mit gefährlich ruhiger Stimme. "Zu ihrer Information", fuhr er mit dem Unterricht fort, "Aphrodil und Wermut ergeben einen starken Schlaftrunk, der auch als Trank der Lebenden Toten bekannt ist. Ein Bezoar ist ein Stein aus dem Magen einer Ziege, der einen vor den meisten Giften rettet.  Und Eisenhut und Wolfswurz werden auch als Aconitum bezeichnet. Und warum schreibt ihr euch das nicht alle auf?"

Das verlorene Kind *abgebrochen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt