Die Mentoren

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Nach dieser recht kurzen Ansprache winkt sie nur einmal kurz mit der Hand und unsere Wagen setzen sich wieder in Bewegung. Die Pferde tragen uns aus der großen Halle und bleiben erst in einem kleinen Raum, der zugegebenermaßen ein Bisschen, wie eine Garage wirkt, wieder stehen. Marc kommt auf uns zugerannt und während er uns den Dreizack und mir die Flosse abnimmt, beginnt er munter drauf los zu plappern : >>Das war großartig! Rose, ich hatte dir zwar gesagt, du sollst dich festhalten, aber naja sie lieben dich.<< Auch meinem Mittribut wird von seinem Stylisten die ganze Umständliche Montur abgenommen, während ich schon von dem Wagen springe und wie angestochen im Raum herumrenne, um den Wagen meines Bruders ausfindig zu machen. Als ich gerade bei der Box von Distrikt 5 angekommen bin, kommt er mir aufeinmal entgegen und drückt mich an sich. Sein Kostüm besteht aus einer schwarzen Hose, einem ebenfalls schwarzen Oberteil und weinroten Flügeln. Außerdem trägt er auch Flügel am Kopf und an den Handgelenken. Distrikt 6 - Transport. >>Geht's dir gut?<<,fragt er. Ich nicke, auch wenn es mir in der Tat überhaupt nicht gut geht. Er nimmt mich an den Schultern und drückt mich soweit von sich weg, dass er mir in die Augen sehen kann. >>Okay, ich glaube wir haben nicht lange Zeit also... Vertraue Niemanden, Rose. Wirklich Niemanden. Schließe in der Arena keine Bündnisse. Ich werde dich beschützen. Ich werde dich hier raus bringen.<< Ich schüttele den Kopf. >>Das ist unmöglich. Wir sind 24 und nur einer kommt lebend raus.<< Plötzlich spüre ich starke Hände an meinen Armen, die mich von Ben wegziehen. >>Ich denke du gehörst hier nicht hin, junge Dame.<<, sagt der Friedenswächter und schiebt mich wieder in Richtung der vierten Box. >>Lassen sie mich gefälligst los!<< Ich schlage und trete um mich, doch es ist zwecklos. Er ist einfach zu stark. >>Wir sehen uns beim Training, Rose. Geh mit ihm.<< Widerwillig lasse ich mich also von dem Friedenswächter zurück in meine Box bringen. >>Na da ist ja unsere Ausreißerin.<<, sagt Marc mit einem durchdringenden Blick, fragt aber zum Glück nicht weiter nach, wo ich gewesen bin. Ich wende mich von Marc ab und bemerke, dass mittlerweile auch zwei andere Leute in unserer Box stehen : Eine zierliche, kleine Frau, ungefähr Ende Dreißig, mit langem, blonden Haar, deren Gesicht mir irgendwie bekannt vorkommt und ein Junge, der vielleicht ein bis zwei Jahre älter ist als ich. Er ist unglaublich hübsch mit seinen kupferfarbenen Haar und den wunderschönen, grünen Augen. Oh, mist ich starre. Aufhören, Rose, aufhören. Zum Glück erhebt nun Marc die Stimme und lenkt meinen Blick von dem Jungen ab. >>Ares, Rose das sind eure Mentoren.<< Was, der Typ heißt Ares? Etwa so, wie der griechische Kriegsgott? >> Da Annie in den letzten Hungerspielen zu den gewinnenden Tributen gehörte, wird sie diesen Job übernehmen, euch managen, Sponsoren suchen und euch Ratschläge geben. Ihr Sohn Finnick wird ihr dabei helfen.<< Finnick. >>Hallo, Annie.<<, sagt die Frau, bei der mich nicht überrascht, dass ihr Sohn so gut aussieht und streckt mir die Hand hin. Ich nehme sie entgegen und erwiedere : >>Rose.<< Annie schenkt mir daraufhin ein sanftes Lächeln. Eine zweite Hand streckt sich mir entgegen. >>Ich bin Finnick.<< Auch auf seine Lippen stiehlt sich ein Lächeln. Ein Lächeln, was mich sprachlos macht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich je so etwas wunderschönes gesehen habe. Oh, verdammt. Aufhören!!! >>Rose.<< Ich nehme seine Hand und drücke sie kurz, wobei die Berührung ein Kribbeln in meinem gesamten Körper verursacht. >>Gut, jetzt da ihr eure Mentoren kennt, zeigen wir euch mal die Unterkunft.<< Bonnie - Die Stylistin von Ares, schiebt uns in Richtung Ausgang und wir begeben uns langsam und gemächlich, aber immer mit Bonnie's Hand im Rücken, zu den Wohnungen.

Die Tribute von Panem - Das Ende war erst der AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt