sieben

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nun fahren wir etwa eine halbe stunde. draußen ist es schon dunkel und man hört nur ein entferntes rauschen des meeres.

zarah stützt sich mit dem arm am geöffneten fenster ab. trotzdem ist es noch angenehm warm im auto. sie hat ihre augen geschlossen und ein mildes lächeln hat sich auf ihren lippen gebildet. plötzlich sieht sie so friedlich und zufrieden aus. ich muss immer wieder zu ihr rüber sehen und beginne unwillkürlich auch an zu lächeln. sie öffnet langsam ihre augen und schenkt mir ein weiteres ihrer ansteckenden lächeln. "danke, edward.", sagt sie schließlich und schließt erneut ihre augen. ich sehe sie weiter an, ohne ein wort zu sagen und drehe das autoradio laut auf.

es läuft cigarette daydreams ich kann nicht anders als leise den text mitzusingen. zum refrain hin werde ich langsam lauter und klopfe mit meiner linken hand im takt auf dem fensterbrett herum. zarah beginnt leise zu lachen und stimmt mit ein. "ich liebe den song.", sage ich relativ laut, da das radio so laut ist. sie nickt bloss und streckt ihren kopf aus dem fenster. "ich rieche das meer", ruft sie und streckt nun ihren halben oberkörper aus dem fenster. ich halte sie aus reflex ein wenig an der tallie an, da ich angst habe, dass sie beinahe aus dem fenster fliegt.

wenige minuten später halte ich am strand an. zarah öffnet stürmisch die tür und rennt durch den kühlen, feuchten sand. ich steige nun auch aus und zünde mir eine zigarette an. an den wagen gelehnt beobachte ich, wie sie wie ein kleines kind sich lachend in den sand legt und direkt danach aufspringt um weiter durch den sand zu sprinten. außer atem kommt sie nach einer weile zu mir, nimmt mir die kippe aus der hand und zieht einmal kräftig daran. "ich liebe es hier.", sagt sie und lehnt sich ganz leicht an mich. eine kühle brieße zieht über uns hinweg. "ist dir nicht kalt?", mustere ich sie ein wenig besorgt. "das geht schon. du bist doch warm", erwidert sie mit einem grinsen und zieht mich an der hand zum wasser. "das meer wird doch jetzt sehr kalt sein, außerdem habe ich keine badesachen dabei.", sage ich schnell und versuche mich aus ihrem überraschend kräftigen griff zu befreien. "ich doch auch nicht, aber das macht das ganze noch viel lustiger.", sagt sie lachend und lässt sich von meinen widerworten nicht beirren. plötzlich bleibt sie stehen und streift sich ihren pulli über. anschließend auch noch ihre viel zu weite hose. ich kann nicht anders, als sie eine weile einfach nur anzustarren. das schimmern des mondes verleiht ihrem körper eine magische aussrahlung. ihre haut beginnt zu strahlen und ihre viel zu dünnen körperteile sehen so prachtvoll und gut proportioniert aus. mir verschlägt es die sprache bei dem anblick ihres wesens. sie bindet sich ihre mittellangen dunklen haare nach oben. "du siehst mich schon wieder so an.", sagt sie, als sie mich dabei ertappt, wie ich sie immer noch anstarre. "was meinst du?", frage ich und hebe meine arme unschuldig in die luft. sie mustert mich nun unsicher. "kommst du?", erwidert sie nach einer weile voller stille und beginnt in die wellen zu rennen. schnell streife ich mir mein shirt über den kopf und öffne den gürtel meiner hose. in boxershorts renne ich ihr hinterher und genieße das nasse, kalte gefühl des wassers auf meiner haut. der salzige geschmack des meeres brennt mir in den augen, aber trotzdem tauche ich kurz ab. schnell schwimme ich zarah hinterher, die schon ein ganzes stück zurückgelegt hat.

als ich anfange zu zittern, da das wasser so kalt ist, schwimme ich zurück ans ufer. „willst du schon gehen?", höre ich zarah rufen. „nein, nur raus aus dem wasser.", rufe ich zurück, als ich den strand erreicht habe. schnell ziehe ich meine hose wieder hoch. zitternd hebe ich mein shirt hoch, das voller sand ist. schließlich kommt auch zarah bibbernd aus dem wasser. ihre arme hat sie über ihrer brust verschränkt. auch sie zieht sich wieder an. als sie immer noch am ganzen körper zittert, lege ich ihr meine jacke über die schultern. ich zögere ein wenig, aber ziehe sie dennoch näher an mich um ihren körper ein bisschen zu reiben. langsam sieht sie zu mir hoch und schenkt mir ein lächeln. „mir gefällt dein lächeln.", rutscht es mir beinahe raus. normalerweise gebe ich niemandem ein kompliment. nun wird ihr lächeln noch breiter. „ich hatte schon lange nicht mehr einen so schönen tag, edward.", sagt sie, dreht sich mit dem rücken zu mir und lehnt sich an mich. „ich auch nicht.", entgegne ich leise und lege meinen arm auf ihrer schulter ab.

dieser moment scheint für die ewigkeit geschaffen zu sein. langsam laufen wir zurück in richtig des ladas. zarah lässt sich im sand nider. ich suche nach etwas brauchbarem holz um ein kleines feuer zu machen. schließlich setze ich mich direkt neben sie und stützte mich mit beiden händen im sand ab. "hast du geschwister", fragt zarah nach weiteren stillen minuten. "ja, eine halbschwester.", gebe ich von mir und sehe in die ferne. "ah.", macht sie bloß und bleibt anschließend still. schließlich rückt sie näher zu mir und lehnt sich an meinem körper ab. ich sehe langsam zu ihr hinunter. sie hat sich an mich geschmiegt. wir sehen uns direkt in die augen. ich kann nicht anders als ihr ein paar haare zurückzustreichen. langsam räuspere ich mich, während ich langsam beginne ihren rücken zu streicheln. ihre haut ist rau aber trotzdem verleiht sie meinen fingern ein gewisses kribbeln. langsam sehe ich ihr nochmals in die augen. ihre lippen sehen in dem orangenen licht des feuers sehr rot aus. ihr ganzes gesicht sieht rot und feurig aus. ich merke, wie sie abwechselnd meine augen und dann wieder meine lippen mustert.und ich ebenfalls bei ihr. und da ist der moment gekommen, denke ich. langsam beuge ich mich ein stück weiter zu ihr hinuter. ich halte meine augen geöffnet um die kontrolle zu behalten. wenige zentimeter vor ihrem gesicht halte ich kurz inne. alles scheint in zeitlupe zu passieren. ihre spühre ihrem warmen atem auf meinen lippen. ihre kalte halt liegt auf meinem oberschenkel. und dann, im darauffolgenden moment treffen unsere münder wie ein schlag aufeinander. zuerst ist es sehr oberflächlich, aber dann öffnen wir beide unseren mund noch ein wenig mehr um unsere zungen aufeinander treffen zu lassen. ihr mund schmeckt nach zigaretten und ein wenig sauer. trotzdem könnte ich mir in diesem moment nichts besseres vorstellen, als zarah am strand zu küssen. fordernd lehne ich mich noch ein weiter nach vorne. nun spüre ich ihre dürren, langen finger auf meiner brust. lansgam legt sie sich in den sand. alles scheint für diesen einen moment geschaffen zu sein. doch plötzlich drückt sie mich mit voller kraft von sich. verwirrt lehne ich mich wieder zurück. ich versuche ihren blick aufzufangen, doch sie sieht starr in den sand. langsam tropft eine träne von ihrem auge nach unten. "fahr mich nach hause.", sagt sie emotionslos. "habe ich etwas falsch gem-", "bitte.", unterbricht sie mich und erhebt sich plötzlich.

zarahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt