vier

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this night has opened my eyes - the smiths

als ich aufwache, ist die sonne gerade dabei aufzugehen.
schnell suche ich mir etwas zum anziehen und renne in die küche hinunter während ich meine hose hochziehe.
eigentlich bin ich sehr früh dran aber trotzdem will ich mich beeilen.
in der küche ist noch keiner.
ich nehme mir einen apfel, ziehe meine jeansjacke über und verlasse das haus.
draußen nehme ich mir eine zigarette, zünde sie an und lasse mich in den lada fallen, starte den motor und brause aus unserer ausfahrt.

im krankenhaus gehe ich geradewegs zu der frau an der rezeption und gebe meine improvisierte bewerbung ab.

"du bist also edward. ist deine mom nicht auch bei uns?", fragt sie mit einem höflichen lächeln an mich gewandt.
"ja richtig. lyss donevan.", murmle ich und sehe an ihr vorbei.
"dann kennst du dich hier bestimmt schon bisschen aus."
"ja, scheint so.", ich bin heute wirklich nicht so motiviert.

ich wurde angenommen. wahrscheinlich auch aus mitleid, aber ich wurde angenommen. jetzt bin ich in einem zimmer mit einer menge medikamente, die ich sortieren soll.

nach gefühlten stunden kommt eine dame rein und sagt dass ich eine pause machen könnte.

dankbar gehe ich aus dem raum und schlendere zum ausgang um eine zu rauchen.

da es hier aber nicht besonders erwünscht ist zu rauchen, gehe ich einmal um die ecke und begegne dem mädchen von gestern schon wieder. zarah.

sie sitzt auf einer bank und raucht.
langsam lasse ich mich am anderen ende nieder und betrachte sie von der seite.

plötzlich dreht sie sich zu mir und sieht mir mit einem komplett leeren blick in die augen.
"ist irgendwas?", fragt sie schließlich mit einem genervten unterton.

schnell wende ich mich von ihr ab und ziehe eine kippe aus dem päckchen.
"nein. 'tschuldige", erwidere ich kaum hörbar und suche in meiner hosentasche nach einem feuerzeug.
scheiße. hab keins.

nach kurzem zögern drehe ich mich wieder zu ihr.
"hast du-", ich räuspere mich kurz. "hast du vielleicht feuer?", flüchtig sehe ich ihr in die augen.
"klar.", schulterzuckend holt sie ihr feuerzeug raus. ich rücke ein wenig näher, beuge mich vor und ziehe fest damit meine kippe angeht.
"danke.", ich starre nach vorne in die ferne.

"du bist oft hier.", sagt sie nach einer weile. es klingt mehr nach einer feststellung, als einer frage.
"ja, ziemlich."
"bist du krank oder ist jemand hier, den du kennst."
"meine mom ist hier."
"oh."
stille.

"was bedeutet dein tattoo?", fragt sie nach weiteren minuten der stille.
"welches", entgegne ich, obwohl sie nur meinen indianer auf meinem rechten oberarm meinen kann.
"na das.", sie berührt meinen arm ganz leicht.
eine gänsehaut durchfährt mich.
"ach so. ich bin indianischer abstammung."
"wow. klingt interessant", so wirklich interessiert klingt sie aber nicht.
"nicht wirklich.", erwidere ich mit einem schiefen grinsen und schnipse meine zigarette weg.

"ich muss dann auch wieder rein.", sage ich nach einer weile und erhebe mich langsam.
"okay.", erwidert sie knapp und sieht weiter geradeaus.
"man sieht sich, edward."

zarahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt