Der Beginn

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Ich war vor ein paar Wochen hier her gezogen. Es gab viele Gründe warum ich umziehen wollte, aber der ausschlaggebende war wohl, dass mich einfach viel zu vieles dort an meine Vergangenheit erinnerte, also beschloss ich einen Neuanfang und dieser sollte hier in Konoha beginnen:

Mein Morgen begann nicht gut, nicht nur das heute mein erster Tag an der Konoha High sein wird, nein ich schaffte es auch meinen Wecker zu überhören.
Ich sprang hektisch aus meinem Bett, leider hatte sich mein Fuß in der Bettdecke verheddert und ich landete längs auf dem Boden. //Besser kann mein Morgen echt nicht starten// murrte ich in Gedanken und befreite meinen Fuß.

Nachdem ich es dann geschafft hatte duschen zu gehen, mich anzuziehen und sogar geschafft hatte meine Haare zu entwirren, stand ich nun vor meinem Spiegel und betrachtete mich. Meine Augen waren gerötet und ich hatte tiefe, dunkle Augenringe. Meine Haut war blass und meine dunkelblauen Haare mit lila Strähnen hingen mir schlaff über die Schultern. //Ich könnte super als Wasserleiche durchgehen.// schoss es mir ironisch durch den Kopf. Ich lachte bitter auf. Schon lange sah ich so aus. Seit dem Vorfall damals kann ich nicht mehr richtig schlafen und selbst wenn, wache ich meistens mitten in der Nacht panisch auf. Scheiß Albträume!

Ich nahm meinen Concealer und versuchte so gut es ging die Augenringe zu verdecken, eigentlich interessiert es mich nicht was die Anderen über mich denken, doch diesmal waren meine Augenringe echt krass. Noch etwas Maskara und ich war fertig.

Ich nahm meine Schultasche,schnappte mir aus der Küche noch einen Apfel und machte mich auf den Weg zu meiner neuen Schule.


Natürlich schaffte ich es, mich auf den Weg zur Schule 5 mal zu verlaufen und 3mal falsch abzubiegen, bis ich endlich da war.
Nachdem ich es geschafft hatte die Schule zu erreichen, galt es für mich nun das Sekretariat zu finden. Leichter gesagt als getan.
Irgendwie gelang es mir aber doch.
Kaum mit einem Fuß in dem Raum,wurde ich auch schon von einer vollbusigen Frau herzlichst begrüßt. Sie erklärte mir kurz die Schulregeln und ließ mich dann in den Händen der Sekretärin. Verwirrt sah ich ihr hinterher, wendete mich dann jedoch Richtung genannter Person. „Du musst Tsunade entschuldigen, als Schulleiterin steht sie immer unter Stress. Sie wollte dich aber persönlich begrüßen und einweihen. Mein Name ist übrigens Shizune." Sie sah mich freundlich an und mir wäre fast schlecht geworden von dieser Freundlichkeit. Ich halte nicht viel davon nett oder höflich zu sein. Ich hab es irgendwann verlernt. Mich einfach auf kalt gestellt, aber wenn es wirklich sein muss, dann schaffe ich es auch mal etwas nettes rüber zu bringen.

Während ich in Gedanken versunken war, redete Shizune einfach so auf mich ein und erklärte mir meinen Stundenplan und in welche Klasse ich jetzt kommen würde:11.2.
Kaum hatte sie zu ende gesprochen, wurde die Tür aufgerissen und ein Mann, vielleicht Mitte 30, mit grauen Haaren stand in der Tür und sah mehr verpeilt, als organisiert aus. In seiner linken Hand hielt er irgendein Buch, ich konnte leider nicht erkennen was für eins, vielleicht besser so.
„Guten Morgen, Shizune." „Guten Morgen, Kakashi. Es ist gut das sie hier vorbei kommen ,ich möchte ihnen ihre neue Schülerin Miharu Takahashi vorstellen." Ich verbeugte mich leicht. „Freut mich Sie kennen zu lernen, Sensei Kakashi." Dies war so ein Moment, den ich hasste.

Sensei Kakashi verabschiedete sich von Shizune und nahm mich mit zu meinem neuen „Klassenraum". Auf dem Weg dorthin schwiegen wir und ich versuchte mich auf das Schlimmste vorzubereiten.
Im „Klassenraum" angekommen, sah ich mich erst einmal um. Obwohl der Unterricht bereits begonnen hatte, herrschte hier eine unfassbare Lautstärke. Erst als Sensei Kakashi das Wort erhob, wurde es blitzartig still und jeder befand sich auf seinem Platz.
Alle Blicken waren auf mich gerichtet, es interessierte mich aber nicht, ich sah bloß kalt in die Runde.
„Ich möchte euch eure neue Klassenkameradin vorstellen. Das ist Miharu Takahashi. Ich möchte das ihr euch benehmt und ihr in den nächsten Tagen ein wenig unter die Arme greift, damit sie sich schnell hier zu recht findet."
Damit war alles gesagt und ich setzte mich auf den letzten noch freien Platz ganz hinten am Fenster.

Die ganze Stunde über beobachtete ich jeden von ihnen, analysierte sie und stellte fest das hier echt komische Typen sind. Besonders die Mädchen scheinen sich alle an ein und die selbe Person zu schmeißen. So gut aussehend fand ich ihn jetzt auf den ersten Blick nicht.

In Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie es zur Pause klingelte. Erst als das pinkhaarige Mädchen, das zwei Plätze weiter vor mir saß, vor mir steht und mich breit anlächelt. „Hey, ich bin Sakura Haruno. Wenn du möchtest kann ich dir gerne die Schule zeigen und dich zu unserem nächsten Raum begleiten." Ihre schrille Stimme bereitete mir Kopfschmerzen. Ich sah sie gelangweilt an und stand dann auf. „Hey und ich bin nicht interessiert. Mit so einer Barbie wie dir möchte ich mich nicht abgeben, ich möchte nicht mal in deiner Nähe gesehen werden. Dein Verhalten eben im Unterricht hat auch nicht gerade dazu beigesteuert. Wie kann man sich nur so offensichtlich an jemanden ran schmeißen der null interessiere an einem zeigt?" Ihre Antwort wartete ich gar nicht mehr ab, sondern verließ einfach den Raum und versuchte auf meinem Stundenplan herauszufinden wo ich denn jetzt Chemie haben sollte.
Plötzlich wurde mir auf die Schulter getippt. Neben mir lief ein großer blonde Junge, die Arme hinterm Kopf verschränkt und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Dass, was du eben gesagt hast, war echt mutig von dir, echt jetzt. Du hast es innerhalb einer Stunde geschafft, dass dich wahrscheinlich bald die ganzen Mädchen der Schule hassen werden." Ich sah ihn verwirrt an. „Niemand beleidigt Sakura Haruno, sie ist die Vorsitzende des Sasuke Uchiha Fanklubs und es spricht sich schnell herum, wenn jemand sich gegen eine von ihnen auflehnt." „Mir doch egal," kam es monoton von mir. „Sollen sie mich doch hassen, ist mir doch egal."
Ich wollte weiter grade aus laufen, als der Blonde mich am Ellenbogen griff und nach links zog. „Hier geht es lang," lachte er. Ich sah ihn an und entzog meinen Ellenbogen aus seinem Griff. „Ich bin übrigens Naruto Uzumaki." Naruto blieb stehen und hielt mir seine Hand hin. Ich ignorierte die und lief weiter, bis ich bei einer Treppe ankam. //Wo muss ich jetzt lang?//
Nicht all zulange blieb ich allein, denn Naruto hatte wieder aufgeholt und lief die Treppen hoch. Ich folgte ihm einfach mal.

3 Etagen später hatten wir es endlich geschafft, den Chemieraum zu erreichen.
Außer Atem betrat ich den Raum und wurde sofort von jedem Mädchen böse angestarrt. Es ignorierend lief ich wieder zu dem Platz ganz hinten am Fenster und setzte mich.
Neben mir hörte ich das Geräusch eines zurück gezogenen Stuhles und sah, den Schwarm eines jeden Mädchen hier.
Wie war nochmal sein Name Sisuke..Susuke...Sasuke... . Ach ich hab keine Ahnung, ist mir auch egal.

Nachdem die Hälfte dieser unfassbar langweiligen Stunde vorüber war konnte ich es nicht mehr leugnen: Ich wurde angestarrt! Langsam drehte ich meinen Kopf nach rechts und sah den schwarzhaarigen an. Seine Augen ruhten auf mir, schienen mich untersuchen zu wollen, doch schienen sie nichts zu finden. Tja meine Mauer war stärker und ließ nichts von mir durchsickern.
Nach weiteren fünf Minuten konnte ich immer noch spüren wie er mich ansah, nun brannte bei mir doch eine Sicherung durch. Erneut drehte ich meinen Kopf zu ihm, ich sah ihn bedrohlich an. Eine kleine Wutader hatte sich auf meiner Stirn gebildet und dann zischte ich leise: „Was starrst du mich so an? Hab ich was im Gesicht?!"
Unsere Augen trafen sich. Schwarz traf auf Braun. Mir fiel auf, dass seine Augen und allgemein seine Haltung gegenüber anderen genauso kalt war, wie die meine.
„Tz." war seine Antwort und er wandte sich wieder von mir ab.
Meine Wutader fing sichtlich an zu zucken. Um mich zu beruhigen sah ich aus dem Fenster. Sah wie die ersten Blätter an den Bäumen wuchsen. Nun würde es bald Frühling werden. Es war schön zu wissen, dass es bald wieder warm werden würde. Trotzdem war mir der Winter lieber, da konnte man immer drinnen sein. Da wo dir niemand zu nahe kommen könnte, wo du dich einfach in deine Decke auf deiner Couch kuschelst und dem fallenden Schnee zusiehst. Dort wo du alleine bist... Jahr für Jahr lief es genau so ab. Seit 5 Jahren schon. Ich kannte es gar nicht mehr anders...

Ich wurde plötzlich aus meinen Gedanken gerissen als es klingelte. Erst jetzt bemerkte ich wie mir Tränen die Wangen hinab liefen. Schnell wischte ich sie mir weg, packte meine Sachen ein,stürmte aus dem Raum und suchte das nächst beste Klo auf. Dort betrachtete mich im Spiegel.
Ich verpasste mir eine Ohrfeige. //Reiß dich zusammen und hör auf in der Vergangenheit zu schwelgen!//
Ich wusch mir kurz mein Gesicht, setzte meine kalte Maske auf und verließ die Toilette wieder .

Auf der Suche nach meinem jetzigen Unterrichtsraum bemerkte ich nicht, wie ich verfolgt wurde. Erst als sich eine Hand auf meine Schulter legte und mir fast einen Herzinfarkt verpasste. Flink drehte ich mich um und verpasste der schuldigen Person eine. Lächelnd und sich dabei die Wange haltend stand Naruto vor mir. Sein schiefes Grinsen nervte mich. //Wie kann man nur so eine Frohnatur sein?// Schoß es mir durch den Kopf.
„Ich hätte mich nicht anschleichen dürfen, aber das du mir gleich eine verpasst hast, war auch nicht nötig, echt jetzt." Ich sah ihn an. „Was möchtest du von mir?" „Ach ja stimmt. Ich wollte dich bloß aufhalten weiter zu laufen, da wir hier Unterricht haben." Ich sah mir dir Raumnummer an. Verdammt, er hatte recht. Ein leises „Dankeschön," gemurmelt huschte ich an ihm vorbei und setzte mich an meinen Platz.

Nachdem ich es geschafft hatte, diesen Tag zu überleben und ohne mich verlaufen zu haben zu Hause ankam, zog ich mir meine Schuhe aus und hing meine Jacke auf. Danach verzog ich mich in mein Zimmer, schmiss meine Schultasche in eine Ecke und warf mich auf mein Bett.
Ich war geschafft. Dieser Tag war anstrengender als gedacht. Es ist aber auch nicht einfach sich den ganzen Tag hinter einer Maske zu verstecken...

Langsam fielen mir die Augen zu und ich schlief ein.
Mitten in der Nacht schreckte ich hoch. Ich war verschwitzt und schrie. //Schon wieder dieser Albtraum...// Ich stand langsam auf und begab mich in mein Bad. Ich betrachtete mich im Spiegel. Man sah ich Scheiße aus. Um mich von dem Schweiß zu befreien, ließ ich mir kaltes Wasser in die Hänge laufen und wusch mein Gesicht. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte begab ich mich wieder in mein Bett. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das es gerade mal 3.28 Uhr war. Ich seufzte und stand wieder auf. Dann begab ich mich zu meinem Fenster, nahm mir vorher eine Decke mit und setzte mich auf mein Fensterbrett. Dort verbrachte ich dann den Rest der Nacht nachdenkend.

Doch ein glückliches Ende?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt