Ein wunderschöner Tag

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In den nächsten Monaten verbrachte ich immer mehr Zeit mit Sasuke alleine, da Naruto die ganze Zeit mit Hinata zusammen war. Weil wir deren Liebesgeschwafel nicht sehen oder hören wollten, verzogen wir uns immer wieder aufs Dach.
Auch Sakura und ihre Clique ließen mich in Ruhe. Sie kamen nicht mal auf 5 Meter heran, selbst Sasuke wurde nicht mehr von ihnen belästigt.

Wir redeten nicht viel. Es war keine unangenehme Stille. Nein, es war als würden wir uns ohne Worte verstehen.
Ich glaube von da an begann sich irgendwas in mir zu regen. Mein Herz fing schneller an zu schlagen, wenn ich ihn sah. Da ich damit aber nichts anzufangen wusste, ignorierte ich es.

Es war Sommer. Und es war heiß. Sasuke und ich saßen wie immer auf dem Dach. Rücken an Rücken gelehnt. So saßen wir meistens. Es war angenehm und wenn wir nicht so saßen, dann lag er auf dem Rücken und ich mit dem Kopf auf seinem Bauch.
Die Sonne schien uns förmlich zu verbrennen, doch das interessierte uns nicht. Wir hatten die Augen geschlossen und genossen es einfach, schließlich sahen wir wie laufende Leichen aus, so hell wie wir waren.
„Hey Miharu, du hast voll den schönen Namen." Ich hob meinen Kopf und sah ihn verwirrt an. „Wie kommst du jetzt darauf?" „Na dein Name bedeutet Schöner klarer Himmel und den haben wir heute." Ich schüttelte lächelnd den Kopf und boxte ihm spielerisch gegen die Schulter. Dann legte ich mich wieder auf seinen Bauch, konnte es jedoch nicht verhindern leicht rot zu werden und mein Herz machte einen kleinen Sprung .
Das passierte in letzter Zeit immer wieder und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Es störte mich. Ich wusste einfach nichts damit anzufangen und was das bedeuten könnte. So etwas ist nervtötend.

„Baka, mein Name ist doch nicht schön nur weil er heute mal mit dem Wetter übereinstimmt."
Wir schwiegen wieder. Nur der zarte Wind, das Rascheln der Bäume, sowie ein paar Schüler auf dem Hof waren zu hören.
Es war schön hier, nichts könnte mir das hier jemals kaputt machen. Zum ersten Mal fühlte ich mich irgendwo geborgen.
Dann klingelte es zum Pausenende.
Nur mühsam erhob ich mich. Sasuke tat es mir gleich. Wir nahmen unsere Sachen und wollten gerade das Dach verlassen, als er mich am Arm festhielt und ihn betrachtete.

Hatte ich schon erwähnt das ich den Sommer hasste? Es war einfach zu warm für eine Jacke und absehbar, dass Naruto und Sasuke in nächster Zeit meine Narben auf dem Arm auffallen würden. Dieser Fall ist nun gekommen.

„Es sind weniger geworden." Ich sah ihn verdutzt an. Er wusste von ihnen? „D-du...?" Er sah mich an. „Natürlich, es ist mir bereits bei unserem ersten Treffen, an deinem ersten Tag aufgefallen. Du sahst damals verträumt aus dem Fenster und deine rechte Hand lag auf deinem Arm, so als würde er etwas festhalten wollen. Von da an achtete ich mehr auf deinen Arm und sah wie es mal mehr und mal weniger wurden..." Er stockte und sah wieder meinen Arm an. Erschrocken wie ich war entzog ich ihm meinen Arm. „Ich... lass uns gehen." Und damit verschwand ich vom Dach und ging schnellen Schrittes zum Klassenraum. Ein Stückchen weiter hinter mir lief Sasuke.
Ich setzte mich an meinen Platz und war immer noch in Trance. //Er wusste es von Anfang an... ich dachte ich hätte es immer gut getarnt...Bestimmt wird er mich demnächst darüber ausfragen... wissen wollen warum ich so etwas mir selbst antat.// Fürchterliche Angst machte sich in mir breit. Ich wollte es ihm nicht sagen, wollte ihm nichts sagen das ich an schweren Depressionen leide und mir nur das Abhilfe schafft. Wollte ihm nicht sagen, dass er der Grund war, dass es weniger geworden sind.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass, seitdem ich dieses starke Herzklopfen habe, wenn er in meiner Nähe ist, ich mich tatsächlich weniger geritzt habe.
Er lenkte mich von meinen Schmerz ab.

Ich dachte die ganze Stunde darüber nach und merkte nicht wie es zum Stundenende klingelte. Erst als Sasuke, Naruto und Hinata vor mir standen. „Miharu kommst du heute mit zum See?," fragte mich Hinata schüchtern. Ich sah auf und hatte nicht verstanden was sie gesagt hat. „Hä?," war meine kluge und alles beantwortende Antwort. „Also ähm... das Wetter ist heute so schön und da wollen wir dich fragen ob du mit zum See kommst?" Ich sah Sasuke an, der ein kaltes „Tz." von sich gab, was bedeutete er würde wahrscheinlich auch mitkommen.
Ich verstand nicht warum der Schwarzhaarige in der Nähe des Blonden immer noch einen auf Kühlschrank machte, kannte er ihn doch am besten. „Ich weiß nicht so genau. Wann wollt ihr denn gehen?" „16 Uhr treffen wir uns vor Sasukes Haus," antwortete mir Naruto. „Ich kann es mir bis dahin ja noch überlegen." Lächelnd stand ich auf und packte meine Sachen ein, dann verließen wir alle die Schule.
Vor dem Schultor trennten sich dann unsere Wege und jeder ging zu sich nach Hause.

Zuhause angekommen legte ich meine Schulsachen beiseite und suchte meinen Bikini raus. //Ob ich da noch reinpasse?// Um sicher zu gehen, dass mir mein Bikini noch passte probierte ich ihn an. //Ha, er passt noch!// Ich trat vor meinen Spiegel. Erst jetzt, viel mir wieder ein, dass meinen Bauch eine lange Narbe zierte. Vorsichtig, als wäre ich aus Porzellan strich ich über die Narbe. //Damit kann ich doch nicht mit schwimmen gehen...// Etwas enttäuscht wollte ich mich schon wieder umziehen, als es an meiner Tür klingelte. Schnell zog ich mir ein Tanktop über und öffnete die Tür. Vor mir standen Hinata und Naruto. „Wir dachten, wir holen dich ab. Nicht, dass du dich auf dem Weg zu Sasuke verläufst." Naruto zwinkerte mir zu. Etwas verdattert sah ich ihn an und entgegnete ihm: „Ich kann mich nicht daran erinnern zugesagt zu haben." Jetzt zog der Blonde einen Schmollmund. „Ach komm schon, das wird sicher lustig, außerdem trägst du doch auch schon deinen Bikini, da kannst du doch gleich mitkommen." Ich verdrehte die Augen, aber seufzte dann ergeben. „Ja ja, ich pack nur schnell meine Sachen fertig ein und zieh mich an. Ihr könnt so lange reinkommen und hier warten."
Ich hielt ihnen die Tür auf und machte mit meinen Armen eine einladende Geste. Beide betraten mein Zuhause. „Woah das ist ja riesig," hörte ich noch Naruto sagen, ehe ich um die nächste Ecke bog und zu meinem Zimmer lief.

Alles eingepackt und fertig angezogen ging ich wieder zu den beiden. Naruto sah sich immer noch um, während Hinata auf der Couch saß. Gerade als ich was sagen wollte kam mir Naruto zuvor. „Sag mal Miharu warum hast du eigentlich keine Familienfotos hier?" Ich zuckte zusammen. „D-das liegt daran, dass ähm..." Ich hatte keine Antwort parat. Ich wusste nicht, was ich ihm sagen könnte. Zum Glück rettete Narutos Handy mich. Es klingelte. Flink zog er es aus seiner Hosentasche und betätigte den Annahmeknopf: „Hallo?... Ja...keine Sorge wir sind gleich da," damit war das Gespräch auch schon wieder vorbei. Ohne eine Vorwarnung griff Naruto mich und Hinata am Arm und zog uns zur Tür hinaus. Immerhin ließ er mich noch abschließen, bevor er uns weiter hinter sich her Richtung Sasukes Haus zog.

Nach 10 Minuten kamen wir völlig abgehetzt bei ihm an. Erst jetzt ließ Naruto von uns ab und ich stemmte meine Hände auf meine Knie und versuchte wieder ruhig zu atmen. Ich war echt nicht fürs Rennen geschaffen.
Nach ein paar Minuten hatten wir uns alle wieder eingekriegt und erst jetzt bemerkte ich, das Sasuke vor uns stand und grinste. „Ihr seit 3 Minuten zu spät." Sasuke stieß sich 'cool' von der Wand ab und kam auf uns zu. Jedoch wider meiner Erwartung blieb er nicht stehen, sondern lief einfach weiter. Wir folgten ihm.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich am See an. Naruto war so voller Eifer, dass er seine Sachen irgendwo hinwarf, sein Shirt auszog und auf den Steg zu rannte, nur um dann eine Arschbombe ins Wasser zu machen. Schmunzelt schüttelte ich den Kopf und wir errichteten unserer 'Lager' um Narutos Sachen herum.
Während Naruto im Wasser turnte zogen sich die anderen auch aus. Nur ich stand da und tat nichts. „Was ist los Miharu?" Hinata sah mich fragend an. „Hm? Ach du meinst warum ich mich nicht auch umziehe. Ich fand es einfach so schön mit euch hier zu sein, dass ich das Ausziehen ganz vergessen habe." Ich entledigte mich meiner Sachen und stand nun im Bikini vor ihnen. Ich sah wie ihre Blicke zu meiner Narbe wanderten. „Was ist denn da passiert?" sprach es Hinata nun auch noch an. „Das ist nichts. Ich bin als Kind sehr ungeschickt gewesen und hab mich an allem Möglichen verletzt," tischte ich ihnen die Lüge auf. Sie glaubten sie mir.
„Wo bleibt ihr denn?" rief Naruto uns zu. Hinata sah uns wartend an. „Wir kommen," rief ich zurück, dann sah ich Sasuke an. „Kommst du mit?" Er schüttelte den Kopf. „Bitte! Sonst muss ich deren Liebesgeschwafel alleine überstehen." Dies schien ihn überredet zu haben, denn er stand wieder auf und wir gingen gemeinsam zu Naruto ins Wasser.

Wir hatten wirklich viel Spaß. Wir lachten fast ununterbrochen. Ich hatte zum ersten Mal wirklich richtig Spaß und kam aus mir heraus.
Plötzlich wurde ich unter Wasser gezogen. Die Luft noch rechtzeitig anhaltend tauchte ich unter. Panisch tauchte ich wieder auf. „Was sollte das, Naruto?," rief ich wütend. Naruto schien das nicht zu interessieren. Er stand lachend und sich den Bauch haltend vor mir. „D-du hättest dein Gesicht mal sehen sollen," brachte er nur schwer atmend hervor. Wütend stürzte ich mich auf ihn und tauchte ihn unter, aber nicht mit der Absicht ihn in nächster Zeit wieder hoch lassen. Kurze Zeit später spürte ich wie sich zwei starke Arme um meine Taille legten und mich von Naruto wegzogen. Dieser tauchte hustend wieder auf. „Lass mich runter Sasuke, ich mache Naruto fertig!" In dem ich wild zappelte versuchte ich mich von dem Schwarzhaarigen zu befreien. Sein Griff hielt allem stand. „Reg dich ab und lass es uns ihnen anders zeigen, wer hier die stärkeren sind." Ich sah ihn verwirrt an. „Was meinst d..." Ich konnte meinen Satz nicht zu ende sprechen, da befand ich mich auch schon auf Sasukes Schultern. Ich grinste. „Verstehe." Auch Naruto und Hinata befanden sich nun in dieser Position. „Möge der Bessere gewinnen," eröffnete Naruto unseren Wettkampf.
Wir lieferten uns ein Battle, als ginge es um Leben und Tod. Es war unfassbar, wie stark Hinata war. Sie schien immer so zärtlich und zerbrechlich, dabei hatte sie es faustdick hinter den Ohren. Doch wir schafften es die beiden zu besiegen. Ein High Five zwischen Sasuke und mir bestätigte uns nochmal unseren Gewinn. „Euch haben wir es ge..." Schon wieder konnte ich meinen Satz nicht beenden. Dieses Mal stupste mich der Schwarzhaarige leicht in die Seite und zeigte zu Naruto und Hinata, die küssend vor uns standen. Er gab mir ein Handzeichen, das wir sie alleine lassen sollten. Also begaben wir uns zu unserem 'Lager'.

Eine Weile saßen wir einfach da und genossen die Sonne, bis ich die Stille durchbrach: „Du hast dich verändert, seitdem ich dich kennengelernt habe." Sasuke öffnete ein Auge und sah mich an. „Das sagst ausgerechnet du. Du wolltest mich am ersten Tag noch töten, zumindest sah dein Blick ganz danach aus."
„Das wollte ich nicht, ich fand dich nur unsympathisch und eigenartig."
„Wieso das denn?"
„Naja, jedes Mädchen steht auf dich, du hast deinen eigenen Fanclub und es scheint dich alles gar nicht zu interessieren. Woran liegt das?"
„Es ist nicht einfach, wenn du jeden Tag von Mädchen angesprungen, angekreischt wirst und sie sogar versuchen dich abzuknutschen. Außerdem nerven die mich alle. Sie sollen mich einfach alleine lassen, ich brauche so jemanden, wie die, nicht an meiner Seite."
„Ich verstehe." Ich seufzte. „Darf ich dich was fragen?"
Er nickte.
„Warum oder wieso bist du so gefühlskalt?"
Sasuke setzte sich auf und sah mir in die Augen. „Du musst es mir nicht erzählen, ich war nur neugierig," erwiderte ich. Er atmete tief ein und begann zu erzählen: „Es ist so, dass meine Eltern eigentlich nie Zuhause waren und selbst mein Bruder Itachi war kaum für mich da. Deswegen lernte ich früh, für mich selbst zu sorgen. Ich hasse meine Familie dafür, dass sie mich alleine ließ. Aus Hass verbannte ich all meine Gefühle. So wurde ich zu dem, der ich heute bin."
„Du bist aber nicht mehr der, der du noch vor ein paar Monaten warst."
„Ja, das stimmt, dank euch." Er lächelte mich so herzerwärmend an, dass ich das Gefühl hatte mein Herz würde aus meiner Brust springen, so schnell schlug es. „Darf ich auch erfahren, warum du so bist, wie du bist?" Da war er, der Moment vor dem ich mich so gefürchtet habe. „W-weißt du, es ist so..." weiter konnte ich nicht sprechen, denn Naruto und Hinata gesellten sich wieder zu uns und Naruto heulte rum wie hungrig er doch sei. „In der Nähe ist ein Ramen- Restaurant, lasst uns da Essen gehen."
Ohne auch nur auf unsere Antwort zu warten, stand Naruto auf und zog sich an, danach verstaute er all seine Sachen wieder in seinem Rücksack. Jetzt sah er uns erwartungsvoll an. Wir stöhnten alle im Chor, aber taten es ihm dann gleich.

Nachdem wir essen waren, trennten sich unsere Wege schon wieder. Naruto und Hinata waren bereits weg, während ich immer noch vorm Restaurant stand und nicht wusste wo ich lang musste. „Soll ich dich nach Hause begleiten?" Ich zuckte erschrocken zusammen als Sasuke vor mir stand. „Ich dachte du wärst schon gegangen."
„Ich war auch schon auf dem Weg, bis ich dich hier total verzweifelt stehen sah. Soll ich dich nun nach Hause bringen?" Ich schüttelte den Kopf und fügte hinzu: „Ich schaffe das schon alleine." Ich wandte mich nach links und wollte schon losgehen bis der Schwarzhaarige mich davon abhielt. „Du musst nach rechts." Ich ließ meinen Kopf hängen. „Kannst du mich nach Hause begleiten?," fragte ich ihn mit hochroten Gesicht. Ich wahr sehr froh, dass es dunkel war und er dies nicht sehen konnte. Sasuke lächelte und lief los. Ich folgte ihm.

Die ganze Zeit lief ich ein Stückchen hinter ihm. Musterte ihn. So in meine Gedanken vertieft merkte ich nicht, wie Sasuke stehen geblieben ist, erst als ich in ihn rein lief. „Du bist in letzter Zeit viel zu oft in Gedanken versunken."grinste er. //Was kann ich denn dafür das du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst?// „Tut mir leid, dass ich gerne abschweife." Ich sah mich um. Wir standen vor meinem Haus. „Danke fürs nach Hause bringen." Ich umarmte ihn kurz und ging dann zu meiner Wohnungstür. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Sasuke noch nie bei mir war und ich ihm nie gesagt habe wo ich wohne. Ich drehte mich zu ihm um. „Sag mal woher weißt du eigentlich wo ich wohne?," rief ich ihm hinterher. Er drehte sich zu mir um, stoppte aber nicht beim Laufen. „Geheimnis!" und damit war er dann auch schon um die nächste Ecke verschwunden.

Immer noch verwirrt betrat ich meine Wohnung. Mehr in Trance als im echten Leben, zog ich mich aus und hing meine Badesachen auf, danach zog ich mir meine Schlafsachen an und machte mich bettfertig.
Da ich wirklich fertig von dem Tag war, legte ich mich sofort ins Bett, aber an schlafen war noch nicht zu denken. Stattdessen starrte ich meine Decke an und ließ den Tag Revue passieren.
Ich hatte so viel Spaß, ich habe viel gelacht und ich bin Sasuke näher gekommen, außerdem habe ich erfahren warum Sasuke einen auf Eisblock macht. Dieser Tag war wirklich perfekt, ich glaube nichts und niemand kann mir das nehmen was heute passiert ist.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schlief ich ein.


Am nächsten Morgen wachte ich ausgeschlafen auf und ging mich streckend ins Bad. Kurz blieb ich vor meinem Spiegel stehen. Mein Aussehen hatte sich in den letzten Monaten verändert: Die Augenringe waren kaum noch sichtbar und ich hatte etwas mehr Farbe bekommen. //Zum ersten Mal wünschte ich, ich könnte braun werden, aber nein meine Haut muss immer diesen blassen Ton behalten.// Es stimmte, ich könnte Stunden in der Sonne stehen ohne auch nur rot zu werden. Manchmal war das echt nervig. Wenigstens bleibe ich aber auch von Sonnenbrand verschont.

Nachdem ich duschen war und mich angezogen hatte, frühstückte ich. Eine Seltenheit bei mir, aber in den letzten Monaten immer häufiger auftretend. //Ich hab mich echt verändert.//
Nachdem ich aufgegessen hatte, schnappte ich mir meine Schultasche und ging zur Schule.

In der großen Pause lagen Sasuke und ich wie immer auf dem Dach, mein Kopf wieder auf seinem Bauch gebettet. Ich genoss seine Nähe wirklich sehr, ich fühlte mich unfassbar geborgen bei ihm. Am liebsten würde ich mich gar nicht mehr von ihm trennen, doch das ging leider nicht.
Automatisch kuschelte ich meinen Kopf mehr an ihn. Sasuke schien es nicht zu stören, denn er sagte nichts.
Nachdem ich gestern Abend noch lange daran gedacht habe, wie wohl ich mich bei Sasuke fühle und wie oft mein Herz beginnt schneller zu schlagen, nur wenn ich ihn sehe, musste ich mir eingestehen, ich hatte mich in ihn verliebt. Ich hatte lange gebraucht, um das zu verstehen und nun wo ich es weiß zieht sich meine Brust eng zusammen, schnürt mich fast ein. Ich könnte es ihm niemals sagen, ich möchte ihn schließlich nicht als Freund verlieren. Nun wo ich glücklich werden wollte und könnte, mache ich mir selbst einen Strich durch die Rechnung in dem ich mich in meinen besten Freund verliebe. //Ich bin eine Idiotin...// seufzend setzte ich mich auf und fuhr mir durch die Haare. Einen fragenden Blick auf mir spürend stand ich auf. „Ich geh schon mal vor, ich muss noch was erledigen. Wir sehen uns gleich im Raum," damit verließ ich das Dach. Ich schlenderte durch die Gänge. Auf dem Weg zur Toilette merkte ich, wie ich verfolgt wurde, ahnend wer es sein könnte blieb ich stehen und drehte mich um, doch wider Erwarten waren es nicht Sakura und ihre Freundinnen, sondern ein rothaariges Mädchen mit Brille. Die Schultern zuckend drehte ich mich wieder um und wollte weiter laufen, doch eben jenes Mädchen hinderte mich daran. Sie drehte mich zu sich herum und drückte mich an die Wand, dabei sah sie mich wütend an. Desinteressiert erwiderte ich ihren Blick. „Was willst du von mir?" „Ich will das du dich von meinem Sasuke fernhältst!" Jetzt doch ein wenig verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. „Wie bitte was?" „Du hast mich schon richtig verstanden, halt dich von meinem Sasuke fern! Ich hab mir das nun lange genug mit angesehen, wie du dich an ihn ran schmeißt und nun habe ich echt die Schnauze voll davon." //Die hat Probleme.// „Hör mir mal zu Pumuckel, ich werde mich nicht von Sasuke fernhalten.." Ich schubste sie für meine Verhältnisse recht nett von mir und wandte mich von ihr ab, doch erneut hielt sie mich vom Gehen ab. Und was sie diesmal sagte verletzte mich zutiefst. „Ich bilde mir nichts ein Püppchen, denn Sasuke und ich sind wirklich zusammen, nur suchte er sich etwas zum spielen und so ließ ich ihn mit dir spielen, doch nun reicht es mir und ich will ihn wieder für mich alleine." //Das kann nicht sein... Das ist nicht wahr... oder? Mein Herz es schmerzt, es fühlt sich an als würde es zerbrechen...// Automatisch griff ich an meine Brust, da wo mein Herz liegt und krallte mich an meinem T-Shirt Stoff fest.

Ohne weiter auf Pumuckel zu achten lief, nein eher rannte ich zur Toilette und schloss mich dort in die nächst beste Kabine. Dort atmete ich erst einmal tief ein und aus und versuchte die Tränen zurück zuhalten. //Das was Pumuckel gesagt hat, kann nicht wahr sein, Sasuke ist so eine Person nicht.// Obwohl ich das weiß, schmerzt meine Brust unfassbar. Meine Hand krallte sich immer noch in mein T-Shirt.
Ich glaube ich saß ganze 10 Minuten einfach so da und versuchte mich zu beruhigen. Irgendwie schaffte ich das auch. Langsam löste ich meine Hand wieder und stand auf. Noch einmal tief ein und ausatmend verließ ich die Toilette und begab mich zu meinem Unterrichtsraum, mit dem Gewissen, das ich 5 Minuten zu spät komme.

Nachdem ich auf meinem Platz saß, ich hatte Glück gehabt, Sensei Kakashi war wie immer zu spät, ignorierte ich Sasukes Gefrage. Ich ignorierte ihn die ganze Stunde. Ich konnte einfach nicht mit ihm reden und ihm sagen warum ich zu spät gekommen war. Er würde es nicht verstehen.

Nachdem die Stunde geendet hatte, packte ich meine Sachen ein und verschwand aus dem Raum, gefolgt von 'meinem' Trio. Ich hörte wie Sasuke und Naruto sich unterhielten, jedoch nicht worüber. War mir irgendwie auch egal.
Gezielt lief ich über den Schulhof direkt zum Schultor, bis ich einen roten, mir viel zu bekannten Haarschopf entdeckte. Abrupt blieb ich stehen. //Das kann nicht sein...Was macht er denn hier?// „Gaara?" rief ich und die angesprochene Person drehte sich um. In mir machte sich riesige Freude breit. Ich rannte auf Gaara zu und sprang ihm förmlich in die Arme. „Was machst du denn hier?" Er lächelte und drückte mich an sich. „Ich dachte ich komme dich mal besuchen. War anscheinend eine gute Idee." Er ließ mich wieder runter und musterte mich von oben bis unten. „Man hast du dich verändert. Wo ist denn der Kühlschrank hin, den ich kannte?" Ich wurde unmerklich rot. „Ich hab Freunde gefunden, die zu mir stehen..." murmelte ich. Dann drehte ich mich zu meinem Trio herum. „Leute das ist Gaara. Gaara, das sind Naruto und seine Freundin Hinata und das ist Sasuke." Nacheinander stellte ich sie alle vor. Ich war glücklich. Breit lächelnd sah ich zu den anderen. Auch Naruto und Hinata lächelten, nur Sasuke schien das ganze nicht zu gefallen, oder er machte auf gefühlskalt, ich wusste es nicht genau. Sein Gesicht schien die übliche Kälte gegenüber anderen auszustrahlen, aber da war doch noch mehr. Es schien wie Schmerz? Das verwirrte mich, aber ich ging nicht weiter darauf ein, dafür war ich momentan einfach zu glücklich.
Wir verabschiedeten uns alle und gingen dann unserer Wege nach Hause.

Ich genoss die Zeit, in der Gaara hier war. Ich erzählte ihm, wie es mir in den letzten Monaten erging und weshalb ich mich so verändert habe, außerdem erzählte ich ihm, dass ich mich in Sasuke verliebt habe. Er gab mir den Tipp es ihm zu sagen, sonst würde es mich früher oder später wieder in die Depressionen reißen, die ich endlich überwunden hatte. Ich wusste was er meinte, aber ich sagte ihm auch dass ich ihn als Freund nicht verlieren wollte. „Mach was du für richtig hältst, aber bitte mach dich nicht wieder kaputt. Du bist so, wie du jetzt bist, wunderschön. Du strahlst förmlich. Bitte passe auf dich auf und falle nicht wieder in dieses tiefe Loch."
Seine Worte munterten mich auf und ich versprach ihm, auf mich aufzupassen.
Damit war das Wochenende auch schon vorbei und Gaara musste wieder nach Hause.
Wer hätte ahnen können, dass sich an diesem Wochenende alles geändert hat?

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