Unruhe und erste Veränderungen

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Es waren bereits 3 Wochen vergangen. Naruto und ich saßen auf dem Schuldach und genossen die Sonne. Die letzten paar Tage hatte es immer geregnet.
In den vergangenen 3 Wochen hatte Naruto mich immer wieder vor einem wütenden Mob von Sasukes Fangirls gerettet. Niemand von ihnen traute sich Naruto auch nur ein Haar zu krümmen, schließlich ist er Sasukes bester Freund, aber um ehrlich zu sein brauche ich seinen Schutz gar nicht. Ich würde auch locker mit denen alleine klar kommen.
Trotzdem verbrachte ich gerne Zeit mit Naruto. Bei ihm fühle ich mich sogar ein wenig wohl. Bei Naruto kann ich einen Teil meiner Maske fallen lassen, trotzdem kotzt mich seine Frohnatur immer noch an, doch nach und nach gewöhne ich mich daran.
Naruto schwärmte die ganze Zeit schon von Hinata. Ich unterbrach ihn: „Warum gestehst du ihr nicht einfach deine Liebe?" Der Blonde riss seine Augen weit auf, als ich hätte ich gesagt zieh dich nackt vor ihr aus und tanze. „Das könnte ich niemals! Außerdem würde ich es nicht verkraften von ihr abgewiesen zu werden...," fügte er noch nuschelnd hinzu. Ich klopfte ihm auf die Schulter. „Glaub mir das wird sie nicht tun. Ich hab sie eine Weile lang beobachtet. Jedes mal wenn du an ihr vorbei läufst, wird sie rot und sieht schüchtern zur Seite, außerdem beobachtet sie dich im Unterricht. Du müsstest sie mal sehen, wie knallrot sie jedes mal anläuft wenn Neiji sie darauf anspricht." Narutos Blick veränderte sich von geschockt zu überrascht. „Ist das dein Ernst?" Ich nickte. Wie von der Tarantel gestochen sprang Naruto auf. „Ich muss sofort zu ihr!" Fragend sah er mich an,ob ich denn was dagegen hätte. Ich machte aber nur eine Handbewegung das er gehen soll und damit war er auch schon verschwunden. Seufzend schloss ich meine Augen und genoss weiterhin die Sonne, solange bis es zum Pausenende klingelte. Genervt stand ich auf, nahm meine Schultasche und verließ das Dach.

Auf dem Weg zum Raum passierte es dann. Eine Gruppe von den Sasuke Fangirls stand böse grinsend vor mir. „Na, hat dich dein Bodyguard alleine gelassen?" kam es von dieser pinkhaarigen Tussie. Augenrollend wollte ich an ihnen vorbei gehen, doch sie machten mir einen Strich durch die Rechnung. Sakura schubste mich unsanft nach hinten. Nur mit Glück konnte ich mich noch auf den Beinen halten. „Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen du kleines pinkes Ding? Ich hab besseres zu tun als mich mit dir und deiner 'Armee' abzugeben. Und damit du es weißt, ich habe keine Angst vor dir." Erneut wollte ich an ihnen vorbei laufen und erneut wurde ich geschubst. Sie nun wirklich wütend ansehend trat ich auf sie zu und sah ihr tief in die Augen. „Lass mich in Ruhe du Tussie!" Sakuras Begleiterinnen rümpften die Nasen und wollten schon auf mich zu gehen, doch Sakura hob beschwichtigend ihre Hand. „Das erledige ich." Keine Sekunde später befand sich auch schon ihre Faust in meinem Gesicht. Ich zuckte vor Schmerz zusammen und hielt mir eine Hand an meine Nase. Na toll ich hatte Nasenbluten. Das war wirklich zu viel des Guten. Ich stürzte auf sie zu und schlug ihr volle Wucht in den Bauch. Sie verkrampfte sich und stand nun gebeugt vor mir. An ihren Haaren zog ich ihren Kopf nach oben und sagte ihr wütend ins Gesicht. „Ich sagte du sollst mich in Ruhe lassen. Du und deine kleinen Anhänger. Hast du das verstanden?" Sie nickte und wandte sich dann zum Gehen. Bevor sie um die Ecke verschwand rief sie mir noch zu, ich solle mich in Acht nehmen, das habe noch ein Nachspiel.
Es war mir egal. Ich war wütend. Unfassbar wütend. Jeder der mich auch nur falsch ansehen würde, würde den Tag nicht überleben.

Ich begab mich zu meinem Unterrichtsraum, hatte mir vorher aber noch ein Taschentuch und einen Kühlakku im Krankenzimmer besorgt. Beides hielt ich auf meine immer noch blutende Nase und setzte mich, jeden Blick ignorierend auf meinen Platz. Sollten die doch lästern oder was auch immer sie taten. Genervt schaute ich aus dem Fenster und versuchte immer noch meine schmerzende Nase zu vergessen, als mich Sasuke ansprach: „Was ist denn dir passiert?" Ich musste gestehen, das auch er in letzter Zeit die Pausen mit Naruto und mir auf dem Dach verbracht hatte und wir mehr oder weniger Freunde geworden waren. Auch wenn ich ihn am Anfang echt unsympathisch fand. Wie sich nach einer Weile zeigte, war auch er in Wirklichkeit kein laufender Kühlschrank. Er konnte auch mal lächeln oder mit uns lachen.
„Dein Fanclub." War meine stumpfe Antwort. Er setzte sich seufzend neben mich. Er wollte gerade etwas sagen, da betrat aber auch schon Sensei Kurenai in den Raum und begann den Unterricht.

Es fühlte sich an als würde die Stunde nie enden, aber als es dann endlich zum Schluss klingelte, stand ich auf und wollte gerade gehen als Sasuke sich vor mich stellte und mir den Weg versperrte. Vorsichtig griff er nach meiner Hand und entfernte den Kühlakku von meiner Nase. Ich sog scharf die Luft ein. Man, tat das immer noch weh. „Das sieht echt furchtbar aus," meinte er und musterte meine blaue Nase aufs Genauste. „So schlimm ist das gar nicht," erwiderte ich nur und lächelte sogar leicht. Er zog ungläubig eine Augenbraue hoch, aber beließ es dabei.
Zusammen verließen wir den Klassenraum und liefen zum Schultor. Dort trennten sich unsere Wege. Ich lief weiter geradeaus, während Sasuke nach links lief.

Zuhause angekommen, musste ich erst mal meine Nase betrachten. Sie war dick und blau und pochte schmerzhaft. Ich lief zum Kühlschrank, nahm mir einen Kühlakku und packte ihn mir auf die Nase. Zischend zog ich die Luft durch meine Zähne. //Verdammt tut das weh.// Danach machte ich es mir auf meiner Couch bequem und sah etwas fern.
Später am Abend vibrierte mein Handy. Genervt griff ich nach dem störenden Ding und las mir die Nachricht durch.
„Ich muss dir wirklich danken! Ohne dich hätte ich es nicht geschafft Hinata heute auf ein Date einzuladen und ihr meine Liebe zu gestehen, echt jetzt. Aber dank dir habe ich genau das getan und nun sind wir zusammen! Vielen, vielen Dank Miharu!"

Darunter war ein Bild von Naruto und Hinata wie sie Händchen hielten und Hinata die Farbe einer Tomate hatte.
Ich musste lächeln und schrieb zurück: „Das freut mich, viel Glück euch beiden."

Seufzend erhob ich mich von der Couch und schaltete den Fernseher aus. Im Bad machte ich mich bettfertig und zog mich um. Ich war zwar noch nicht müde, aber so hatte ich es hinter mir.
In meinem Zimmer nahm ich mir wieder meine Decke und setzte mich auf mein Fensterbrett, die Beine an meinen Körper gepresst. Mein Blick schweifte aus dem Fenster. Die Sterne zierten den nächtlichen Himmel. Die Bäume wiegten leicht im ruhigen Wind. Es war ein schöner Anblick.
Ich entsperrte mein Handy und betrachtete das Bild von Naruto und Hinata. //Sie sehen wirklich glücklich aus...// In diesem Moment wünschte ich mir jemanden an meiner Seite. Jemand mit dem ich genauso glücklich sein könnte wie Naruto mit Hinata. Schnaubend schüttelte ich den Kopf, wusste ich doch das dies niemals passieren würde.
Ich hab mich verändert seitdem ich mit Naruto und Sasuke befreundet bin, ich bin nicht mehr ganz der Eisblock und ich habe seit Jahren mal wieder so etwas wie Freude empfunden und gelächelt. Das war es aber auch schon. Mehr wird es niemals sein. Ich werde mich nie ihnen oder sonst jemandem anvertrauen können. Ihnen von mir, meiner Vergangenheit und all den anderen kleinen Problemen erzählen. Nein, dazu war mein Vertrauen einfach zu oft missbraucht worden. Ich betrachtete meinen Unterarm, strich über die kleinen Narben und die noch gar nicht so alten Wunden. Es sind weniger geworden, aber aufhören konnte ich einfach nicht. Nur so konnte ich mit dem Schmerz klar kommen. Nur so konnte ich wenigstens einen Teil von all dem vergessen.

Erst als mir eine Träne auf den Handrücken tropfte realisierte ich das ich weinte. Ich wusste nicht warum ich weinte, vielleicht weil ich mir wünschte, das all dies vielleicht einmal ein Ende haben wird und ich wirklich glücklich werden könnte oder vielleicht einfach weil das eine Traumvorstellung war und niemals wahr werden würde. Ich wusste es einfach nicht.
Ich weinte einfach bis ich einschlief.

Zum ersten Mal seit Jahren träumte ich etwas anderes. Ich träumte von ihm, wie er mich anlächelte, mir seine Hand reichte und sagte es würde alles gut werden, ich solle ihm einfach vertrauen. Ich sah wie ich seine Hand nahm und er mich nah an sich drückte. Ich konnte sein Herzschlagen hören. Es war beruhigend, genießend schloss ich meine Augen und schlang meine Arme um seine Taille, um noch näher bei ihm zu sein. Ich wollte ihn nicht mehr loslassen...

Piep, piep, piep, piep... Um das mich weckende Geräusch abzustellen griff ich nach links und schlug ins leere. Erneut versuchte ich nach meinem Wecker zu greifen, doch wieder ins Nichts. Gut, dann muss ein anderer Weg her. Ich drehte mich zur anderen Seite und flog von meinem Fensterbrett. Nun war blitzschnell wach. Mich aus meiner Decke wickelnd stand ich auf und ging zu meinem Wecker und schaltete ihn ab. //Ein Glück hab ich mir den gestern gestellt, sonst hätte ich jetzt verschlafen... Moment! Ich habe die ganze Nacht geschlafen ohne zwischendurch aufzuwachen?// Verwirrt sah ich den Wecker an, dann sah ich mich um, nur um festzustellen, das es wirklich schon hell war. //Ich habe wirklich die ganze Nacht geschlafen!//
Auf dem Weg ins Bad versuchte ich mich verzweifelt daran zu erinnern was ich geträumt hatte, jedoch viel es mir nicht ein.

Nachdem ich mich im Spiegel betrachtet hatte, viel mir auf das ich Nasenbluten hatte. Anscheinend war ich beim 'Aufstehen' auf meine Nase gefallen, was der eh schon kaputten Nase nicht gefiel.

Nach einer halben Ewigkeit war ich dann schulbereit und verließ mein Haus.
Ich schaffte es zur Schule ohne mich zu verlaufen. Schon peinlich das mich das irgendwie stolz machte.
Im Unterrichtsraum angekommen setzte ich mich auf meinen Platz. Ich war die erste, die da war. Kurze Zeit später kamen auch schon Naruto, Hinata und Sasuke.
Kaum hatte Naruto mich gesehen, stürmte er auch schon auf mich zu und umarmte mich. Etwas überfordert ließ ich es über mich ergehen.
Nachdem Naruto von mir abgelassen hatte, sah er mich breit grinsend an. Jedoch verschwand sein Grinsen sehr schnell wieder und er sah mich wütend an. „Wer hat dir das angetan?!" Dabei zeigte er auf meine Nase. „Ist doch egal. Ist auch gar nicht so schlimm wie es aussieht," versuchte ich einzulenken. „Wer?" War seine Antwort.
„Sakura."
„Die mache ich fertig, echt jetzt!"
„Beruhige dich, Naruto. Es ist nicht so schlimm, außerdem habe ich ihr das heimgezahlt."
„Mir egal. Da lasse ich dich einmal alleine und sie nutzt gleich die Chance." Naruto ballte die Hände zu Fäusten.
„Naruto beruhige dich bitte," kam es schüchtern von Hinata, die seine Hand genommen hatte. Augenblicklich beruhigte er sich wieder. „Wir lassen dich einfach nicht mehr aus den Augen." Naruto sagte das so entschlossen, als gäbe es nichts wichtigeres auf der Welt als mich zu beschützen. „Naruto jetzt reg dich endlich ab. Ich glaube Miharu kann ganz gut auf sich alleine aufpassen, außerdem hast du eine Freundin. Du solltest dich jetzt mehr um sie kümmern. Genieß die Zeit mit ihr, ich passe schon auf, dass Miharu nichts passiert." Sasuke zwinkerte ihm zu und damit war das Thema anscheinend gegessen.

Doch ein glückliches Ende?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt