1 - Alte Freunde

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Hallo ich bin Mellani. Ich bin sechzehn Jahre alt, 1,65m groß, habe rotblondes Haar und graue Augen. Mein größtes Handicap: Ich habe ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom/ -Störung). Früher sogar ADHS (Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsstörung), aber meine Hyperaktivität ist zurückgegangen. Ich laufe aber auch viel. Wenn ich mich im Unterricht deswegen nicht mehr konzentrieren kann, knete ich immer so einen Ball. Das hilft erstaunlich gut.
Mein Vater macht sich immer Sorgen um mich. Er denkt ich komme nicht richtig allein zurecht. Doch dabei habe ich eigentlich keine spürbaren Nachteile deswegen. Natürlich bin ich anders, doch das hat mich nie gestört. Manchmal ist es sogar praktisch, weil es eine super Ausrede fur alles Mögliche ist, wenn ich gerade keine Lust dazu habe.
Vielleicht ist er auch so, weil ich meiner Mutter so ähnlich bin. Sagt er zumindest. Denn ich habe meine Mutter nie kennen lernen können, da sie bei meiner Geburt gestorben ist. Aber ich komme ganz gut klar damit, denn mit meiner Tante kann ich immer über meine Probleme reden. Sie hilft mir dann immer. 
"Schatz, ich bin Zuhause." Mein Vater. Wenn man vom Teufel spricht. "Ich hab schon Essen bestellt. Gehst du hin, wenn es klingelt? Ich ziehe mich derweil um." "Mach ich Dad." Das ist unser Mittwochsritual. Da macht er immer früher Schluss um um fünf daheim zu sein, damit wir uns wenigstens an einem Abend regelmäßig sehen können. Denn das ist bei seinem Job nicht immer möglich. Er ist eben ein vielbeschäftgter Mann, von dessen Arbeit ich keine Ahnung habe. Was ich aber nicht schlimm finde. Ich kann mich sehr gut allein beschäftigen.
Ding dong.
Das ist zu hundert Prozent unser Essen. Deshalb springe ich aus meinem Bett, auf dem ich schon die ganze Zeit sitze und jogge zur Tür. Als ich an der Kommode im Flur vorbei laufe, fische ich noch schnell nach dem Geld und mache dem Lieferanten auf. Vor mir steht Marc. Mein bester Freund aus Kindertagen, aber ich erkenne ihn trotzdem wieder. Leider musste er damals umziehen und wir habe uns aus den Augen verloren. Er trägt Arbeitkleidung vom Pizzaservice und hält zwei Pizzen in der Hand. "Marc? Bist du das?" "Mel?" Er reißt seine Augen vor Überraschung auf. "Marc!" "Mel!" Wir fangen an zu lachen, weil wir es gleichzeitig gesagt haben. "Alles in Ordnung Mellani?" "Alles gut Dad. Kannst du kurz kommen?" Ich höre, dass er meiner Bitte Folge leistet und wenig später steht er hinter mir. "Dad, erinnerst du dich noch an Marc?" "Dein kleiner bester Freund? Ist er das?" Er sieht überrascht aus ihn zu sehen, aber mir ging es ja auch nicht anders. Ich nicke. Es entsteht eine unangenehme Stille. "Ich sollte dann mal weiter." Marc durchbricht die Stille. "Na klar." Hätte ich mir ja denken können, schließlich ist er nicht zum Spaß hier. Ich reiche ihm das Geld und er gibt meinem Vater das Essen. "Aber wir müssen in Kontakt bleiben." Wir tauschen unsere Nummer, nachdem mein Vater mit den Pizzen ins Esszimmer gegangen ist. "Wann hast du heute Feierabend?" "In drei Stunden." "Vielleicht melde ich mich nachher noch bei dir." Er nickt und geht.
Ich schließe die Tür und gleite an ihr herunter. Ein breites Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Er ist ja so heiß geworden. Und seine Muskeln erst. Ich werde ihn definitiv heute noch anrufen.
"Schatz, wo bleibst du? Das Essen wird kalt." "Bin schon da." Ich springe auf und stürze zu ihm. Langsam verspeise ich meine Pizza. "Wäre es sehr schlimm für dich, wenn ich nachher nochmal weg muss?" "Nein." "Wirklich? Ich kann auch hier bleiben, wenn du willst." "Nein. Geh ruhig. Wann bist du dann wieder daheim?" "Gegen zwölf, denke ich." Ich nicke. Dann habe ich ja genug Zeit meinen Plan in die Tat umzusetzen. "Und wie war die Schule heute?" Ich seufze genervt. "Wie immer Dad." Lang, langweilig und anstrengend, weil es wie gesagt langweilig war. "Und du lernst auch brav und machst keinen Unsinn?" "Ja, Dad. Nein, Dad. Hat sich die Schule jemals bei dir über mich beschwert?" "Nein und ich möchte, dass das auch so bleibt." "Keine Sorge Dad. Wird sie nicht." Er hatte ja keine Ahnung, dass er nur deshalb noch keine Beschwerde über mich bekommen hatte, weil ich die Direktorin in der Hand hatte.
Es war eher Zufall als Absicht. Nun ja. Ich hatte irgendwas angestellt und musste zur Direktorin. Zum ersten Mal. Ich habe heimlich meine Kamera mitgenommen, was sich als großer Vorteil erwieß. Als ich vor ihrer Tür stand, wollte ich schon klopfen. Doch ich hörte ein Stöhnen, was mich inne halten ließ. Hatte ich mich da gerade verhört oder hatte da gerade wirklich jemand Sex? Ich schaltete meine Kamera an und machte vorsichtig die Tür auf. Ich ließ meine Kamera langsam durch dem Raum schwenken und schloss die Tür dann wieder. Ich rannte zur Toilette und schaute mir das Video an. Tatsächlich. Die Direktorin vögelte den Praktikanten und das sah nicht gerade nach Blümchensex aus. Das war vor zwei Jahren. Seitdem kann ich in der Schule eigentlich machen, was ich will. Achja. Und der Praktikant ist seit einer Weile Lehrer an unserer Schule. Aber ich weiß wirklich nicht, ob die beiden noch was am Laufen haben.

For Three. Pandora. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt