Raeken

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Ich war gerade auf dem Weg, um meine Geschichtsbücher für jetzt und meine Mathebücher für später zu holen, da ich nach der Mittagspause nicht noch einmal zu meinem Spind gehen wollte, als ich meinen Bruder etwas in der Ferne bei Liam und Mason stehen sah. Sie hatten ihn glücklicherweise direkt unter ihre Fittiche genommen. Ich würde wahrscheinlich bei ihnen sitzen in der Cafeteria, da Malia mir mitgeteilt hatte, dass Scott und Stiles heute Kira abholen würden.

Ich wusste nicht so recht, wie ich damit umgehen sollte, dass Kira bald wieder hier war. Nicht, dass ich irgendetwas gegen sie hätte, aber der Fakt, dass ich irgendetwas für Scott empfand, was ich nicht so recht definieren konnte, machte die Sache definitiv nicht einfacher. Wir waren zwar nie die besten Freunde gewesen, aber dennoch musste ich es schaffen, einfach irgendwie darüber hinwegzusehen. Immerhin hatte ich noch nicht wirklich Zeit mich an die Situation mit Scott und Kira zu gewöhnen, da ich beschäftigt war, mich um meinen Bruder zu kümmern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass Andrew nicht durchdrehte mit uns.

Ich wandte schließlich meinen Blick wieder von meinem Bruder ab, um meinen Spind aufzuschließen, als ich auf einmal angerempelt wurde von einem Schüler, der mit dem Skateboard durch den Gang fuhr und deswegen drohte umzukippen, doch bevor mein Kopf eine unsanfte Begegnung mit dem Boden machten konnte, packte mich eine Person an der Hüfte und zog mich an sich.

Sofort erkannte ich den Geruch der Person und nur ein kurzer Blick über meine Schulter genügt, damit ich meine Augen verdrehte und mich schleunigst von der Person entfernte.

„Super.", murmelte ich, bevor ich meinen Spind aufschloss und versuchte zu ignorieren, dass mein Retter in der Not kein geringerer war als Theo.

„Ein einfaches ‚Danke' hätte auch vollkommen gereicht.", neckte er mich, während ich weiter versuchte ihn zu ignorieren.

„Ich hab dir gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst.", entgegnete ich ihm matt und steckte währenddessen meine Bücher in meine Tasche, doch Theo lachte nur auf.

„Und ich halte mich nicht daran, Hale.", erwiderte er also und ließ mich somit verkrampfen.

Beinahe bedrohlich langsam schloss ich meinen Spind, drehte mich zu ihm und sah ihn ausdruckslos an, bevor ich ihn leise fragte: „Was hast du gesagt?"

Er grinste schief und wiederholte sich: „Ich hab gesagt, ich halte mich nicht an Vorschriften."

„Naja, wenn das so ist, muss ich das ja auch nicht tun.", erwiderte ich mit falschem Lächeln und bevor er sich versah, hatte ich ihn mit voller Wucht gegen meinen Nachbar-Spind gedrückt, was einige Schüler um uns herum dazu brachte ihre Gespräche zu unterbrechen und zu uns zu sehen.

„Nimm meinen Namen noch einmal in den Mund und ich sorge dafür, dass du nie wieder irgendetwas sprichst.", sagte ich leise und bedrohlich, während ich ihm tief in die Augen sah.

Für einen kurzen Moment sah es so aus, als hätte ich ihn aus der Fassung gebracht, doch schnell fing er sich wieder und setzte dasselbe Grinsen auf, was er vorher schon hatte, nur war es nun etwas kleiner.

„Was ist denn daran so schlimm? Kommst du nicht damit klar, wenn ich dich mit der Wahrheit konfrontiere?", provozierte er mich weiter und ich kochte vor Wut. Erneut klatschte ich ihn mit voller Wucht gegen die Schränke, doch bevor ich weiter machen konnte, hörte ich Liam hinter mir sagen: „Denkst du nicht, dass es reicht, Alicia?"

Kurz hielt ich inne, aber blickte den Beta nicht an. Meine Augen lagen einzig und allein auf Theo Raeken und ich wollte nichts sehnlicher tun, als ihm meine Krallen genauso in die Brust zu rammen, wie er es bei Kyle getan hatte, doch wir hatten zu viel Publikum.

Schnell packte ich Theo am Kragen und zog ihn aus der Schule heraus, in eine Ecke, in welcher wir weniger Aufmerksamkeit auf uns zogen. Bevor er auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, schlug ich ihm mit der Faust ins Gesicht, was ihn aufstöhnen ließ. Schockiert hielt er sich die blutende Nase.

FIND YOURSELF ²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt