Prolog

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Ich stehe vor dem Spiegel in meinem Zimmer.
Das Mädchen auf der anderen Seite sieht mich an.
Ihre Augen sind leer und ihr Herz gebrochen.
Ich sehen auf den Umschlag in meiner Hand.

"Schatz kommst du?" höre ich meinen Vater rufen.
Ich schaue nocheinmal an mir herrunter, streiche das schwarze Kleid glatt, schlüpfe in die hellblauen Ballerinas, richte den Sauerstoffschlauch der mir beim Atmen hilft und gehe, wie immer gefolgt von dem kleinen Trolli auf dem die Sauerstoffflaschen stehen und meiner Katze nach unten.

"Können wir?" fragt mich mein Dad und ich nicke.
Eigendlich will ich nicht dahin.
Ich will nicht in diese Kirche und hören wie der Pfarrer einen weiteren Namen auf seiner Liste aufsagt, einen weiteren Menschen den er weder kannte noch liebte aber trotzdem so tut als wenn er den Schmerz verstehen würde, den dieser hinterließ.
Ich will nicht auf diesen Friedhof und hören wie sie alle ihre Worte über ihn sagen, die am Ende nichts mehr ändern können, die sie nicht zu ihm sagten als sie noch die Chance dazu hatten.
Ich will nicht auf diesen Friedhof und meine Worte sagen, so das sie alle hören, weil sie nur ihm gehörten.
Ich will nicht sehen wie sie den Sarg in die Erde lassen, darin ein junger Mann der nicht die Möglichkeit bekommen hat in dieser Welt seine Spuren zu hinterlassen.
Ich will keine Schippe Erde in das Grab schmeißen.
Ich will keine hellblaue Rose dazu legen, zwischen all die roten, die all die anderen Menschen ins Grab werfen werden.
Und ich will nicht nach ihrem Sinn gefragt werden, weil es allein unsere Geschichte war, unser Bild das wir in der Welt hinterlassen haben.

Doch all das tat ich.

UnendlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt