Kapitel 9

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"Kostas wie geht es dir?" fragte ich ihn. (natürlich in Zeichensprache)
"Gut und dir?" fragte er und ich überlegte kurz ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte, doch dann ließ ich es doch bleiben. "Auch gut. Hast du etwas Zeit? Dann kann ich nebenbei schneiden."
Kostas stimmte zu und so schnitt ich die Folge Masterbuilders und noch eine Folge Hide&Seek die ich ein paar Tage zuvor mit meinem Vater aufgenommen hatte.

Als ich fertig mit schneiden war stellte ich fest das ich doch länger als gedacht gebraucht hatte, also schnappte ich mir sofort mein Brett lief nach unten, schnappte mir meine Sachen und fuhr mit Wuschel auf dem Brett zu Taddl.
Dort angekommen klingelte ich und wurde von Luna begrüßt und ins Haus gelassen. Wuschel legte sich vor den Kamin, so wie immer obwohl dieser nicht mal an war, weil es Sommer draußen war.
Ich kam gerade ins Studio als mein Handy klingelte. Ich sah drauf und sah das es Rezo war. Sofort ging ich ran. "Hey was los?" die Stille die folgte ließ alle freude aus meiner Stimme verschwinden. "Shit. Was ist passiert? Wo bist du?" fragte ich sofort und erhielt als Antwort nur ein Wort.
"Krankenhaus."
"10 Minuten" antwortete ich knapp und dann legte ich auf.
"Schatz? Hey alles okay?" hörte ich meinen Vater fragen und ich konnte nicht anders als den Kopf zu schütteln.
"Ich... sorry ich muss zum Krankenhaus. Es ist Rezo. Bitte Papa. Ich schreib dir sofort wenn ich da bin." flehte ich meinen Vater an und dieser nickte "Geh." sagte er knapp und schon rief ich Wuschel und war schon draußen auf der Straße und rief Noah an.
"Bin in 5 Minuten bei dir. Zieh dich an und komm raus. Notfall." sagte ich nur knapp und legte auch schon wiedr auf.
Ich fuhr so schnell das mir meine Lunge brannte, doch ich fuhr einfach weiter. Noah stand bereits vor seinem Haus und folgte mir schweigend.
Am Krankenhaus angekommen, sprang Wuschel in meinen Rucksack und ich hasttete zur Anmeldung. "Hallo. Wo liegt Rezo?" fragte ich ziemlich atemlos und die Frau sagte mir gelangweilt eine Zimmernummer.
Noah und ich rannten die Treppen hoch und standen schließlich, bei Rezo im Zimmer.
Wir schwiegen, bis Rezo die Kraft fand zu sprechen. "Sie haben 3 Tumore gefunden. Einen in der Schulter, einen an der Niere und einen an der Leber." flüstert er. Er war allein in seinem Zimmer, seine Eltern hatte er nicht angerufen, aber das konnte ich verstehen. Seine Mutter interessierte es nicht und sein Vater war wahrscheinlich mal wieder zu betrunken um es zu verstehen.
"Werden sie operieren?" flüsterte ich kraftlos, wie ein Metronom liefen Tränen über meine Wangen. "Sie werden es versuchen aber der an der Niere scheint so groß zu sein das sie die Niere vielleicht mit raus nehmen müssen."
"Okay." ich setze mich auf seine Bettkante und sah starr geradeaus. "Das ist doch ein Plan oder nicht?" lächelte ich versuchsweise und er nickte.
"Ja es ist ein Versuch." flüsterte er und setze sich auf und drehte mein Gesicht in seine Richtung. "Hey alles okay. Ich werde dir noch eine lange Zeit auf die Nerven gehen, versprochen!" versuchte er mich auf zu heitern, doch ich konnte nur müde lächeln.
"Es ist einfach nicht fair." flüsterte ich und dann gab ich es auf zu versuchen meine Tränen zurück zu halten. Rezo zog mich sofort auf seine Brust und ich kuschelte mich an ihn.
"Hast du Schmerzen?" hörte ich Noah fragen und sah wie Rezo den Kopf schüttelte.

Ich weiß nicht mehr wie lang wir bei ihm waren, doch schließlich wurden wir von einer Krankenschwester nach Hause geschickt. "Ihr Freund braucht jetzt Ruhe für die OP morgen." sagte die kleine, etwas rundlichere Frau zu uns. Ihre grauen Locken steckten auf ihrem Kopf in einer Art Dutt und sie kam mir seltsam vertraut vor.
Ich verabschiedete mich von Rezo und fuhr langsam mit Noah nach Hause. Auf dem Weg nach Hause schwiegen wir, Wuschel war auf meine Schulter gesprungen und ich rief meinen Vater an wo er sei. Er war schon wieder zu Hause und nachdem ich Noah bei sich verabschiedet habe, fuhr ich jetzt allein durch die kleine Stadt.

Ich schloss die Haustür auf und sah meinen Vater nur an. Sofort zog er mich in seine Arme und ich weinte, bis ich schließlich einschlief. Geweckt wurde ich durch meine Lunge.
Kurz gesagt: Sie verweigerte ihren Job

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