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Ich lief die Straßen entlang, nach Hause. Auch, wenn sie so spät Abends noch extrem gefüllt waren, kam es mir so still vor. Wahrscheinlich, weil ich die ganze Zeit abwesend war.
Ich wurde dieses erdrückende Gefühl nicht los, Hyungwon Unrecht getan zu haben.

Ich erreichte meine Wohnung und holte schon meinen Schlüssel raus, als ich sah, dass Hyungwon vor meiner Tür stand.
"Was willst du Hyungwon? Ich dachte, du willst nichts mehr von mir wissen."
Auch, wenn er den Kopf gesenkt hatte, konnte ich sehen, wie er sich auf die Lippe biss.
"Deswegen wollte ich mit dir reden. Es scheint wohl nicht zu funktionieren."
"Was meinst du?"
"Das mit uns. Ich werd dich von jetzt an in Ruhe lassen. Tut mir leid, dass ich mich dir so aufgedrängelt hab. Ich werd dich ab heute einfach gar nicht mehr kennen. Macht auch das mit Wonho einfacher. Wenn er dich nicht glücklich machen kann, verlass ihn, okay?"

Ich hätte niemals gedacht, dass er so weit gehen würde und diese Entschlossenheit seinerseits verschlug mir die Sprache.
"Hyungwon, das mit Wonho war niemals-"
Er nahm den Griff seiner Wohnungstür in die Hand und schaute weiterhin auf den Boden.
"Entschuldige, kennen wir uns?"

Mit diesen Worten trat er ein und schloss die Tür. Meine Augen begannen wieder zu brennen und ich biss mir auf die Lippe, um meine Tränen zurückzuhalten.

Eine gefühlte Ewigkeit saß ich mit einem Tee auf der Couch, ohne einen einzigen Schluck davon zu nehmen. Ich fühlte mich so scheiße. Doch dann schien ein Geistesblitz meine Situation zu retten. Zumindest bestand die Chance. Die dünne Wand.

Ich stellte mich an sie und begann einfach zu reden:
"Ich weiß nicht, ob du mir zuhörst. Du musst auch nicht antworten, aber bitte hör mir einfach zu."

Hyungwon POV.

Ich hatte jetzt schon bestimmt eine halbe Stunde auf meinem Sofa gesessen und daran gezweifelt, dass das wirklich die richtige Entscheidung war. Ich wollte sie nicht verlassen. Aber das mit Wonho machte mich einfach so fertig. Auf einmal hörte ich Jia's Stimme von nebenan. Sie musste an der dünnen Wand stehen.

"Ich weiß nicht, ob du mir zuhörst. Du musst auch nicht antworten, aber bitte hör einfach zu."

Ich schluckte schwer. Auf der einen Seite genoss ich es, ihre wunderschöne Stimme zu hören, aber auf der anderen hatte ich Angst, was sie jetzt sagen würde.

"Hyungwon. Weder habe ich etwas mit Wonho angefangen, noch hab ich das vor. Ich weiß nicht, was du gesehen oder gehört hast, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich ihn nicht liebe. Gut möglich, dass ich das früher getan habe. Aber du hast mir damals ja selbst meine aktuelle Situation erklärt. Dementsprechend dürftest du am besten wissen, dass ich jetzt ein anderes Leben habe."

Ich bemühte mich, nicht anzufangen, zu heulen. Ich wollte nicht, dass sie mich hörte.

"Was du jetzt machst, ist deine Entscheidung, aber... Denk bitte daran, dass du mir wichtig bist."

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Krieg ich bitte eine Auszeichnung für die langsamsten Updates? Danke.

Btw, ich schätze mal, diese Geschichte geht langsam auf ihr Ende zu. Ihr könnt gerne Vorschläge in den Kommentaren machen, wenn ihr wollt, dass sie noch länger wird, aber wenn nicht, stellt euch langsam schonmal aufs Ende ein :3

Fate || Hyungwon x LeserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt