Ich steh hier in der Villa, vor der Glasfront und meine Gedanken schweifen ab zu dir. Ich wollte nie Geld, nur deine Liebe. Doch diese hast du mir nicht gegeben. Lieber hast du dich durch die Welt gevögelt und ich war nur das Vorzeige-Objekt. Ich will das nicht mehr und werde es heute beenden. Also hole ich mein Kleid, welches eigentlich für unsere Hochzeit war. Ich ziehe es an und betrachte mich im Spiegel. Langsam laufe ich raus in den Garten, mein Seil schon in den Händen. Der einzige Baum auf dieser weiten Wiese soll mein letztes Ziel sein. Vorsichtig und bedacht binde ich den Strick um den Ast. Dabei singe ich ein Lied nur für mich. Und welch Klischee, es ist " Wedding Dress". Langsam lege ich mir die Schlinge um den Hals und summe leise die letzten Worte. Dann schaue ich starr gerade aus und lasse mich fallen.
Und dort hängt sie nun, diese bleiche Schönheit in dem weißen Kleid, welches eigentlich den schönsten Tag ihres Lebens kennzeichnen sollte.
