Solange ich lebe

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Hey ihr Lieben,

die nächste OS schließt gleich an den Prolog an.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, auch wenn es ziemlich düster ist.

Grüßle Ina
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Angst.
Angst war das Erste, was ich verspürte.
Angst um Christian.
Besorgt schloss ich meinen Sohn in die Arme. Hielt ihn fest... ganz fest und hoffte, dass ich ihn dadurch nicht aufweckte.
Bitte schlafe einfach weiter, mein Schatz. Mommy macht das schon. Mommy kann das! Mommy beschützt dich! ER wird dir nichts tun. Das lasse ich nicht zu!'
Panisch blickte ich in Richtung Tür, während ich wie erstarrt war.
Mach doch was!'. schrie eine Stimme in meinem Inneren, ‚renn! Lauf weg! Beschütze Christian!'
Doch ich konnte nicht. Saß einfach nur da und starrte in Richtung Haustür.
Bald würde ER kommen... würde kommen und mir wehtun. So, wie er es immer tat.
Und dann hörte ich sie schon... seine Schritte.
Bestimmt hatte er wieder einmal getrunken.
Er trank häufig und meistens war es Schnaps.
Augenblicklich wurde mir schlecht.
Ich musste etwas unternehmen. Das konnte so nicht weiter gehen.
Auf keinen Fall!
Doch ehe ich weiter nachdenken konnte, erlangte ER meine Aufmerksamkeit.
„Warum bist du nicht arbeiten?" Seine Stimme war laut.
Laut und wütend. Oh nein!
Komm schon Ella, du schaffst das. Bloß nicht klein werden! Sei stark!'
„Ich muss auf Christian aufpassen" Ich war erstaunt überhaupt etwas herausgebracht zu haben.
„Aufpassen?", herrschte er stocksauer, „dass nennst du aufpassen!"
Ich zuckte zurück.
Christian, den ich noch immer in meinen Armen hatte, wachte auf.
Schaute mich mit seinen grauen Augen an.
Weinte.
„Sch, sch", versuchte ich ihn zu beruhigen, jedoch gelang es mir nicht, da ER wieder zu schreien begann. Arbeiten, Job suchen, Kleiner Scheißer und dann holte er aus. Unsanft traf mich seine Hand. Ich stolperte zurück, ließ Christian los ...
Panisch wandte ich mich an meinen Sohn.
„In dein Zimmer", sagte ich.
„Mommy?"
Seine Stimme war ein einziges Wimmern.
Tränen.
Hastig streckte ich meinen Arm aus und drückte seine kleine Hand.
„Alles wird gut", wisperte ich, „ich verspreche es dir Christian. Mommy beschütz...."
Weiter kam ich nicht, da mir ein harter Stoß in den Rücken versetzt wurde.
Entsetzt und erschrocken zugleich schrie ich auf.
Christian weinte noch immer.
Mein Rücken schmerzte... schmerzte höllisch.
„SOFORT!", schrie ich panisch und blickte zu meinem kleinen Sohn.
Dieser nickte und rannte mutig los.
Die Stufen hinauf, dann war er verschwunden.
Okay, du schaffst das Ella! Egal, was auf dich zukommt! Du beschützt Christian!'
Ja, ich würde meinen kleinen Sohn beschützen, solange ich lebte, das schwor ich mir.
Mit neuer Kraft rappelte ich mich auf, erhob mich und schaute IHN an.
Sein Gesicht war eine einzige, wütende Fratze.
Und ich fragte mich wie ein Mensch nur so viel Hass in sich tragen konnte... suchte nach Gründen, die es mir erklärlich machten, aber wieder konnte ich meinen Gedanken nicht zu Ende bringen.... ein Schlag ins Gesicht. Mein Kopf fiel zur Seite, jedoch blieb ich standhaft und richtete mich erneut auf.
Bleib stark Ella, für Christian!'
Mühsam stand ich da, hielt mich mit aller Kraft auf meinen Beinen und schaute ihn an.
Kleine Maus gegen große Katze.
Oh Mann!
Ich atmete einmal durch, ehe ich meine Schultern straffte und mich ihm gegenüberstellte.
Wütend kam er auf mich zu, packte mich an den Schultern und schüttelte mich.
„Warum hörst du nicht, wenn man dir etwas sagt", schimpfte er stocksauer.
Doch ehe ich mich fragen konnte, auf was ich denn hören sollte, hob er seine Hand und schlug zu.
Immer und immer wieder.
Irgendwo am Rande vernahm ich Gewimmer.
Christian?
In mir zog sich alles zusammen.
Mein Sohn hatte etwas Besseres als das hier verdient ... etwas viel Besseres.
Aber ich konnte es ihm nicht geben.

Fifty Shades of EllaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt