Fifty Shades of Ella

Zufluchtsort

Guten Abend meine Lieben oder Guten Morgen!

Nehmt es wie ihr wollt. Immerhin ist es gerade 00:37 Uhr. Ja, ich kann nicht schlafen und schreiben ist derzeit genau das richtige für mich. :) So, aber nun zum heutigen Outtake von Ella. Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!

Kleiner Tipp: Diese OS ist in der Gegenwart verfasst.

Grüßle

Ina

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Andächtig streiche ich vorsichtig über die Bücherrücken, während ich durch die ruhige Bibliothek gehe. Nur sehr wenige Menschen sind heute zu dieser Tageszeit unterwegs.

Ich mag die Ruhe.

Mag dieses stille Plätzchen in Detroit.

Liebe die Bücher... und die Geborgenheit.

Hier bin ich sicher.... Sicher vor IHM.

Ich verlagere das Gewicht meines Sohnes und gehe weiter den Gang mit den vielen Büchern links und rechts entlang. Stöbere herum und suche nach einer Lektüre. Nach einem Kindermärchen für meinen kleinen Jungen.

Einen passenden Lesestoff gefunden, setze ich mich mit Christian im Arm auf die Fensterbank, die mit einem roten und einem gelben Kissen geschmückt ist. Es gibt mehrere von diesen Sitzgelegenheiten. Die auf der ich sitze ist die letzte in diesem Raum.

Ich setze mich auf das weiche beige Futter und lehne meinen Rücken gegen die Kissen. Christian in meinem Schoß sieht neugierig aus dem Fenster. Draußen regnet es und ich bin froh hier drinnen im warmen zu sein.

Bücher sind eine Abwechslung.

Und diese Leseecke ist viel schöner als die Couch zu Hause.

Diese kleine Bibliothek ist mein Zufluchtsort.

Unser Zufluchtsort.

Christian liebt die Bücher... die abertausenden Geschichten, genau wie ich.

In Buchhandlungen ist immer so viel los... viel zu viel Tumult.

Hier ist es ruhiger.

Christian in meinem Schoß bewegt sich und deutet auf das Buch in meinen Händen. Klar, er will.. dass ich ihm vorlese. Das will er immer, und ich mache das auch wirklich gerne.

Lächelnd schlage ich das Buch auf und beginne sogleich zu erzählen. Berichte von den wundervollen Welten, dem Mädchen mit dem roten Mantel und ihrer alten Großmutter, die im tiefen grünen Wad wohnt. Das Mädchen geht ihre Oma besuchen und eines Tages trieft sie auf den bösen hinterlistigen Wolf. Das Märchen von den Gebrüder Grimm macht mich nachdenklich.

In meinem Leben ist der böse Wolf aus diesem Märchen wohl mit John zu vergleichen.

ER der jeden Tag heimkommt, und mir schlaflose Nächte bereitet.

Mir erschaudert.

Ich lese jedoch trotzdem weiter, da der kleine Christian wieder auf das Buch vor mir zeigt und mich so animiert weiterzulesen.

Meine Lippen bewegen sich und ich erzähle.

Mein Sohn lehnt sich gegen mich und lauscht aufmerksam meiner Stimme.

Wie ein Schwamm das Wasser sauge ich diesen Moment in mir auf. Und hoffe, dass ich noch einige friedvolle Stunden mit meinem kleinen Jungen hier verbringen kann. Bücher gibt es hier genug, um sich die Zeit zu vertreiben. Um abzutauchen und zu träumen.

Zufrieden atme ich einmal durch. Sauge den Geruch der vielen Bücher in mir auf und bin einfach nur unendlich froh hier zu sein.

Hier zu sein und nicht zu Hause bei IHM.