Kapitel 58

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Kyle's P.o.V.

~Zwei Monate später~

"Hier ist unser Platz", ich verstaute meine Tasche über den Sitzen und ließ mich schließlich auf dem weichen Sitz nieder. Mit einem angenehmen lächeln legte ich meinen Kopf an die Scheibe des Fensters, beobachtete die Menschen auf den anderen Bahnsteigen.

Endlich kam ich aus dieser verdammten Stadt weg. Es hingen zwar viele Erinnerungen an ihr, nicht nur schlechte aber ich musste meine Vergangenheit Entgültig hinter mir lassen und dafür sorgen dass sie mich nicht mehr einholte.

Dazu gehörte einfach die Stadt, den Staat zu verlassen und ein neues Leben anzufangen. Weit weg von Adam und den Jungs, diesem Verräter Tristan. Es musste jetzt einfach wieder alles besser werden.

Leise seufzend über meine abschweifenden Gedanken nahm ich einen Schluck meines heißen Kaffee's, bereute es jedoch sofort wieder da ich mir nicht ganz ohne die Zunge verbrannte.

"Fuck, autsch", zischte ich, doch sie lachte nur. Sie lachte und nahm meine Hand, strich mit dem Daumen sanft über diese.

Wie auf Kommando vergaß ich meine Schmerzen und strich ihr durch die dunklen Haare. Sie lächelte mich an, ihre grünen Augen lagen auf meinen und meine Hand strich nun ihre zarte Wange entlang. Sie war ein Traum.

Sie war mein Traum.

"Ich liebe dich Kyle", flüsterte sie mir entgegen und legte ihre sanften Lippen auf die meinen um sie für einen Kuss zu vereinen. Es viel mir schwer mich bei ihr zurückzuhalten, vor allem weil wir in der Öffentlichkeit waren.

"Ich liebe dich auch Riley", hauchte ich und sie lächelte mich an.

~Flashback~

"RILEY!!", ich schüttelte sie, sie durfte nicht sterben, nein! Ich durfte sie nicht verlieren!!

"Kyle!", ich fuhr herum.

"Kieran! Fuck hilf mir wir müssen sie sofort verarzten", verzweifelt schaute ich meinen großen Bruder an und er half mir sie auf die Rückbank in seinem Auto zu legen.

Riley, halt durch!

Kieran fuhr so schnell er konnte zum Krankenhaus und parkte mitten vor der Notaufnahme. Ich nahm Riley auf meine Arme, versuchte meine Tränen zurück zu halten. Ihr Körper fühlte sich so leblos an, so kalt.

Kieran und ich rannten rein und schauten verzweifelt umher: "Wir brauchen Hilfe!", ich war unfähig zu sprechen, das Mädchen das ich so sehr liebte lag so leblos in meinen Armen, meine Hände, mein T-Shirt voll mit ihrem Blut.

Sofort kam ein Arzt mit einer Trage zu uns und ich legte Riley darauf ab. Kieran legte seine Hand auf meine Schulter um mich zu beruhigen während Riley weg gebracht wurde. Sie durfte nicht sterben, sie war zu stark um zu sterben!

"Sie schafft es Kyle", versuchte Kieran mir Mut zu zusprechen doch ich konnte nicht reagieren, ich starrte nur den Flur entlang durch den sie gerade gebracht wurde.

"Ich... ich muss das abwaschen", sagte ich leise und eher zu mir selbst als ich sah dass meine Hände von ihrem Blut trieften. Ihr Blut... es war so verdammt viel. Ich begann zu zittern.

"Komm", da ich selbst fast unfähig war alles zu tun brachte Kieran mich in ein Badezimmer und stellte mich vor dass Waschbecken. Als ich meinen Blick hob, bemerkte ich den kleinen Handabdruck aus Blut auf meiner Wange.

Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich machte mich sofort hektisch daran dass ganze Blut abzuwaschen.

"Kyle! Kyle beruhig dich!", Kieran schaute mich eindringlich an, meinen Kopf nahm er in seine Hände und schaute mir tief in die Augen.

"Es ist meine schuld Kieran", meine Stimme war gebrochen: "Ich bin schuld wenn sie stirbt..."

"Nein verdammt! Adam ist schuld okay? Adam hat sie verletzt, nicht du", meine nassen Hände ballten sich zu Fäusten und im nächsten Moment nahm Kieran mich in den Arm. Ich war zwar noch nie ein Fan von Umarmungen gewesen, aber zu wissen dass mein Bruder bei mir war half mir unheimlich.

"Wie... wie hast du uns gefunden?", fragte ich schließlich leise.

"Wir, also Mirko, Jack und die anderen, haben uns sorgen gemacht weil Riley sich auf einmal nicht mehr gemeldet hat wenn wir sie angerufen haben. Adam hat ihr dass Handy abgenommen, es aber nicht aus gemacht. Jack konnte es orten und Mirko hat den Platz wieder erkannt. Er meinte ich sollte sofort dort hin fahren", erklärte er mir und fuhr sich durchs Haar.

"Ich bin so verdammt froh dass du da warst", murmelte ich und fuhr mir durchs Haar. Das Blut war komplett abgewaschen und wir verließen dass Bad um draußen auf Riley zu warten.

Und wir warteten lang, es fühlte sich an wie etliche Stunden. Gerade als ich kurz vorm einschlafen auf den unbequemen Stühlen saß kam ein Arzt auf uns zu und meinte wir könnten nun zu ihr.

Total aufgeregt und mit einem schlag hellwach folgte ich ihm zu einem Krankenzimmer. Riley lag auf dem Bett, blass, mit geschlossenen Augen. Aber sie lebte.

"Sie hat viel Blut verloren aber sie hatte glück. Sie hatte keine inneren Blutungen und auch Organe wurden keine verletzt. Sie hatte wirklich sehr viel glück, denn eine Arterie wurde leicht verletzt. Ich lasse sie jetzt allein. Rufen sie falls etwas ist", somit verschwand der Arzt und ließ Kieran, Riley und mich allein.

"Ich warte draußen", Kieran legte mir kurz eine Hand auf die Schulter und verschwand dann ebenfalls nach draußen.

Zögerlich näherte ich mich Riley und nahm vorsichtig ihre Hand. Sie sah so zerbrechlich aus. Langsam schlug sie die Augen auf und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Sie lebte!

"Kyle"

"Riley", lächelte ich und strich ihr das schwarze Haar aus dem Gesicht. Mein Wunderschönes, starkes Mädchen.

~Flashback ende~

Ich war so unglaublich dankbar dass sie überlebt hatte, doch damit auch sicher nichts mehr passieren würde, zumindest nichts was mit Adam zutun hatte, beschlossen wir beide zu verschwinden. Zuerst war es keine Option gewesen einfach abzuhauen aber da Adam dachte Riley sei Tod war es dass beste.

Kieran hatte uns mit Geld und einer anderen Wohnung ausgeholfen. Auch wenn wir damals nicht immer einer Meinung waren, hätte ich ihm für alles nicht dankbarer sein können. Wegen ihm hat Riley überlebt und saß nun hier neben mir im Zug auf dem Weg nach New York City.

"Bist du aufgeregt?", fragte ich lächelnd und schaute ihr in das strahlende Gesicht.

"Soll das ein Scherz sein? Natürlich!", lachte sie und umarmte mich: "Ich hab Svea versprochen sie anzurufen wenn wir da sind! Oh und wir müssen Blake und Jason besuchen! Die wohnen ja auch in New York! Und Svea kommt auch bald vorbei weil sie Blake's Eltern kennen lernt!"

Ich lachte leicht und drückte meine Lippen auf ihre damit sie aufhörte zu reden: "Ich liebe dich über alles, aber du redest manchmal wirklich verdammt viel", lachte ich und kassierte einen leichten schlag auf die Brust.

"Bring mich zum schweigen", hauchte sie provokant und ich musste grinsen.

"Das werde ich", hauchte ich in ihr Ohr: "Aber du wirst vermutlich ein bisschen stöhnen"

Sie musste grinsen und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Genauso war es perfekt. Die Wahrscheinlichkeit dass Adam uns in New York wieder fand war zu gering um sich sorgen zu machen.

Jetzt konnten wir endlich den ganzen scheiß der Vergangenheit hinter uns lassen und ein neues Leben anfangen. Gemeinsam.


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