Kapitel 5

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,,Paris? Sie kommen ja viel herum für einen ar...."
Ich verstumme bevor ich es ausplapperte.
,,Naja... Für jemanden mit begrenzten Mitteln..."
Fuhr ich fort bevor Jack mich unterbrach.
,,Raus mit der Sprache. Für einen armen Kerl. Sie könmen's ruhig sagen."
Jack schien mir nicht böse zu sein. Er lächelte sogar darüber. Ich blätterte weiter.
,, Wunderbar! Phantastisch!" Lobte ich ihn.  Ich blätterte eine Seite auf von einer Frau die sich unbekleidet in einer liege-Position befand.
,,Haben sie das nach lebenden Modellen gezeichnet?"
fragte ich ihn neugierig.
,,Ja das ist eine der guten sachen an Paris. Viele Frauen sind bereit ihre Sachen auszuziehen." antwortete Jack. Wir lachten. Als ich weiter umblätterte merkte ich das auf manchen Bildern die selbe Frau abgebildet war über die wir sprachen.
,,Diese Frau mochten sie. Sie haben sie mehrere Male gezeichnet."
Merkte ich an.
,,Sie, ähm... Sie hat wundervolle Hände. Sehen sie?"
Er zeigte mir noch ein paar Bilder.
,,Ich könnte mir vorstellen sie hatten eine Affaire mit ihr." vermutete ich.
,,Nein, nein, nein, nein. Nur mit ihren Händen. Sie war eine einbeinige Prostituierte. Sehen sie?" Erklärte er mir. Er zeigte mir mehrere Bilder.
,,Oh!"
sagte ich nur. Wir lachten wieder ein bisschen.
,,Ah, sie hätte Sinn für Humor.
Oh, und diese Dame hier... Sie saß jeden Abend an einer Bar. Sie trug allen Schmuck den sie besaß und wartete auf ihre  längst verflossene Liebe. Wir nannten sie Madame bijoux. Ihre Sachen waren ganz mottenzerfressen." Erzählte Jack als er mir ein Bild von einer etwas älteren Dame welche viel Schmuck trag zeigte.
,, Wirklich... Sie haben Talent, Jack. Ganz ehrlich. Sie sehen die Menschen."
Ich musste ihm dieses Kompliment machen.
,, Ich sehe sie."
Antwortete Jack nur.
,,Und?"
Lächelte ich.
,,Sie wären nicht gesprungen."
Jack und ich unterhielten uns weiter über Jacks leben. Er erzählte mir was er alles gemacht hatte und wo er überall schon war. Es war interessant Jack zu zu hören. Er konnte sich ziemlich gut artikulieren wenn er es wollte und es machte mir Spaß mich mit ihm zu unterhalten und etwas über ein Leben zu erfahren welches so anders als meins ist.
,,Und danach hab in Monterey ich auf einem Fischerboot gearbeitet. Dann bin ich nach Los Angeles gegangen, zum Santa Monica Pier und hab angefangen für 19 Cent das Stück Portraits zu Zeichnen."
Erzählte er weiter.
,,Wieso kann ich nicht wie sie sein Jack? Einfach auf den Horizont zugehen wann immer mir danach ist?....
Warum fahren wir nicht mal gemeinsam zu dem Pier? Und sei's drum das wir nur darüber reden?"
schwärmte ich.
,,Nein wir werden es machen. Wir trinken Bier, wir fahren mit der Achterbahn bis uns schlecht wird. Wir mieten uns ein paar Pferde am Strand und reiten durch die Brandung. Sie müssen dann wie ein richtiger Cowboy reiten, vergessen sie diesen Damensattel!"
plante Jack.
,,Sie meinen.... Ein Bein... Auf jeder Seite?"
fragte ich ihn erstaunt.
,,Ja."
,,Zeigen sie mir das?"
,,Klar, wenn sie wollen."
,,Sie bringen mir bei, wie ein Mann zu reiten!"
lächelte ich.
,,Und wie ein Mann Tabak zu kauen!"
Ergänzte Jack.
Ich musste lachen.
,,Und wie ein Mann zu spucken!"
Sprach ich.
,,Haben sie das auf der höheren Töchter Schule etwa nicht gelernt?" fragte Jack mich.
,,Nein!"
Lachte ich.
,,Kommen sie. Ich zeig's ihnen! Na los!"
Schlug Jack mir vor.
,,Was?"
,,Kommen sie. Ich zeig es ihnen! Haben sie keine Angst!"
,,Warten sie Jack. Nein. Nein Jack das geht auf gar keinen Fall!"
Lehnte ich ab aber Jack zog mich schon zum Geländer des Schiffes.
,,Sehen sie genau zu!"
Jack spuckte ganz weit in den Ozean hinaus. Ich hab mich gefragt wie er das tat, aber irgendwie ekelte es mich auch ein klein wenig an.
,,Das ist ja ekelerregend!"
Rief ich. Aber ich musste lächeln.
,,Gut, jetzt sind sie dran!"
Ich versuchte mindestens genau so weit zu spucken wie Jack aber ich schaffte es nicht.
,,Das war erbärmlich! Na los, sie müssen es von ganz tief unten hoch holen! Ungefähr so. Dann zurück, in den Hals zurück... Haben sie gesehen wie weit das war?"
Jack zeigte es mir ein zweites Mal ausführlich. Es konnte es wirklich sehr gut und spuckte sehr weit.
,,Hm-hm!" Machte ich nur, was so viel wie ja bedeuten sollte.
,,Okay, versuchen sie es!"
forderte er mich auf. Ich versuchte es noch ein mal.
,,Das war schon besser! Sie müssen noch etwas üben. Versuchen sie ganz viel zusammenzukriegen dann ist es einfacher. Schön hochziehen."
Lehrte Jack mich, doch ich bemerkte das es einer Person überhaupt nicht gefiel was wir da machten. Meiner Mutter Ruth. Sie kam mit Molly Brown zu uns und allein an ihren Augen, erkannte ich wie entsetzt sie war.
Jack zog gerade die spucke aus seinem Hals, als ich ihn anstubste, nun drehte er sich auch um und schluckte alles wieder unter.
Ich wusste das es bald mächtigen ärger gab.

Titanic | Eine Liebe Geht Unter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt