Kapitel 6

346 19 4
                                    

,,Mutter!"
Sie sah mich immernoch geschockt an. Ich unterbrach die Stille.
,,Darf ich dir Jack Dawson vorstellen?"
,,Ich bin entzückt."
Sprach sie nur.
Die anderen waren dankbar und neugierig auf den Mann der mir das Leben gerettet hat. Aber meine Mutter sah ihn an wie ein... Insekt, ein gefährliches Insekt das schnellstens zerquetscht werden musste.
,, Nun Jack, sieht aus als wären sie der Mann den man in seiner Nähe haben sollte wenn es brenzlig wird."
sprach Molly Brown lächelnd.
Ein lautes Trompetensignal ertönte.
,,Wieso machen die zum Essen immer so einen Krach als würde ein ganzes Regiment angreifen?"
Wunderte sich Molly. Ich fing an zu lachen.
,,Gehen wir ins umziehen, Mutter?"
Meine Mutter nickte.
,,Wir sehen uns beim Dinner Jack!"
Ich verabschiedete mich von
Jack und Molly und ging mit meiner Mutter.
Abends wurde Walzermusik gespielt. Es war eine gedämpfte Unterhaltung. Ich war gerade im Haupt Treppenhaus wo die anderen auf mich warteten. Unter denen Jack in einem vornehmendem Anzug. Er stand ihm unwahrscheinlich gut.
Ich stieg lächelnd in meinem roten Abendkleid die Treppe hinab und strecke meine Hand hinab zu Jack. Er nahm sie und gab mir einen Handkuss.
,,So einen Handkuss kenne ich aus dem Varieté und wollte es seit dem auch mal tun."
Lachte er. Ich lachte auch und gemeinsam gingen wir zu Caledon und meiner Mutter. Die beiden standen neben der Treppe und unterhielten sich mit jemandem.
,,Darling? Du erinnerst dich bestimmt noch an Mister Dawson?"
Fragte ich ihn vornehmend.
,,Dawson? Verblüffend! Sie könnten fast als Gentleman durchgehen!"
Merkte Caledon an.
,,Ja, aber nur fast."
Antwortete Jack.
,, Außerordentlich!"
Lobte Caledon ihn nochmal.
Wir gingen alle zusammen in den Speisesaal zu unserem Tisch. Auf dem Weg dorthin erzähle ich Jack wer die Leute sind die an den ganzen Tischen saßen.
,, Das ist die Komteß von Rothes.
Und dass ist John Jacob Astor. Der reichste Mann auf dem Schiff. Sein Frauchen ist in anderen Umständen und etwa so alt wie ich. Sie versucht es zu verstecken. Ein regelrechter Skandal! Und das ist Benjamin Guggenheim und seine Mätresse Madame Aubert. Mrs Guggenheim und die Kinder sind selbstverständlich Zuhause. Und das sind Sir Cosmo und Lady Duff- Gordon. Sie entwirft schlüpfrige Dessous. Sie besitzt viele Talente. Sie pflegt Kontakte zum Königshaus. "
Jeder andere traf Leute und verquatschte sich mit ihnen. Also wollte ich dies auch tun.
,,J.J., Madeleine, ich möchte ihnen Jack Dawson vorstellen."
,,Sehr angenehm!"
Antwortete sie.
,,Ganz meiner seits!"
sagte Jack.
Wir saßen uns an den Tisch. Ich und Jack konnten nicht nebeneinander sitzen, aber wenigstens nicht weit entfernt voneinander.
,,Nun, Jack... Gehören sie zu den Bostoner Dawsons?"
Wurde Jack neugierig gefragt.
,,Nein... Zu den Chippewa Falls Dawsons, genau gesagt."
Erklärte Jack.
Er war sicher nervös, aber er ließ es sich nicht anmerken. Alle nahmen an das er einer von ihnen sei. Der Erbe eines Vermögens bei der Eisenbahn vielleicht. Neureich, keine Frage aber trotzdem ein Mitglied des Clubs. Doch auf Mutter war wie immer Verlass.
,, Erzählen sie uns von den Unterkünften der dritten Klasse Mister Dawson. Sie sollen auf dem Schiff Recht annehmlich sein."
forderte sie ihn auf.
,,Die besten die ich je gesehen habe Ma'am. Fast keine Ratten."
Meine Mutter und Jack gaben ein verhaltenes lachen von sich.
,,Mister Dawson ist aus der dritten Klasse zu uns gestoßen. Er kam gestern Abend meiner Verlobten zur Hilfe."
Erklärte Caledon den anderen.
,,Es hat sich herausgestellt , das Mr. Dawson ein hervorragender Künstler ist. Er war so freundlich, mir eine seiner Werke zu zeigen."
Erzählte ich.
,,Rose und ich definieren Kunst nicht ganz derselben Weise, ohne ihre Werke beleidigen zu wollen."
Merkte Caledon an.
Jack räusperte sich nur.  Das Essen wurde aufgetischt.
,,Ihr Schiff ist ein wahres Wunderwerk Mister Andrews!"
Schwärmte ich. Mister Andrews bedankte sich. Ein Kellner kam.
,,Wir wünschen sie ihren Kaviar, Sir?"
Fragte er Jack.
,,Für mich bitte keinem Kaviar, danke. Den hab ich noch nie gemocht. "
Antworte Jack. Der Kellner ging wieder.
,,Und wo genau wohnen sie Mister Dawson?"
Griff meine Mutter auf.
,,Also im Augenblick ist meine Adresse noch die RMS Titanic. Was danach kommt weiß nur der liebe Gott."
Antwortete Jack.
,,Und woher haben sie die Mittel zu reisen?"
Fragte meine Mutter weiter.
,,Ich erarbeite mir die Fahrtkosten normalerweise. Sie wissen schon, handelsmarine und sowas. Aber meine Fahrkarte für die Titanic verdanke ich einem glücklichem Händchen beim Pokern. Einem ausgesprochen glücklichen Händchen."
Erzählte Jack.
,,Das ganze Leben ist doch vom Glück bestimmt."
Sprach ein Mann.
,,Hm... Ein richtiger Mann hilft seinem Glück auf die Sprünge. Nicht wahr Dawson?"
Sagte Caledon.
Jack stimmte nickend zu.
,,Hm... Und sie finden dieses wurzellose Dasein ansprechend, ja?"
Fragte meine Mutter etwas unbeeindruckt und in einem genervten, bösen Ton. Molly sah meine Mutter böse an. Kurz herrschte Stille, bis Jack diese unterbrach.
,,Oh ja, Ma'am, so ist es! Ich hab alles was ich benötige bei mir. Ich habe Luft in meinen Lungen und ein paar leere Blatt Papier. Ich finde es schön morgens aufzuwachen ohne zu wissen was passiert, oder wer mir begegnet, oder wohin es mich verschlägt. Vor ein paar Tagen hab ich noch unter einer Brücke geschlafen und jetzt sitze ich hier, auf dem größten Schiff der Welt und trinke mit vornehmenden Leuten wie ihnen Champagner."
Alle hörten Jack aufmerksam zu und ich glaube ihnen gefiel wie Jack sich artikulierte und was er erzählte.
,,Ich finde das Leben ist ein Geschenk und ich habe nicht vor etwas davon zu verschleudern! Man weiß nie was man als nächstes für Karten kriegt. Man lernt das Leben so zu leben wie es gerade kommt. Weil jeder Tag zählt!"
Erklärte Jack.
,,Gut gesagt, Jack!"
Lobte ihn Molly.
,,Hört, hört!"
Sprach ein anderer Mann beeindruckt.
,,Weil jeder Tag zählt!"
Wiederholte ich lächelnd.
Alle hoben die Gläser und stießen an.
,,Weil jeder Tag zählt!"
Riefen wir alle im Chor.
Wir lachten alle noch amüsiert über die Erzählungen von Molly und den andern. Wir alle standen auf und gingen zu den anderen um uns zu unterhalten.
Ich ging zu Jack.
,,Als nächstes werden die Brandys im Rauchsaal eingenommen."
Erzählte ich Jack.
Schon stand einer der gesellen auf und fragte in die Runde
,,Also, würden sie mir bei einem Brandy Gesellschaft leisten, Gentleman?"
Ich fuhr fort:
,,Jetzt werden sie sich in eine Rauchwolke zurückziehen und beglückwünschen sich Schöpfer des Universums zu sein." 
Die meisten Verabschiedeten sich schon.
,,Ladies ich danke ihnen für diesen wunderbaren Abend."
Rief einer in die Runde. Caledon kam zu mir.
,,Rose, darf ich dich zu deiner Kabine begleiten?"
,, Nein, ich geh noch nicht."
Antwortete ich.
,,Leisten sie uns Gesellschaft Dawson? Sie wollen doch nicht etwa bei den Frauen bleiben oder?"
Wurde Jack gefragt.
,,Nein, vielen Dank ich muss wieder zurück."
Lehnte Jack ab.
,,Ist wohl am besten so, es geht sowieso nur um Politik und Geschäfte. Würde sie nicht interessieren."
Sprach Caledon.
,,Jack, müssen sie schon gehen?"
Fragte ich ihn.
,, Es ist Zeit für mich, wieder mit den anderen Sklaven zu rudern. Gute Nacht Rose."
Sagte er nur und ging. Erst jetzt bemerkte ich das er mir einen Zettel in die Hand drückte auf dem stand
,,Damit er zählt. Treffen sie mich an der Uhr."
Ich stand auf und ging dort hin.
An der Uhr sah ich Jack. Er drehte sich zu mir um als ich die Treppe hoch stieg und fragte mich:
,, Haben sie Lust auf eine richtige Party zu gehen?"

__________________________________

Heii Leute! Tut mir leid dass ich solange nichts mehr geschrieben habe. Deshalb habe ich extra ein langes Kapitel gemacht.
Es ist im Nachhinein noch länger geworden wie ich es eigentlich haben wollte aber ich wollte den Teil mit dem Dinner nicht einfach mittendrin abbrechen, sondern ihn komplett fertig schreiben.
Nochmal Entschuldigung das so lange nichts kam und dass das Kapitel vielleicht zu lang geworden ist. Bald kommt der nächste Teil raus. Danke :)

Titanic | Eine Liebe Geht Unter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt