Prolog

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Ich schreckte schweißgebadet aus dem Schlaf. Ich hatte wieder von ihr geträumt. Ich sah, wie sie erneut und immer und immer wieder, wie in einer Dauerschleife, in meinen Armen starb und mich für ihren Tod verantwortlich machte.
Jedes Mal aufs Neue zerriss mein Herz in tausende Teile.

Ich habe sie vergessen.

Ich habe sie im Stich gelassen.

Ich habe sie sterben lassen.

Mein Herz raste und ich blickte panisch um mich. Ich fühlte mich schrecklich, bedrückt. Als würde ich beobachtet werden.

Als würde ihr Geist mich heimsuchen. Mich niemals in Ruhe lassen.

Ich suchte nach dem Beruhigungsmittel, welches mit mein Psychologe verschrieben hatte.

Ja, ich besuchte regelmäßig einen Psychologen. Ich musste lernen mit ihr und ihrem Verlust abzuschließen.

Ich wünschte, sie würde jetzt neben mir liegen. In meinen Armen.
Ich wünschte, sie würde mich so anblicken, wie wenn ich ihr einen liebevollen Kuss aufs Haar gebe.

Ich wünschte sie wäre nicht tot.

Ich muss mich ablenken!

Fest entschlossen schlug ich die Decke zur Seite und begab mich in den Keller.

Ich betrat im Rausch Zimmer 666 und blickte auf die halb nackte Frau, die von der Decke hing.

Sie hatte eine schöne Figur, zierlich, klein und sanfte Haut. Doch eins störte mich. Sie hatte ihre Brüste vergrößern lassen. Und ich hasse künstliche Menschen.

Hayden war eine Naturgewalt. Natürlich und wunderschön.

Doch auch sie habe ich verloren. Ich hasse mich so sehr, dass ich sie ebenfalls nicht retten konnte.

Von da an schwor ich mir, nie wieder eine Frau zu lieben. Nur noch Hayden.

Ich ging auf die Blondine zu und betrachtete sie skeptisch.

Hmm... Sie hat einen leichten Bauchansatz. Der muss weg.

Ich schritt geschmeidig und immer noch völlig im Rausch und verschwitzt auf meinen Metalltisch zu und nahm mir das größte Messer.

Ich drehte mich wieder der Frau zu und holte aus. Ich schnitt ihr von ihrer linken Brust, hinunter zur rechten Hüftseite. Ich tat es ebenfalls auch andersherum.

Plötzlich riss sie ihre Augen auf und schrie. Als ich ihre Reaktion sah, war mein Grinsen teuflisch und abwertend.

Oh... Wie sehr ich diese Schreie vermisste.

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