1. Kapitel

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"Nein! Bitte!", schrie die junge Frau immer wieder und weinte bitterlich. Ihr Blut floss ihren Bauch hinab und ging dank der Schwerkraft zu Boden. Es begannen sich Pfützen zu sammeln, die sich zu einer großen verbündeten.

Ich setzte das große Messer wieder zum Ausholen an, doch bekam plötzlich Kopfschmerzen.

Angestrengt ließ ich das Messer zu Boden fallen und krümmte mich, da mein Kopf zu platzen drohte. "Fuck!", zischte ich immer wieder.

Ich hätte gestern Abend nicht trinken sollen!

Ich ließ mich erschöpft auf den Boden plumpsen und rutschte gegen die Wand. meinen dröhnenden Kopf hielt ich mir mit meinen blutverschmierten Händen und kämpfte gegen die aufkommenden Schwärze.

Wäre Alfred jetzt hier...

Die Frau neben mir atmete und weinte geräuschvoll und ließ den Kopf hängen. "B-bitte... B-bitte l-lassen s-sie m-mich gehen..", stotterte verängstigt und schluchzte laut auf.

"Halt deine verdammte Fresse!", scheie ich sie noch, immer unter Schmerzen, an. Diese Kopfschmerzen bringen mich noch um! Ich muss mir jetzt etwas besorgen.

"Ich komme gleich wieder und dann geht's richtig los, Püppchen.", zischte ich und schlug die Tür hinter mir zu, als sie schreiend ein »Nein« von sich gab.

Mir den Kopf weiterhin haltend schlenderte ich erschöpft die Treppen ins Wohnzimmer hinauf und versuchte mich zu orientieren. Meine Sinne waren wie geblendet und ich konnte mich kaum konzentrieren.

Ich suchte dennoch nach der Küche und als ich sie endlich fand riss ich hektisch einige Schränke auf und durchwühlte diese nach Schmerztabletten.

Schließlich fand ich welche und nahm mir zwei rosafarbene, längliche Tabletten aus einer roten Verpackung. Ich nahm sie hastig in den Mund und schluckte sie mit Hilfe von einem Glas voll Wasser hinunter. Da auf der Verpackung eine Einwirkzeit von etwas zehn Minuten notiert war, legte ich mich auf die Couch und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

Ich muss ja schließlich fit für die Blondine sein.

Ich blinzelte mehrmals und starrte weiterhin die Decke an. Immer öfter blieben meine Augenlider etwas länger aufeinander, als ursprünglich geplant. Ich kämpfte mit der aufkommenden Müdigkeit und gähnte laut.

Vielleicht ist es ja doch besser zu schlafen und morgen mit meinem Werk anzufangen.

Ich stimmte meinen Gedanken zu, schloss die Augen und fiel in einen tiefen und friedlichen Schlaf.

-

Müde begann mein Gehirn bei den Sonnenstrahlen wieder zu funktionieren. Ich hatte zwar keine Lust aufzustehen, da der Platz auf der Couch so gemütlich war, aber als mir die Blondine wieder in den Sinn kam, entging mir selber mein teuflisches und perverses Grinsen nicht.

Heute würde ich sie ohne Gnade aufschlitzen.

Ich erhob mich von meinem Schlafplatz und lief fröhlich trällernd in den Keller. Ich wette sie wartet schon sehnsüchtig auf mich.

Mit Schwung öffnete ich die Tür, sodass sie laut gegen die Wand schlägt und ein metallisches Vibrieren ertönt. Sofort riss sie erschrocken ihre Augen auf und schaute mich angsterfüllt an. "Guten Morgen, Sonnenschein.", lächelte ich sie fröhlich an und klatschte in meine Hände.

Sie zitterte noch immer und sah mich wie ein verschrecktes Reh aus ihren braunen Augen an. Sie wimmerte leicht auf, als ich zum Metalltisch ging und das Skalpell holte. Es ist eines wie jedes andere. Ich werde die Extraanfertigung für Hayden gut aufbewahren. Schließlich hat es mich ein Vermögen gekostet, aber für Hayden war es mir wert.

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