3. Kapitel

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"I-ich muss gehen", stotterte sie und wurde schlagartig rot. "Nein. Musst du nicht", hauchte ich ihr gegen den Hals. Sie zitterte und zog scharf die Luft ein, als ich einen Kuss gegen den Hals setzte. "Weißt du, Brooklyn...", sagte ich ernst und entfernte mich schlagartig von ihr. Ich sah für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde, Traurigkeit in ihren Augen. "Ich möchte jetzt gerne einen Kaffee trinken gehen. Begleiten Sie mich?" Sie wurde wieder rot und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. "Ich... Ja, ich brauche nur kurz meine Tasche...", flüsterte sie erstickt und versuchte sich an mir vorbei zu drängen. Ich packte sie jedoch noch kurz am Arm, woraufhin sie mich verwirrt ansah. "Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit...", schnurrte ich und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd und wurde prompt wieder rot. "J-ja...", stotterte sie schüchtern und lief mit schnellen Schritten davon.

Ach... Wie leicht man Frauen doch um den Finger wickeln kann...

Ich lief entspannt in mein Büro zurück und holte mein Jackett, sowie meine anderen Wertsachen.  Ich wartete geduldig auf die Brünette vor dem Fahrstuhl und sah mich gelangweilt in der Gegend um. Ich bemerkte, wie viele Mitarbeiter von ihrem Platz zu mir lugten. Die gehen mir echt auf die Nerven gerade. "Was glotzt ihr so?! Macht euch lieber an die Arbeit, sonst seid ihr die nächsten, die gekündigt werden!", zischte ich gereizt. Man konnte kaum blinzeln und schon, waren alle Köpfe wieder versteckt. Endlich kam auch Brooklyn und wir stiegen gemeinsam in den Fahrstuhl ein und fuhren hinunter.

-

Ich hielt den Wagen vor meinem liebsten Café und öffnete ihr Gentleman-Like die Tür. Ich hielt ihr die Hand hin, die sie auch dankend annahm. Sie stieg aus und unterdrückte sich ein Grinsen. Ich verdrehte unauffällig die Augen und seufzte.

Noch nie in einem Supersportwagen mitgefahren? - Ach ja... Nicht jeder kann ein Millionär sein.

Ich schlug ihr vor, dass wir uns bei dem schönen Wetter draußen hinsetzten. Sie bejahte und ich bat eine Kellnerin uns zu bedienen. "Was kann ich für Sie tun, Sir?" Sie biss sich verführerisch auf die Unterlippe.

Boah.

"Die Lady zu erst. Haben sie keine Manieren?!", fragte ich leicht aufgebracht. Sie sah beschämt und entsetzt hastig zu meiner Begleitung. "Ein Latte Macchiato bitte...", sie lächelte die Frau warmherzig an.

Hat sie die Situation eben nicht mitbekommen?

Die Kellnerin schenkt ihr ebenfalls ein dankbares Lächeln und nickt. Dann wendet sie sich wieder mit einem genervten Gesichtsausdruck mir zu. "Und Sie?", fauchte sie fast. Ich verengte meine Augen zu Schlitzen.

Jetzt bloß nicht ausrasten und ihr dafür eine Scheuern... Ruhig bleiben Elias.. Du willst doch, dass alles glatt läuft und Brooklyn dir aus der Hand frisst, oder?

"Einen Kaffee", knurrte ich angespannt. Sie verschwand arschwackelnd und ich hätte ihr am liebsten ein Messer in ihren fetten Arsch geworfen.

Stattdessen atmete ich tief durch und lehnte mich zurück gegen meinen Stuhl. Brooklyn musterte jeden meiner Bewegungen aufmerksam. Sie könnte der perfekte Hayden Ersatz werden. "Wie alt sind Sie?", fragte sie mich plötzlich und legte ihren Kopf leicht schief. "Hm?", fragte ich gedankenverloren und sah sie überrascht an.

"Ich habe gefragt wie alt Sie sind", wiederholte sie mit einem Lächeln und setzte sich aufrecht hin. "Was denken Sie denn?", fragte ich provozierend, lehnte mich über den Tisch und stützte meinen Kopf auf meinen zusammengefalteten Händen ab. Sie lehnte sich ebenfalls nach vorne und sah mir nachdenklich in die Augen. Sie musterte kein einziges Mal mein Gesicht, sondern starrte nur in meine Augen. "32", gab sie plötzlich von sich und lehnte sich wieder zurück.

Ich tat es ihr gleich und lachte. "Nicht schlecht. Aber nein. Ich bin 35." Sie staunte nicht schlecht und biss auf ihrer Unterlippe herum. Sie merkte es wahrscheinlich nicht, jedoch kann ich ihr nicht lange widerstehen, wenn sie so weiter macht.

"Hör auf damit.", flüsterte ich heiser und zog mit meinem Daumen ihre Unterlippe zwischen den Zähnen heraus. Sie ließ ihren Mund weiterhin leicht geöffnet und mein Daumen strich ihr sanft über die Lippen. Langsam kamen unsere Gesichter sich immer näher. So nah, bis ich ihre Lippen streifte und ihr warmer Atem meine Lippen zum kribbeln brachte.

Plötzlich kam die pfeifende Kellnerin zu uns und wir fuhren, wenn auch nicht ganz freiwillig, hektisch auseinander. Diese nervtötende Frau grinste mich nur provozierend an und ich hätte ihr am liebsten eine gescheuert.

"Ihr Latte Macchiato, Madame." Sie stellte Brooklyn ihr Getränk mit einem Lächeln auf den Tisch und sah mich dann arrogant an. "Ihr Kaffee", sagte sie monoton und stellte meinen Kaffee vor mich. Natürlich verschüttete sie "aus Versehen" etwas Kaffee auf meinem Hemd.

Wutentfacht riss ich mich zusammen nicht zu explodieren. In mir kochte die Wut förmlich und ich ballte meine Hände zu Fäusten.

Tief ein und aus atmen. Nicht ausrasten. Nicht foltern und auch nicht zu Tode prügeln jetzt.

Mir kam ein genialer Einfall und ich schlug "aus Versehen" die Tasse um und der gesamte Inhalt kippte auf die Kleidung der Kellnerin.

"Sag mal spinnst du?!", fauchte sie aufgebracht und scheuerte mir eine. Wütend packte ich ihr Handgelenk und funkelte sie an.

Scheiß auf Öffentlichkeit.

Ich stand auf und zog sie hinter die nächste Ecke und presste sie gegen die Wand. "Das hättest du nicht machen sollen", knurrte ich und ein widerliches und abartiges Grinsen umspielte meine Lippen.

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