9. Kapitel

501 28 5
                                    

Ich kam mit ihr an meiner Villa an. Sie lag hinten auf der Rücksitzbank und ihre Hände waren verbunden. Ebenso ihre Augen, sodass sie nichts sehen konnte.

Eigentlich wollte ich ja, dass das alles ganz friedlich ausgeht und wir nur im Bett landen aber das hat wohl offensichtlich nicht ganz funktioniert.

Ich parkte vor der Eingangstür, stieg umgehend und aufgeregt aus und nahm die zarte Brünette in meine Arme, da sie noch immer bewusstlos war.

'Wie lange sie wohl noch bewusstlos bleiben wird?'

Das Öffnen der Tür gelang mir nur schwer, da die Brünette meine beiden Arme und somit auch Hände beanspruchte. Jedoch schaffte ich es mit großer Mühe endlich.

Ich trug die noch schlafende Brünette hoch in mein Gästezimmer, da ich mein Schlafzimmer NUR für mich nutzen wollte. Ich legte sie auf das Kingsize Bett und entfernte ihre Augenbind, ebenso das Seil um ihre Hände. Ich legte sie mir so zurecht, dass wenn sie aufwachte ich direkt loslegen konnte. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit.

Ich setzte mich an das Ende des Bettes und beobachtete sie während sie im Land der Träume war.

'Sie hat eine faszinierende Ähnlichkeit mit Hayden... Sie ist genauso winzig und genauso schön. Aber nicht perfekt. Hayden war es. Perfekt. Sie war die Perfektion in Person.'

Ich erinnere mich noch an ihre Po - langen hellbraunen Haare, ihre wunderschönen riesigen Augen und wie sie mich ansahen, wenn sie etwas wollte. An ihre zärtliche aber dennoch kurvenreiche Figur. Ihr Apfelpopo und ihre vollen Brüste. Ihre sanfte Haut... vor allem auf ihrem Bauch, wenn man mit den Lippen darüber streift und eine Gänsehaut sich bildet auf ihrem ganzen Körper.

'Aber das gehört der Geschichte an. Denn so etwas wie Liebe spüre ich absolut nicht. Nie wieder. Denn sie hat mir bewiesen wieso nicht.'

Mein klingendes Handy holte mich aus meinen intensiven Gedanken heraus und ließ mich nicht in Ruhe, bis ich den Anruf entgegennahm.

"Was?", fauchte ich genervt. "Ach da freut sich ja mal jemand mit mir zu sprechen."

Brooklyn.

"Was willst du." "Ich will momentan grade nichts außer dir mit deinem Hayden Problem zu helfen", lachte sie dezent provokant. "Dann komm auch zum Punkt", schnaubte ich gereizt. Ich hatte absolut keine Zeit oder Geduld für so ein Gespräch grade. Die Brünette könnte jeden Moment aufwachen und ich wollte es nicht verpassen.

"Du hast ja bereits letztens, die Bilder an der Pinnwand gesehen. Die schwangere Dame mit den schulterlangen grau gefärbten Haaren?", zögerte sie den Kern hinaus. "Jaaaa", knurrte ich warnend. "Naja, in Kooperation  mit deinen "Agenten" fanden wir heraus, dass dies nicht Hayden ist."

Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Mir wich das gesamte Blut aus dem Gesicht und meine Sicht wurde direkt unklar und unscharf.

"W-was meinst du....", fragte ich nochmal zögernd nach, da ich nicht glauben konnte, was sie da sagte. "Es ist nicht Hayden.", wiederholte sie sich. "ABER-", setzte sie plötzlich an, "das auf den Bildern ist ihre Zwillingsschwester."

'Was?'

"Was?", wiederholte ich meine Gedanken laut. "Jap. Das ist Haydens Zwillingsschwester. Ihr Name ist Isabell Black. Ledig, Vater des Kindes hat sie verlassen, nachdem er herausfand, dass sie schwanger ist." Die arme muss das Kind alleine großziehen... "Aber was hat das jetzt mir Hayden zu tun?", fragte ich verwirrt nach. "Wir haben ein neues Bild aufnehmen können."

Meine Aufmerksamkeit galt wieder voll und ganz der weiblichen Stimme am Ende der Leitung.

"Auf dem Bild sind Isabella und eine weitere junge Dame abgebildet, die sich mächtig ähnlich sehen. Vielleicht wirfst du nachher mal kurz einen Blick auf das Bild, welches ich dir gleich Mailen werde."

Mein Blut wich erneut aus meinem Gesicht. Dieses mal jedoch durch positive Nachrichten - eigentlich.

"Wo habt ihr dieses Bild aufgenommen?!", fragte ich neugierig und interessiert. "In der Nähe von L.A." Meine Kinnlade fiel mir fast bis zum Boden. "Was macht sie bitte so weit weg?!" Ich hörte ein leises "Hmm" von Brooklyn und merkte, dass sie das Gespräch jetzt beenden möchte.

"Dann vielen Dank für die Informationen und einen schönen Tag noch." "Ich melde mich dann irgendwann für die Auszahlung, Mr. Cunningham." Ich hörte den schelmischen Unterton während sie das sagte. "Ja ja", seufzte ich und legte auf.

'L.A. hmm... Wie komme ich denn dort am schnellsten an?'

'Naja, vielleicht erst einmal das Bild ansehen, welches du bekommen hast du Idiot', erinnerte mich meine innere Stimme wieder.

Und da war sie. Hayden. Und ein ebenso wundervolles Abbild ihres. Sie sah ihr zum verwechseln ähnlich, aber irgendwas Unterschied sie von Hayden. Nicht das Äußerliche, nein. Es war die Ausstrahlung. Sie wirkte kalt, überheblich.

Und dann daneben Hayden. Wie ich sie noch in Erinnerung habe. Atemberaubend und eine Ausstrahlung, die einen umhaut.

'Ich komme und hole dich. Denn du gehörst zu mir.'

You Are AliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt