Kapitel 28 - Theorie

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Er schloss mich in die Arme. "Gott sei dank, du bist wieder da." Ich riss mich von ihm los und starrte ihn an. "Hat sie dir was getan? Bist du verletzt?" Als er verneinte, atmete ich erleichtert auf. "Was hat sie gesagt? Konntest du mit ihr reden? Sag schon!" Aufgeregt rüttelte ich an Kays Schultern, doch dieser schmunzelte nur über meine Neugier. "Immer mit der Ruhe. Shay, ich muss dich was fragen", sagte er abwartend. Ich ließ ihn los und trat einen Schritt zurück. "Was ist denn?" Kay hob seinen Blick und sah mich an. "Kann es sein, dass du im letzten Jahr ein traumatisches Erlebnis hattest?", fragte er vorsichtig. Ich keuchte. Ich fühlte mich, als ob mir jemand mit voller Kraft in den Bauch geschlagen hatte. Kay legte mir die Hand auf die Schulter. So standen wir uns eine unbestimmten Zeit lang gegenüber, bis ich das Schweigen brach und nickte. "Ich habe seit Monaten solche Träume. Ich habe mir immer eingeredet, dass es nicht real ist, aber es war wahr", redete ich ohne zu stoppen. "Ich war gefesselt und vor mir stand ein fremder Mann. Er hat mich geschlagen." Kay versuchte seinen erschrockenen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bringen. "Das würde meine Theorie bestätigen", murmelte er leise. Ich starrte ihn an. "Welche Theorie?"

Mein zweites Ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt