Kapitel 13 - unheilvolle Warnung

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Der Flur der Wohnung war nicht sehr groß, aber dennoch einladend. Die weißen Wände und die Garderobe zu meiner linken Seite verliehen dem Raum eine freundliche Atmosphäre. Gegenüber von der Garderobe stand eine kleine Kommode. Über der Kommode entdeckte ich einen Spiegel. Schnell schaute ich weg. Spiegel waren gerade das letzte, was ich brauchte. Ich hatte die Begegnungen mit dem seltsamen Mädchen im Spiegel immer noch nicht verkraftet. Ich schaute Kay hinterher, als er durch die Tür am Ende des Ganges verschwand. "Fühl dich wie Zuhause", rief er, während er sich seine Einkaufstasche schnappte und in den Nebenraum verschwand.

Etwas überrumpelt stand ich im Flur. Langsam schlüpfte ich aus meinen Schuhen und stellte sie unter die Garderobe. Als ich mich umdrehte, blickte ich direkt in den Spiegel. Erschrocken kniff ich die Augen zusammen. Nicht hinschauen. Das war alles nur Einbildung. Doch es half nichts. Wie von Geisteshand öffnete ich meine Augen und starrte in den Spiegel. In irgendeiner Weise fühlte ich  mich von der reflektierenden Glasscheibe angezogen. Alice blickte mir entgegen. Es konnte gar nicht anders sein. Ihre Haut war unversehrt, ihr Blick fordernd. Ihr Mund formte zwei Wörter. "Pass auf!"

Mein zweites Ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt