Es ist spät abends und ich renne durch die Straßen. Meine Hand an meinen Bauch gepresst, da ich verletzt bin, humpele ich zu einer Gasse, in der ich mich niederlassen kann, als ich mich in Sicherheit wiege. Kurz nachdem ich mich gesetzt habe, fällt die erste Last von mit. Ich fühle mich erleichtert, dennoch bin ich nicht ganz in Sicherheit. Nachdem ich das realisierte und merkte, was zuvor passiert war, fange ich an zu weinen. Ich halte dieses Leben nicht mehr aus, aber ich kann es nicht ändern, denn es ist sein Leben und ich gehöre dazu. Ich wusste, was auf mich zukommt, als ich mich auf ihn einließ und das ist jetzt meine Quittung. Auf der einen Seite ist es mir wert, denn ich liebe ihn, auf der anderen Seite will ich flüchten. Vor meinem Leben. Vor meinen Gefühlen. Vor mir. Vor ihm...In der Ferne höre ich stimmen und meine Alarmglocken fangen sofort an zu läuten. Ich stehe unter Schmerzen auf und renne so schnell ich kann durch die Gasse. Hinter mir höre ich die Stimmen meinen Namen schreien, in Verbindung mit Ausdrücken. Ich höre einen Schuss und zucke zusammen. Sofort spüre ich keine Schmerzen mehr und der Adrenalinspiegel in meinem Körper steigt höher. Ich renne schneller, während mein ganzer Körper vor Angst zittert. Kurz nachdem ich am Ende der Gasse ankomme, spüre ich wie meine Beine langsam nachlassen.
"Nein, bitte lasst mich jetzt nicht im Stich.", flüstere ich mit zitternder Stimme und schaue auf meine Beine.
Ich versuche meine ganze Kraft zu sammeln. Als ich das geschafft habe, renne ich mit meiner letzten Kraft weiter und kann in der Ferne ein schwarzes, teures Auto sehen.
Jay Park.
Am Auto angekommen, steige ich in dieses und mein Freund fährt sofort los. Und das in Höchstgeschwindigkeit. Ich schnalle mich an, während er fährt und höre hinter mir nur noch laute Schüsse. Mein Körper fängt wieder an zu zittern und ich spüre meine Schmerzen langsam wieder, doch versuche ich sie auszublenden. Mit weniger Erfolg als ich mir erhofft hatte.
Nachdem wir aus der Gefahrenzone sind, fährt Jay langsamer und schaut mich an, doch ich sehe nur aus dem Fenster und schweige.
"Du blutest.", stellt er fest.
Ich kann in seiner Stimme hören, dass er besorgt ist, doch ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Ich würdige ihm immer noch keinen einzigen Blick und das scheint ihn zu stören.
"Du wusstest auf was du dich einlässt, Hani. Also halt mir das nicht jeden Tag vor. Du hast dich selbst für dieses Leben entschieden.", grummelte er mit einem wütenden Unterton.
"Ich hatte also eine Wahl, hm?"
In mir stieg die Wut auf.
"Vor zwei Jahren hatte ich die Wahl. Ich war wie alt? 19. Und ich war verdammt nochmal verliebt in dich. Also war es ja wohl klar, dass ich zustimme. Also, was für eine Wahl, hm?", schreie ich ihn an.
Er fängt an zu lachen.
" 'Ich war verliebt in dich', danke Jung Hani. Wirklich. Danke."
Er fährt wieder schneller, doch mir reicht es endgültig.
"Halt an.", befehle ich ihm, doch er reagiert nicht.
Ich versuche weiter zu protestieren, doch habe keinen Erfolg.
Nach ein paar Minuten kommen wir dann zu Hause an und ich gehe zum Gästezimmer und lege mich dort auf mein Bett. Ich fühle mich leer, da wir schon wieder streiten. Seit einem Jahr jeden Tag. Ich habe schon vergessen, wie es sich anfühlt, wenn wir glücklich miteinander sind. Ich drehe mich auf die Seite und starre die Wand an. Kurz darauf spüre ich erneut meine Schmerzen im Bauch. Ich beschloss mein T-Shirt auszuziehen und mir die Wunde genauer anzuschauen. Ein kleines Klacken hallt durch den Raum und nehme wahr, wie die Tür sich geöffnet hat. Schritte ertönen den Raum und zwei Arme schlingen sich vorsichtig um meinen Körper. Kleine Küsse werden auf meinem Nacken platziert und ich weiß sofort, wer es ist.
"Es tut mir Leid.", flüstert Jay in mein Ohr.
Ich spüre seinen Atem auf meinem Nacken und bekomme Gänsehaut. Auf seine Worte nicke ich nur und er dreht mich sofort zu sich. Sein Blick wandert runter zu meinem Bauch. Ich kann beobachten, wie sein Blick sich sofort verdunkelt und sein Kiefer sich anspannt. Er war wütend. Nicht auf mich, sondern auf die Männer, die mich angeschossen haben.
"Wir sollten damit ins Krankenhaus.", sagt er entschlossen, doch ich schüttel nur meinen Kopf.
Ich hasse Krankenhäuser. Mehr als dieses Leben. Er seufzte auf meine stumme Antwort.
"Dann sollten wir zu Loco und Gray. Die kennen sich damit besser aus."
Ich überlege kurz und nicke dann. Kurz darauf wird mir schwindelig und ich halte mich an seiner Schulter fest. Das war das letzte, an was ich mich erinnere...
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Dangerous Love
FanfictionDie Beziehung von Hani und Jay bewegt sich auf dünnem Eis. Für Hani kann es so nicht weitergehen, dennoch kann sie ohne seine Liebe nicht mehr leben. Verschwindet er, stirbt ein Teil von ihr. Er kann nicht ohne sie leben, trotzdem ist es nicht ein...