Guten Morgen, Sonnenschein!

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In dieser Nacht könnte ich kaum schlafen

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In dieser Nacht könnte ich kaum schlafen. Heute morgen ging ich doch noch glücklich zur Arbeit. Innerhalb weniger Stunden hatte sich mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Mein umwerfender Freund war nun mein beschissener Ex-Freund, aus meiner besten Freundin wurde eine Verlobte und aus mir... na ja... Ich war nun Single und eine Brautjungfer. Nur wusste ich noch nicht mal, ob ich mich darüber nun freuen sollte...

Muss ich als Brautjungfer nicht einige Aufgaben erledigen? Der Junggesellenabschied schien mir noch am leichtesten zu sein...

Was mir aber am meisten Angst machte, war der Gedanke, dass Charleen bald nicht mehr meine Charly war, sondern Alex's Frau.

Und dann war da auch noch die Tatsache, dass ich allein auf der Hochzeit auftauchen musste.

Na toll... ich klang wie die letzte Versagerin. Wie diese dicken hässlichen Ökofrauen bei den Klassentreffen, die früher in der High School nie aufgefallen sind und plötzlich riecht man sie auf 1 Kilometer Entfernung.

Ich will keine Versagerin sein...

Da hörte ich Charly plötzlich diskutierend durch das Apartment laufen.

Ich stand auf und folgte den Klang ihrer genervten Stimme.

„Nein, Mum! Das werden Alex und ich gemeinsam entscheiden.", betonte sie und sprang auf die Küchenanrichte.

Ich betrat die Küche, streckte ihr meine Daumen entgegen und öffnete den Kühlschrank.

„Mum, hör zu. Ich bin dir dankbar für deine Hilfe, aber es wird meine Hochzeit.", holte sie ein Messer aus der ersten Schublade und hielt es drohend an ihre Kehle.

Ich schmunzelte und setzte mich mit einem Smoothie neben sie.

„Ich werde jetzt auflegen. Wir sehen uns bald.", drückte Charly ihre zeternde Mutter weg und legte das Messer zurück in die Schublade.

„So schlimm?", fragte ich nach und nahm einen Schluck aus der Flasche.

„Wenn du ‚Alles-An-Sich-Reißende-Monster' schlimm findest, vielleicht schon.", seufzte sie.

„Was ist denn passiert?", hielt ich ihr die Flasche hin.

„Sie meint mir die Organisation abnehmen zu müssen. Es ist 2:00 Uhr nachts und die Hexe ist schon am planen.", ließ Charly ihren Kopf auf meine Schulter fallen.

Charly's Mum war wirklich nicht gerade ein leichter Mensch. Sie meinte immer zu allem ihren Senf dazu geben zu müssen. Egal ob es nur um einen Friseurbesuch oder um die Arbeit ging... Da war es kein Wunder, dass sie jetzt auch noch versuchte die Hochzeit an sich zu reißen.

Sie war auch noch nie sehr begeistert davon gewesen, dass ich bei Charly eingezogen war. Bei jeden Besuch hatte sie etwas an mir auszusetzen. Erst waren es meine Haare, dann fuhr ich ihr zu schnell, meine Schlafgewohnheiten waren ungewöhnlich und ich würde mich viel zu ungesund ernähren. Es war also keine Seltenheit, dass ich mich bei ihren Besuchen kaum blicken ließ.

Der Bruder der BrautWo Geschichten leben. Entdecke jetzt